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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Im October selbigen Jahres griffderselbe Herzog mit siebenzig Schiffen die Rocheller an: da wurden zwej Königliche Schiff von den Rochellern überfallen/ und eius in grund geschossen. Der Herr von S. Luc fochte nebenst ermeldtem Herzog wider sie anderhalb Stunde: als aber der von Guise sahe/ das sie ihm überlegen/ wolte er den Wind von oben her fassen. Der Rocheller Admiral solches merkend/ griff ihn als bald mit fünf Schiffen an/ und brachte etliche Brand-Schiff herbej/ die den Königschen nicht geringen Schaden zufügten. Da erhub sich ein harter Streit/ darinn der Ammral/ der Rocheller Lieutenant erschossen ward. Endlich gab die Nacht einen Schiedsman/ und heiß jede Parthej ihres Weges davon fahren. Selbigen Tag geschahen zwanzig tausend Schüsse aus groben Stuken. Nach drejen Tagen sezte der von Guise auf die Rocheller wiederum an/ und schoß 4000. Schüß auf sie: welche mit einem vortheilhafften Wind ihm beherzt under Augen fuhren: aber wie sie die Königlichen Schiff erreicht: zeigte man ihnen des Königs Pacquet vom Friden: welcher auch beederseits acceptirt wurde: Also schiedensie vor dasmal friedlich voneinauder.

Im Jahr 1626. als die Stadt Rochell sich deß Herren von Subize/ wider deß Königs Verbott angenommen/ und es mit ihm gehalten: hat der König viel geworbens Volk nach der Stadt abgefertiget/ und noch mehr Schanzen davor lassen aufwerffen: Sie aber versahe sich mit Getrejd/ und hoffte auf Englischen Succurs.

Im Jahr 1628. ließ ihnen der König mit kostbaren und harter Mühe den Canal schliessen / dazu der Ingenieur Pomejo Targoni ein grosse Ketten/ und alle auf sechs Meilen um die Stadt herum gesammlete leere Fässer/ auch 15000. starker Wällen gebraucht. Worauf die Belägerte underschiedliche Ausfälle gethan/ auch viel Weiber und Kinder von sich geschikt.

Den 26. Jenner kam deß Königs Schiff - Armada: welche in zwej und dreissig Schiffe bestund/ dahin/ desgleichen die Spanni[unleserliches Material]che Kreigs-Flotte/ welche leztere aber bald wieder davon fuhr. Den 17. Hornung fielen die Rocheller mit zwej kleinen Barken aus / überfielen ein Schiff von Bourdeaux/ machten alles tod/ und sich mit guter Beute wieder zurut. Von dem 23. biß 28. Hornung litten die Königl. Schiff von gewaltigem Sturm wider davor grosse Noht/ so gar das sie nach Verlurst etlicher sich zertheilen/ und darvon hinweg begeben müsten. Kamen aber den 1. Merzen wieder an.

Den 11. Martij hatte man auf die Stadt einen gewaltigen Anschlag. Der Marschall von Schönberg hatte vil Brüken und Leiter gen Perign/ bringen/ um damit über die Stadtgräben und Mauren zu kommen: auch der Marggraf von Roteln viel Petarden/ Granaten und andre Feuerwerk bereiten lassen. Cardinal Richelieu erwehlte sechs starke und beherzte Männer / die zween Petarden/ deren jeder zwanzig Pfund schwer/ an dem Thor Maubec solten anschrauben. Man kam langs dem Fluß Molinette biß an gemeldtes Thor/ und fand keine Schildwacht/ welche geruffen hätte:

Im October selbigen Jahres griffderselbe Herzog mit siebenzig Schiffen die Rocheller an: da wurden zwej Königliche Schiff von den Rochellern überfallen/ und eius in grund geschossen. Der Herr von S. Luc fochte nebenst ermeldtem Herzog wider sie anderhalb Stunde: als aber der von Guise sahe/ das sie ihm überlegen/ wolte er den Wind von oben her fassen. Der Rocheller Admiral solches merkend/ griff ihn als bald mit fünf Schiffen an/ und brachte etliche Brand-Schiff herbej/ die den Königschen nicht geringen Schaden zufügten. Da erhub sich ein harter Streit/ darinn der Ammral/ der Rocheller Lieutenant erschossen ward. Endlich gab die Nacht einen Schiedsman/ und heiß jede Parthej ihres Weges davon fahren. Selbigen Tag geschahen zwanzig tausend Schüsse aus groben Stuken. Nach drejen Tagen sezte der von Guise auf die Rocheller wiederum an/ und schoß 4000. Schüß auf sie: welche mit einem vortheilhafften Wind ihm beherzt under Augen fuhren: aber wie sie die Königlichen Schiff erreicht: zeigte man ihnen des Königs Pacquet vom Friden: welcher auch beederseits acceptirt wurde: Also schiedensie vor dasmal friedlich voneinauder.

Im Jahr 1626. als die Stadt Rochell sich deß Herren von Subize/ wider deß Königs Verbott angenommen/ und es mit ihm gehalten: hat der König viel geworbens Volk nach der Stadt abgefertiget/ und noch mehr Schanzen davor lassen aufwerffen: Sie aber versahe sich mit Getrejd/ und hoffte auf Englischen Succurs.

Im Jahr 1628. ließ ihnen der König mit kostbaren und harter Mühe den Canal schliessen / dazu der Ingenieur Pomejo Targoni ein grosse Ketten/ und alle auf sechs Meilen um die Stadt herum gesammlete leere Fässer/ auch 15000. starker Wällen gebraucht. Worauf die Belägerte underschiedliche Ausfälle gethan/ auch viel Weiber und Kinder von sich geschikt.

Den 26. Jenner kam deß Königs Schiff - Armada: welche in zwej und dreissig Schiffe bestund/ dahin/ desgleichen die Spanni[unleserliches Material]che Kreigs-Flotte/ welche leztere aber bald wieder davon fuhr. Den 17. Hornung fielen die Rocheller mit zwej kleinen Barken aus / überfielen ein Schiff von Bourdeaux/ machten alles tod/ und sich mit guter Beute wieder zurut. Von dem 23. biß 28. Hornung litten die Königl. Schiff von gewaltigem Sturm wider davor grosse Noht/ so gar das sie nach Verlurst etlicher sich zertheilen/ und darvon hinweg begeben müsten. Kamen aber den 1. Merzen wieder an.

Den 11. Martij hatte man auf die Stadt einen gewaltigen Anschlag. Der Marschall von Schönberg hatte vil Brüken und Leiter gen Perign/ bringen/ um damit über die Stadtgräben und Mauren zu kommen: auch der Marggraf von Roteln viel Petarden/ Granaten und andre Feuerwerk bereiten lassen. Cardinal Richelieu erwehlte sechs starke und beherzte Männer / die zween Petarden/ deren jeder zwanzig Pfund schwer/ an dem Thor Maubec solten anschrauben. Man kam langs dem Fluß Molinette biß an gemeldtes Thor/ und fand keine Schildwacht/ welche geruffen hätte:

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        <p>Im Jahr 1626. als die Stadt Rochell sich deß Herren von Subize/ wider deß Königs Verbott            angenommen/ und es mit ihm gehalten: hat der König viel geworbens Volk nach der Stadt            abgefertiget/ und noch mehr Schanzen davor lassen aufwerffen: Sie aber versahe sich mit            Getrejd/ und hoffte auf Englischen Succurs.</p>
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        <p>Den 11. Martij hatte man auf die Stadt einen gewaltigen Anschlag. Der Marschall von            Schönberg hatte vil Brüken und Leiter gen Perign/ bringen/ um damit über die Stadtgräben            und Mauren zu kommen: auch der Marggraf von Roteln viel Petarden/ Granaten und andre            Feuerwerk bereiten lassen. Cardinal Richelieu erwehlte sechs starke und beherzte Männer /            die zween Petarden/ deren jeder zwanzig Pfund schwer/ an dem Thor Maubec solten            anschrauben. Man kam langs dem Fluß Molinette biß an gemeldtes Thor/ und fand keine            Schildwacht/ welche geruffen hätte:
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[338/0374] Im October selbigen Jahres griffderselbe Herzog mit siebenzig Schiffen die Rocheller an: da wurden zwej Königliche Schiff von den Rochellern überfallen/ und eius in grund geschossen. Der Herr von S. Luc fochte nebenst ermeldtem Herzog wider sie anderhalb Stunde: als aber der von Guise sahe/ das sie ihm überlegen/ wolte er den Wind von oben her fassen. Der Rocheller Admiral solches merkend/ griff ihn als bald mit fünf Schiffen an/ und brachte etliche Brand-Schiff herbej/ die den Königschen nicht geringen Schaden zufügten. Da erhub sich ein harter Streit/ darinn der Ammral/ der Rocheller Lieutenant erschossen ward. Endlich gab die Nacht einen Schiedsman/ und heiß jede Parthej ihres Weges davon fahren. Selbigen Tag geschahen zwanzig tausend Schüsse aus groben Stuken. Nach drejen Tagen sezte der von Guise auf die Rocheller wiederum an/ und schoß 4000. Schüß auf sie: welche mit einem vortheilhafften Wind ihm beherzt under Augen fuhren: aber wie sie die Königlichen Schiff erreicht: zeigte man ihnen des Königs Pacquet vom Friden: welcher auch beederseits acceptirt wurde: Also schiedensie vor dasmal friedlich voneinauder. Im Jahr 1626. als die Stadt Rochell sich deß Herren von Subize/ wider deß Königs Verbott angenommen/ und es mit ihm gehalten: hat der König viel geworbens Volk nach der Stadt abgefertiget/ und noch mehr Schanzen davor lassen aufwerffen: Sie aber versahe sich mit Getrejd/ und hoffte auf Englischen Succurs. Im Jahr 1628. ließ ihnen der König mit kostbaren und harter Mühe den Canal schliessen / dazu der Ingenieur Pomejo Targoni ein grosse Ketten/ und alle auf sechs Meilen um die Stadt herum gesammlete leere Fässer/ auch 15000. starker Wällen gebraucht. Worauf die Belägerte underschiedliche Ausfälle gethan/ auch viel Weiber und Kinder von sich geschikt. Den 26. Jenner kam deß Königs Schiff - Armada: welche in zwej und dreissig Schiffe bestund/ dahin/ desgleichen die Spanni_ che Kreigs-Flotte/ welche leztere aber bald wieder davon fuhr. Den 17. Hornung fielen die Rocheller mit zwej kleinen Barken aus / überfielen ein Schiff von Bourdeaux/ machten alles tod/ und sich mit guter Beute wieder zurut. Von dem 23. biß 28. Hornung litten die Königl. Schiff von gewaltigem Sturm wider davor grosse Noht/ so gar das sie nach Verlurst etlicher sich zertheilen/ und darvon hinweg begeben müsten. Kamen aber den 1. Merzen wieder an. Den 11. Martij hatte man auf die Stadt einen gewaltigen Anschlag. Der Marschall von Schönberg hatte vil Brüken und Leiter gen Perign/ bringen/ um damit über die Stadtgräben und Mauren zu kommen: auch der Marggraf von Roteln viel Petarden/ Granaten und andre Feuerwerk bereiten lassen. Cardinal Richelieu erwehlte sechs starke und beherzte Männer / die zween Petarden/ deren jeder zwanzig Pfund schwer/ an dem Thor Maubec solten anschrauben. Man kam langs dem Fluß Molinette biß an gemeldtes Thor/ und fand keine Schildwacht/ welche geruffen hätte:

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/374>, abgerufen am 22.11.2024.