Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

Bild:
<< vorherige Seite

Teutschen Rhetorica.
ten. (Es mercken die Studenten: Das Wor-
te/ wiewohl/ ist zimlich zureden; das Wort/
für den großmütigsten Mann/ ist viel dapf-
ferer zureden: Die Worte/ Schand/
Furcht/ auch zimlich. Allhier kan der Rede-
ner etwas Lufft schöpffen/ muß aber getroster
fort fahren/ vnd sagen) vnd ohne das sich
nicht gebühre/ weil Titus Annius weit
hefftiger wegen der Wolfart deß Reichs/
als seiner eygenen bekränckt ist. (Diese
Worte seyn noch strenger außzusprechen.)
Daß ich keine gleiche Hertzhafftigkeit/
zu seiner Rechtssachen zubringen ver-
möge: (Diese Wort seyn dermassen be-
schaffen/ als ob der Redener sich selbsten et-
was hefftiger straffe.) Jedoch erschrecket
meine Augen diese newe Gestalt deß Ge-
richts. (Dieses auch klar vnd deutlich.)
Jetzunder fähet Cicero an mit vollen Ba-
cken zureden: Denn wo sie nur
hinblicken etc.



Das

Teutſchen Rhetorica.
ten. (Es mercken die Studenten: Das Wor-
te/ wiewohl/ iſt zimlich zureden; das Wort/
fuͤr den großmuͤtigſten Mann/ iſt viel dapf-
ferer zureden: Die Worte/ Schand/
Furcht/ auch zimlich. Allhier kan der Rede-
ner etwas Lufft ſchoͤpffen/ muß aber getroſter
fort fahren/ vnd ſagen) vnd ohne das ſich
nicht gebuͤhre/ weil Titus Annius weit
hefftiger wegen der Wolfart deß Reichs/
als ſeiner eygenen bekraͤnckt iſt. (Dieſe
Worte ſeyn noch ſtrenger außzuſprechen.)
Daß ich keine gleiche Hertzhafftigkeit/
zu ſeiner Rechtsſachen zubringen ver-
moͤge: (Dieſe Wort ſeyn dermaſſen be-
ſchaffen/ als ob der Redener ſich ſelbſten et-
was hefftiger ſtraffe.) Jedoch erſchrecket
meine Augen dieſe newe Geſtalt deß Ge-
richts. (Dieſes auch klar vnd deutlich.)
Jetzunder faͤhet Cicero an mit vollen Ba-
cken zureden: Denn wo ſie nur
hinblicken ꝛc.



Das
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0483" n="21"/><fw place="top" type="header">Teut&#x017F;chen Rhetorica.</fw><lb/>
ten. (Es mercken die Studenten: Das Wor-<lb/>
te/ wiewohl/ i&#x017F;t zimlich zureden; das Wort/<lb/>
fu&#x0364;r den großmu&#x0364;tig&#x017F;ten Mann/ i&#x017F;t viel dapf-<lb/>
ferer zureden: Die Worte/ Schand/<lb/>
Furcht/ auch zimlich. Allhier kan der Rede-<lb/>
ner etwas Lufft &#x017F;cho&#x0364;pffen/ muß aber getro&#x017F;ter<lb/>
fort fahren/ vnd &#x017F;agen) vnd ohne das &#x017F;ich<lb/>
nicht gebu&#x0364;hre/ weil Titus Annius weit<lb/>
hefftiger wegen der Wolfart deß Reichs/<lb/>
als &#x017F;einer eygenen bekra&#x0364;nckt i&#x017F;t. (Die&#x017F;e<lb/>
Worte &#x017F;eyn noch &#x017F;trenger außzu&#x017F;prechen.)<lb/>
Daß ich keine gleiche Hertzhafftigkeit/<lb/>
zu &#x017F;einer Rechts&#x017F;achen zubringen ver-<lb/>
mo&#x0364;ge: (Die&#x017F;e Wort &#x017F;eyn derma&#x017F;&#x017F;en be-<lb/>
&#x017F;chaffen/ als ob der Redener &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;ten et-<lb/>
was hefftiger &#x017F;traffe.) Jedoch er&#x017F;chrecket<lb/>
meine Augen die&#x017F;e newe Ge&#x017F;talt deß Ge-<lb/>
richts. (Die&#x017F;es auch klar vnd deutlich.)<lb/><hi rendition="#c">Jetzunder fa&#x0364;het Cicero an mit vollen Ba-<lb/>
cken zureden: Denn wo &#x017F;ie nur<lb/>
hinblicken &#xA75B;c.</hi></p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0483] Teutſchen Rhetorica. ten. (Es mercken die Studenten: Das Wor- te/ wiewohl/ iſt zimlich zureden; das Wort/ fuͤr den großmuͤtigſten Mann/ iſt viel dapf- ferer zureden: Die Worte/ Schand/ Furcht/ auch zimlich. Allhier kan der Rede- ner etwas Lufft ſchoͤpffen/ muß aber getroſter fort fahren/ vnd ſagen) vnd ohne das ſich nicht gebuͤhre/ weil Titus Annius weit hefftiger wegen der Wolfart deß Reichs/ als ſeiner eygenen bekraͤnckt iſt. (Dieſe Worte ſeyn noch ſtrenger außzuſprechen.) Daß ich keine gleiche Hertzhafftigkeit/ zu ſeiner Rechtsſachen zubringen ver- moͤge: (Dieſe Wort ſeyn dermaſſen be- ſchaffen/ als ob der Redener ſich ſelbſten et- was hefftiger ſtraffe.) Jedoch erſchrecket meine Augen dieſe newe Geſtalt deß Ge- richts. (Dieſes auch klar vnd deutlich.) Jetzunder faͤhet Cicero an mit vollen Ba- cken zureden: Denn wo ſie nur hinblicken ꝛc. Das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/483
Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/483>, abgerufen am 22.11.2024.