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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Ob nun wol dise verfolgung sich von einer so schändlichen und abscheülichen beschuldigung verursachet hat: So soll doch derhalben niemand mit Gott disputiren, und ihn zu red sezen: Warum er so einem schändlichen und Sodomitischen wunderthier [unleserliches Material] so eine grosse Macht und gewalt gebe/ wider so einen unzahlbaren hauffen frommer unschuldiger Christen zu wüten und zu toben. Item warumm er zulasse/ daß man die Christen seine lieben Kinder also verbrenne/ und als Mordbrenner hinrichte/ da doch Nero/ der viel mehr/ ja durchaus allein an diesem Mordbrand schuldig war/ viel billicher von dem Römischen Volk in Stuke hätte sollen zerrissen werden. Ja wann sich noch heütiges Tags dergleichen Fäll zutragen: So soll sich ein jeder Christ under die gewaltige hand Gottes demüthigen/ sein Kreuz gedultig auff sich nemmen/ Gott darfür loben und preisen/ und sich fest an seinem wort halten. Welches wort Gottes/ auch zur zeit Neronis das warhafftige wort Gottes war/ ob gleich die armen Christen dise verfolgungen leiden müssen. Da under deß Nero mit seiner heidnischen Abgöttischen Religion das regiment führete/ und die Victori und oberhand eine zeitlang behielte.

Neronis tod[unleserliches Material]Dieser Nero hat auch vil gewaltige Römer hinrichten lassen/ ja sich under standen die Jugend selbst außzurotten. Daher man seiner verdrüssig/ und zwar erstlich die Pisconische faction, nachgehend s die Vindicanische / die ihm den garaußgemacht/ entstanden.

Nero war willens die Christliche Religion ganz zuvertilgen. Aber die Religion blieb/ und er müßte nach dem gerechten und wunderbarlichen gericht Gottes selbsten zuschanden werden und zu scheiteren gehen. Dann es sielen alle Provinzen und Landpfleger von jhm ab: Seine Trabanten und Guardi verliessen jhn. Da er nun also verlassen war/ und keinen freünd auf der ganzen welt mehr hatte/ verdammet jhn der Rath zu Rom noch dazu zu einem sehr schändlichen Tod/ als einen feind deß Vatterlands/ der Statt Rom/ und deß ganzen Römischen Reichs. Als er nun derselben straff bej Mitternacht zuentfliehen willens/ wurd er rings ummher mit Bliz und Donnerschlägen umbringet/ aber doch nicht gerühret.

Ob nun wol dise verfolgung sich von einer so schändlichen und abscheülichen beschuldigung verursachet hat: So soll doch derhalben niemand mit Gott disputiren, und ihn zu red sezen: Warum er so einem schändlichen und Sodomitischen wunderthier [unleserliches Material] so eine grosse Macht und gewalt gebe/ wider so einen unzahlbaren hauffen frommer unschuldiger Christen zu wüten und zu toben. Item warum̃ er zulasse/ daß man die Christen seine lieben Kinder also verbrenne/ und als Mordbrenner hinrichte/ da doch Nero/ der viel mehr/ ja durchaus allein an diesem Mordbrand schuldig war/ viel billicher von dem Römischen Volk in Stuke hätte sollen zerrissen werden. Ja wann sich noch heütiges Tags dergleichen Fäll zutragen: So soll sich ein jeder Christ under die gewaltige hand Gottes demüthigen/ sein Kreuz gedultig auff sich nem̃en/ Gott darfür loben und preisen/ und sich fest an seinem wort halten. Welches wort Gottes/ auch zur zeit Neronis das warhafftige wort Gottes war/ ob gleich die armen Christen dise verfolgungen leiden müssen. Da under deß Nero mit seiner heidnischen Abgöttischen Religion das regiment führete/ und die Victori und oberhand eine zeitlang behielte.

Neronis tod[unleserliches Material]Dieser Nero hat auch vil gewaltige Römer hinrichten lassen/ ja sich under standen die Jugend selbst außzurotten. Daher man seiner verdrüssig/ und zwar erstlich die Pisconische faction, nachgehend s die Vindicanische / die ihm den garaußgemacht/ entstanden.

Nero war willens die Christliche Religion ganz zuvertilgen. Aber die Religion blieb/ und er müßte nach dem gerechten und wunderbarlichen gericht Gottes selbsten zuschanden werden und zu scheiteren gehen. Dañ es sielen alle Provinzen und Landpfleger von jhm ab: Seine Trabanten und Guardi verliessen jhn. Da er nun also verlassen war/ und keinen freünd auf der ganzen welt mehr hatte/ verdammet jhn der Rath zu Rom noch dazu zu einem sehr schändlichen Tod/ als einen feind deß Vatterlands/ der Statt Rom/ und deß ganzen Römischen Reichs. Als er nun derselben straff bej Mitternacht zuentfliehen willens/ wurd er rings um̃her mit Bliz und Donnerschlägen umbringet/ aber doch nicht gerühret.

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[157/0186] Ob nun wol dise verfolgung sich von einer so schändlichen und abscheülichen beschuldigung verursachet hat: So soll doch derhalben niemand mit Gott disputiren, und ihn zu red sezen: Warum er so einem schändlichen und Sodomitischen wunderthier _ so eine grosse Macht und gewalt gebe/ wider so einen unzahlbaren hauffen frommer unschuldiger Christen zu wüten und zu toben. Item warum̃ er zulasse/ daß man die Christen seine lieben Kinder also verbrenne/ und als Mordbrenner hinrichte/ da doch Nero/ der viel mehr/ ja durchaus allein an diesem Mordbrand schuldig war/ viel billicher von dem Römischen Volk in Stuke hätte sollen zerrissen werden. Ja wann sich noch heütiges Tags dergleichen Fäll zutragen: So soll sich ein jeder Christ under die gewaltige hand Gottes demüthigen/ sein Kreuz gedultig auff sich nem̃en/ Gott darfür loben und preisen/ und sich fest an seinem wort halten. Welches wort Gottes/ auch zur zeit Neronis das warhafftige wort Gottes war/ ob gleich die armen Christen dise verfolgungen leiden müssen. Da under deß Nero mit seiner heidnischen Abgöttischen Religion das regiment führete/ und die Victori und oberhand eine zeitlang behielte. Dieser Nero hat auch vil gewaltige Römer hinrichten lassen/ ja sich under standen die Jugend selbst außzurotten. Daher man seiner verdrüssig/ und zwar erstlich die Pisconische faction, nachgehend s die Vindicanische / die ihm den garaußgemacht/ entstanden. Neronis tod_ Nero war willens die Christliche Religion ganz zuvertilgen. Aber die Religion blieb/ und er müßte nach dem gerechten und wunderbarlichen gericht Gottes selbsten zuschanden werden und zu scheiteren gehen. Dañ es sielen alle Provinzen und Landpfleger von jhm ab: Seine Trabanten und Guardi verliessen jhn. Da er nun also verlassen war/ und keinen freünd auf der ganzen welt mehr hatte/ verdammet jhn der Rath zu Rom noch dazu zu einem sehr schändlichen Tod/ als einen feind deß Vatterlands/ der Statt Rom/ und deß ganzen Römischen Reichs. Als er nun derselben straff bej Mitternacht zuentfliehen willens/ wurd er rings um̃her mit Bliz und Donnerschlägen umbringet/ aber doch nicht gerühret.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/186>, abgerufen am 24.11.2024.