Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

Bild:
<< vorherige Seite

Der grossen und seligen
schaft Jsraels, und fremd von denen
Bündnissen der Verheissung, die da
keine Hofnung hatten, und die ohne
GOtt waren in der Welt. Das alles
aber glaubt der arme und blinde Mensch
für sich nicht. Andere, denkt er, mögen
wohl so seyn, aber mit mir steht es so
elend und gefährlich nicht. Aber finstere
Seele! betrachte nur noch diese beyde Aus-
sprüche des GOttes der Wahrheit. Psalm
14:3. Sie sind alle abgewichen, sie
haben sich allesamt stinkend gemacht,
da ist keiner, der Gutes thue, auch
nicht einer
. und Rom. 3:23. Sie haben
allzumahl gesündiget, und mangeln
der Herrlichkeit GOttes.
Kanst du
dich nun von diesen allen alleine ausneh-
men, kan ein Gedanke dir noch in den Sinn
kommen? alle in Sünden gebohrne treffen
diese Aussprüche, aber mich alleine berüh-
ren sie nicht! Must du nicht vielmehr die
Aussage des HErrn auch für dich gelten las-
sen! die Jerem. 2:22. steht: Und wenn
du dich gleich mit Salben wüschest,
und brauchtest dir viel Seifen, so gleis-
set doch deine Untugend desto mehr
vor mir, spricht der HErr HErr.

Glaubest du nun, daß du wie alle Adams-
kinder von Natur in einem todt- gefährli-
chen Zustande dich befindest! so merke nun,

worin-

Der groſſen und ſeligen
ſchaft Jſraels, und fremd von denen
Buͤndniſſen der Verheiſſung, die da
keine Hofnung hatten, und die ohne
GOtt waren in der Welt. Das alles
aber glaubt der arme und blinde Menſch
fuͤr ſich nicht. Andere, denkt er, moͤgen
wohl ſo ſeyn, aber mit mir ſteht es ſo
elend und gefaͤhrlich nicht. Aber finſtere
Seele! betrachte nur noch dieſe beyde Aus-
ſpruͤche des GOttes der Wahrheit. Pſalm
14:3. Sie ſind alle abgewichen, ſie
haben ſich alleſamt ſtinkend gemacht,
da iſt keiner, der Gutes thue, auch
nicht einer
. und Rom. 3:23. Sie haben
allzumahl geſuͤndiget, und mangeln
der Herrlichkeit GOttes.
Kanſt du
dich nun von dieſen allen alleine ausneh-
men, kan ein Gedanke dir noch in den Sinn
kommen? alle in Suͤnden gebohrne treffen
dieſe Ausſpruͤche, aber mich alleine beruͤh-
ren ſie nicht! Muſt du nicht vielmehr die
Auſſage des HErrn auch fuͤr dich gelten laſ-
ſen! die Jerem. 2:22. ſteht: Und wenn
du dich gleich mit Salben wuͤſcheſt,
und brauchteſt dir viel Seifen, ſo gleiſ-
ſet doch deine Untugend deſto mehr
vor mir, ſpricht der HErr HErr.

Glaubeſt du nun, daß du wie alle Adams-
kinder von Natur in einem todt- gefaͤhrli-
chen Zuſtande dich befindeſt! ſo merke nun,

worin-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><hi rendition="#fr"><pb facs="#f0242" n="190"/><fw place="top" type="header">Der gro&#x017F;&#x017F;en und &#x017F;eligen</fw><lb/>
&#x017F;chaft J&#x017F;raels, und fremd von denen<lb/>
Bu&#x0364;ndni&#x017F;&#x017F;en der Verhei&#x017F;&#x017F;ung, die da<lb/>
keine Hofnung hatten, und die ohne<lb/>
GOtt waren in der Welt.</hi> Das alles<lb/>
aber glaubt der arme und blinde Men&#x017F;ch<lb/>
fu&#x0364;r &#x017F;ich nicht. Andere, denkt er, mo&#x0364;gen<lb/>
wohl &#x017F;o &#x017F;eyn, aber mit mir &#x017F;teht es &#x017F;o<lb/>
elend und gefa&#x0364;hrlich nicht. Aber fin&#x017F;tere<lb/>
Seele! betrachte nur noch die&#x017F;e beyde Aus-<lb/>
&#x017F;pru&#x0364;che des GOttes der Wahrheit. P&#x017F;alm<lb/>
14:3. <hi rendition="#fr">Sie &#x017F;ind alle abgewichen, &#x017F;ie<lb/>
haben &#x017F;ich alle&#x017F;amt &#x017F;tinkend gemacht,<lb/>
da i&#x017F;t keiner, der Gutes thue, auch<lb/>
nicht einer</hi>. und Rom. 3:23. <hi rendition="#fr">Sie haben<lb/>
allzumahl ge&#x017F;u&#x0364;ndiget, und mangeln<lb/>
der Herrlichkeit GOttes.</hi> Kan&#x017F;t du<lb/>
dich nun von die&#x017F;en allen alleine ausneh-<lb/>
men, kan ein Gedanke dir noch in den Sinn<lb/>
kommen? alle in Su&#x0364;nden gebohrne treffen<lb/>
die&#x017F;e Aus&#x017F;pru&#x0364;che, aber mich alleine beru&#x0364;h-<lb/>
ren &#x017F;ie nicht! Mu&#x017F;t du nicht vielmehr die<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;age des HErrn auch fu&#x0364;r dich gelten la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en! die Jerem. 2:22. &#x017F;teht: <hi rendition="#fr">Und wenn<lb/>
du dich gleich mit Salben wu&#x0364;&#x017F;che&#x017F;t,<lb/>
und brauchte&#x017F;t dir viel Seifen, &#x017F;o glei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et doch deine Untugend de&#x017F;to mehr<lb/>
vor mir, &#x017F;pricht der HErr HErr.</hi><lb/>
Glaube&#x017F;t du nun, daß du wie alle Adams-<lb/>
kinder von Natur in einem todt- gefa&#x0364;hrli-<lb/>
chen Zu&#x017F;tande dich befinde&#x017F;t! &#x017F;o merke nun,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">worin-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[190/0242] Der groſſen und ſeligen ſchaft Jſraels, und fremd von denen Buͤndniſſen der Verheiſſung, die da keine Hofnung hatten, und die ohne GOtt waren in der Welt. Das alles aber glaubt der arme und blinde Menſch fuͤr ſich nicht. Andere, denkt er, moͤgen wohl ſo ſeyn, aber mit mir ſteht es ſo elend und gefaͤhrlich nicht. Aber finſtere Seele! betrachte nur noch dieſe beyde Aus- ſpruͤche des GOttes der Wahrheit. Pſalm 14:3. Sie ſind alle abgewichen, ſie haben ſich alleſamt ſtinkend gemacht, da iſt keiner, der Gutes thue, auch nicht einer. und Rom. 3:23. Sie haben allzumahl geſuͤndiget, und mangeln der Herrlichkeit GOttes. Kanſt du dich nun von dieſen allen alleine ausneh- men, kan ein Gedanke dir noch in den Sinn kommen? alle in Suͤnden gebohrne treffen dieſe Ausſpruͤche, aber mich alleine beruͤh- ren ſie nicht! Muſt du nicht vielmehr die Auſſage des HErrn auch fuͤr dich gelten laſ- ſen! die Jerem. 2:22. ſteht: Und wenn du dich gleich mit Salben wuͤſcheſt, und brauchteſt dir viel Seifen, ſo gleiſ- ſet doch deine Untugend deſto mehr vor mir, ſpricht der HErr HErr. Glaubeſt du nun, daß du wie alle Adams- kinder von Natur in einem todt- gefaͤhrli- chen Zuſtande dich befindeſt! ſo merke nun, worin-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/242
Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/242>, abgerufen am 24.11.2024.