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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Sie in unvernünfftiger Thier haut gebunden/ und den Hunden zufressen fürgeworffen / oder sie an ein Kreüz geschlagen. Andere hat man auff einem Rost gebraten. Und wann der Tag hin war/ machte man Feüer und verbrannte sie darinnen/ also daß es die ganze Nacht in der Statt von solchem Brennen liecht war. Darzu gab Nero dem Volk seine Lustgarten/ daß sie mit den Christen darmmen ihre Kurzewil haben/ und sie daselbst hinrichten könnten. Auch richtet er den Römeren Schauspiel an mit rennen und fahren/ die man Circenses, vom Ring oder kräis/ darinn sie gehalten werden/ nennet / und war selbst der Fuhrman/ der die Pferde trieb/ wann mann nach dem Kränzlein rannte. Und wann die armen Christen gleich deß Tods werth gewesen wären/ so hatten doch ihrer viel Mitleiden mit ihnen/ dieweil sie nicht für recht gestelt/ und jhrer übelthat überwiesen/ auch nicht um gemeines nuzen willen/ sondern allein eines einzigen Menschen Blutdurstigkeit zusättigen/ hingerichtet wurden.

Solche Tyrannej hat Nero an den Christen nicht allein zu Rom geübet/ sondern auch ein offentlich Mandat im ganzen Römischen Reich außgehen lassen/ daß man alle Christen/ wo sie gefunden wurden/ als Feind der Römischen Götter und Religion/ und als Mordbrenner verfolgen und hinrichten solte.

Darauff dann das greülichste Marteren der Christen/ bäid zu Rom/ und in den Provinzen / mit gewalt angangen ist/ also das viel Leüth zu Rom/ wie Tacitus schreibet/ Mitleiden mit den armen Christen gehabt haben. Nero aber hat sich dardurch nicht allein nichts erweichen folgen erdacht/ und fürgenommen.

Die Historien bezeügen/ daß die Apostel Petrus und Paulus in diser verfolgung sind hingerichtet worden/ wie dann zuvor gemeldet. Auch wird von den Seribenten/ vieler anderer fürtrefflicher und ansehenlicher Männer gedacht/ welche auff mancherlej weise mit unaußprechlicher Pein/ Schmerzen und Marter getödet worden/ in dteser verfolgung / welche bej vier jahren gewehret/ nemmlich vom zehenden jahr der Regierung deß ungeheüren und schendlichen Käjsers Neronis/ biß zu seinem unseeligen End/ nicht allein in der Statt Rom sondern auch im ganzen Römischen Reich.

Sie in unvernünfftiger Thier haut gebunden/ und den Hunden zufressen fürgeworffen / oder sie an ein Kreüz geschlagen. Andere hat man auff einem Rost gebraten. Und wann der Tag hin war/ machte man Feüer und verbrañte sie darinnen/ also daß es die ganze Nacht in der Statt von solchem Brennen liecht war. Darzu gab Nero dem Volk seine Lustgarten/ daß sie mit den Christen darm̃en ihre Kurzewil haben/ und sie daselbst hinrichten könnten. Auch richtet er den Römeren Schauspiel an mit rennen und fahren/ die man Circenses, vom Ring oder kräis/ darinn sie gehalten werden/ nennet / und war selbst der Fuhrman/ der die Pferde trieb/ wann mann nach dem Kränzlein rannte. Und wann die armen Christen gleich deß Tods werth gewesen wären/ so hatten doch ihrer viel Mitleiden mit ihnen/ dieweil sie nicht für recht gestelt/ und jhrer übelthat überwiesen/ auch nicht um gemeines nuzen willen/ sondern allein eines einzigen Menschen Blutdurstigkeit zusättigen/ hingerichtet wurden.

Solche Tyrannej hat Nero an den Christen nicht allein zu Rom geübet/ sondern auch ein offentlich Mandat im ganzen Römischen Reich außgehen lassen/ daß man alle Christen/ wo sie gefunden wurden/ als Feind der Römischen Götter und Religion/ und als Mordbrenner verfolgen und hinrichten solte.

Darauff dann das greülichste Marteren der Christen/ bäid zu Rom/ und in den Provinzen / mit gewalt angangen ist/ also das viel Leüth zu Rom/ wie Tacitus schreibet/ Mitleiden mit den armen Christen gehabt haben. Nero aber hat sich dardurch nicht allein nichts erweichen folgen erdacht/ und fürgenommen.

Die Historien bezeügen/ daß die Apostel Petrus und Paulus in diser verfolgung sind hingerichtet worden/ wie dann zuvor gemeldet. Auch wird von den Seribenten/ vieler anderer fürtrefflicher und ansehenlicher Männer gedacht/ welche auff mancherlej weise mit unaußprechlicher Pein/ Schmerzen und Marter getödet worden/ in dteser verfolgung / welche bej vier jahren gewehret/ nem̃lich vom zehenden jahr der Regierung deß ungeheüren und schendlichen Käjsers Neronis/ biß zu seinem unseeligen End/ nicht allein in der Statt Rom sondern auch im ganzen Römischen Reich.

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[156/0185] Sie in unvernünfftiger Thier haut gebunden/ und den Hunden zufressen fürgeworffen / oder sie an ein Kreüz geschlagen. Andere hat man auff einem Rost gebraten. Und wann der Tag hin war/ machte man Feüer und verbrañte sie darinnen/ also daß es die ganze Nacht in der Statt von solchem Brennen liecht war. Darzu gab Nero dem Volk seine Lustgarten/ daß sie mit den Christen darm̃en ihre Kurzewil haben/ und sie daselbst hinrichten könnten. Auch richtet er den Römeren Schauspiel an mit rennen und fahren/ die man Circenses, vom Ring oder kräis/ darinn sie gehalten werden/ nennet / und war selbst der Fuhrman/ der die Pferde trieb/ wann mann nach dem Kränzlein rannte. Und wann die armen Christen gleich deß Tods werth gewesen wären/ so hatten doch ihrer viel Mitleiden mit ihnen/ dieweil sie nicht für recht gestelt/ und jhrer übelthat überwiesen/ auch nicht um gemeines nuzen willen/ sondern allein eines einzigen Menschen Blutdurstigkeit zusättigen/ hingerichtet wurden. Solche Tyrannej hat Nero an den Christen nicht allein zu Rom geübet/ sondern auch ein offentlich Mandat im ganzen Römischen Reich außgehen lassen/ daß man alle Christen/ wo sie gefunden wurden/ als Feind der Römischen Götter und Religion/ und als Mordbrenner verfolgen und hinrichten solte. Darauff dann das greülichste Marteren der Christen/ bäid zu Rom/ und in den Provinzen / mit gewalt angangen ist/ also das viel Leüth zu Rom/ wie Tacitus schreibet/ Mitleiden mit den armen Christen gehabt haben. Nero aber hat sich dardurch nicht allein nichts erweichen folgen erdacht/ und fürgenommen. Die Historien bezeügen/ daß die Apostel Petrus und Paulus in diser verfolgung sind hingerichtet worden/ wie dann zuvor gemeldet. Auch wird von den Seribenten/ vieler anderer fürtrefflicher und ansehenlicher Männer gedacht/ welche auff mancherlej weise mit unaußprechlicher Pein/ Schmerzen und Marter getödet worden/ in dteser verfolgung / welche bej vier jahren gewehret/ nem̃lich vom zehenden jahr der Regierung deß ungeheüren und schendlichen Käjsers Neronis/ biß zu seinem unseeligen End/ nicht allein in der Statt Rom sondern auch im ganzen Römischen Reich.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/185>, abgerufen am 24.11.2024.