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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 16. Cap. der
Verstandes: Auch aus dem Rüsthause
seines Hertzens/ nahme Caesar die starckeste
Pfeilen der scharffen vnd beweißlichen Ar-
gumenten/ vnd verschosse dieselbige mit ge-
waltiger Stimme vnter die verwirrete Zuhö-
rer. Diese tröstete er/ vnd nennete sie auff
lieblichste Weise seine Spießgesellen: Diese
vermahnete er/ vnd hetzete sie wider die Fein-
de: Diese betrohete er/ vnd erschreckete sie
mit der herben Straffe. Caesar triebe die
Furcht aus den Gedancken/ die Zagheit aus
den Gemüthern. Caesar machte durch ge-
schickte Worte newe Kräffte in den Leibern/
vnd newe Stärcke in den Hertzen.

Die einige Stimme deß Hussens hat durch
das Gethön deß gelehrten Mundes in die
Ohren der Böhmen gedonnert/ in die Ge-
dancken geleuchtet/ in die Sinne gestralet/
vnd in die Seelen geschlagen/ das alle vnd
jede/ wie sie nicht vermeintlich/ sondern war-
hafftiglich/ nicht schändlich/ sondern heil-
samlich von dem Himmel angezündet we-
ren/ bekenneten.

Ciceronen
Wohl Re-
denheit.

Jetzunder verstehen wir/ daß ein vber-
aus reicher Bach der Wohl Redenheit von
dem Munde/ vnd aus der Feder deß Cice-

ronen

Das 16. Cap. der
Verſtandes: Auch aus dem Ruͤſthauſe
ſeines Hertzens/ nahme Cæſar die ſtarckeſte
Pfeilen der ſcharffen vnd beweißlichen Ar-
gumenten/ vnd verſchoſſe dieſelbige mit ge-
waltiger Stimme vnter die verwirꝛete Zuhoͤ-
rer. Dieſe troͤſtete er/ vnd nennete ſie auff
lieblichſte Weiſe ſeine Spießgeſellen: Dieſe
vermahnete er/ vnd hetzete ſie wider die Fein-
de: Dieſe betrohete er/ vnd erſchreckete ſie
mit der herben Straffe. Cæſar triebe die
Furcht aus den Gedancken/ die Zagheit aus
den Gemuͤthern. Cæſar machte durch ge-
ſchickte Worte newe Kraͤffte in den Leibern/
vnd newe Staͤrcke in den Hertzen.

Die einige Stim̃e deß Huſſens hat durch
das Gethoͤn deß gelehrten Mundes in die
Ohren der Boͤhmen gedonnert/ in die Ge-
dancken geleuchtet/ in die Sinne geſtralet/
vnd in die Seelen geſchlagen/ das alle vnd
jede/ wie ſie nicht vermeintlich/ ſondern war-
hafftiglich/ nicht ſchaͤndlich/ ſondern heil-
ſamlich von dem Himmel angezuͤndet we-
ren/ bekenneten.

Ciceronen
Wohl Re-
denheit.

Jetzunder verſtehen wir/ daß ein vber-
aus reicher Bach der Wohl Redenheit von
dem Munde/ vnd aus der Feder deß Cice-

ronen
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[162/0182] Das 16. Cap. der Verſtandes: Auch aus dem Ruͤſthauſe ſeines Hertzens/ nahme Cæſar die ſtarckeſte Pfeilen der ſcharffen vnd beweißlichen Ar- gumenten/ vnd verſchoſſe dieſelbige mit ge- waltiger Stimme vnter die verwirꝛete Zuhoͤ- rer. Dieſe troͤſtete er/ vnd nennete ſie auff lieblichſte Weiſe ſeine Spießgeſellen: Dieſe vermahnete er/ vnd hetzete ſie wider die Fein- de: Dieſe betrohete er/ vnd erſchreckete ſie mit der herben Straffe. Cæſar triebe die Furcht aus den Gedancken/ die Zagheit aus den Gemuͤthern. Cæſar machte durch ge- ſchickte Worte newe Kraͤffte in den Leibern/ vnd newe Staͤrcke in den Hertzen. Die einige Stim̃e deß Huſſens hat durch das Gethoͤn deß gelehrten Mundes in die Ohren der Boͤhmen gedonnert/ in die Ge- dancken geleuchtet/ in die Sinne geſtralet/ vnd in die Seelen geſchlagen/ das alle vnd jede/ wie ſie nicht vermeintlich/ ſondern war- hafftiglich/ nicht ſchaͤndlich/ ſondern heil- ſamlich von dem Himmel angezuͤndet we- ren/ bekenneten. Jetzunder verſtehen wir/ daß ein vber- aus reicher Bach der Wohl Redenheit von dem Munde/ vnd aus der Feder deß Cice- ronen

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/182>, abgerufen am 23.11.2024.