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Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 1. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae. Altona, 1760.

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Das verlohrne Paradies.
Obersten aller himmlischen Thronen; allmächtiger Vater;
Erster, Höchster, Heiligster, Bester; du suchest beständig
Deinen Sohn, und ich dich zu verherrlichen, wie es auch recht ist.
Denn ich halt es für meine Ehre, für meine Erhöhung
690Und für meine vollkommene Lust, daß du dein Gefallen
An mir hast, und bezeigst, dein Wille, den stets zu vollbringen
Meine Wollust ist, sey vollbracht. Als deine Geschenke
Nehm ich Zepter und Macht; doch will ich sie freudiger wieder,
Vater, zurücke dir geben, wenn du am Ende der Dinge
695Alles in allem wirst seyn [Spaltenumbruch] y); und in dir, und auf ewig
Alle diejenigen, welche du lieb hast. Aber ich hasse,
Welche du hassest. Jn allen dein Ebenbild, kann ich sowohl mich
Ewger, mit deinen Schrecknissen kleiden, als ich mich, o Vater,
Deiner Gnade gebrauche. Mit deiner Stärke bewaffnet,
700Will ich die Himmel gar bald von diesen Aufrührischen säubern;
Will sie hinabtreiben in das Gefängniß, so ihnen bestimmt ist,
Jn der Finsterniß Ketten zum nimmer sterbenden Wurme;
Sie, die deinem rechtmäßgen Gehorsam, dem zu gehorchen
Wahre Seeligkeit ist, so stolz sich entzogen. Dann sollen
705Deine Heiligen unvermischt, von diesen Unreinen
Abge-
y) Wir haben schon angemerkt, daß
Milton die göttlichen Personen allezeit
in der Sprache der heiligen Schrift
reden läßt. Diese Stelle ist aus 1 Cor.
XV. 24. 28. Darnach das Ende,
wenn er das Reich Gott und dem
Vater überantworten wird.
[Spaltenumbruch] Wenn aber alles ihm unterthan
seyn wird, alsdenn wird auch
der Sohn selbst unterthan seyn
dem, der ihm alles unterthan hat,
auf daß Gott sey alles in allem.

Man sehe ferner Joh. XVII. 21. 23.
N.
Das verlohrne Paradies.
Oberſten aller himmliſchen Thronen; allmaͤchtiger Vater;
Erſter, Hoͤchſter, Heiligſter, Beſter; du ſucheſt beſtaͤndig
Deinen Sohn, und ich dich zu verherrlichen, wie es auch recht iſt.
Denn ich halt es fuͤr meine Ehre, fuͤr meine Erhoͤhung
690Und fuͤr meine vollkommene Luſt, daß du dein Gefallen
An mir haſt, und bezeigſt, dein Wille, den ſtets zu vollbringen
Meine Wolluſt iſt, ſey vollbracht. Als deine Geſchenke
Nehm ich Zepter und Macht; doch will ich ſie freudiger wieder,
Vater, zuruͤcke dir geben, wenn du am Ende der Dinge
695Alles in allem wirſt ſeyn [Spaltenumbruch] y); und in dir, und auf ewig
Alle diejenigen, welche du lieb haſt. Aber ich haſſe,
Welche du haſſeſt. Jn allen dein Ebenbild, kann ich ſowohl mich
Ewger, mit deinen Schreckniſſen kleiden, als ich mich, o Vater,
Deiner Gnade gebrauche. Mit deiner Staͤrke bewaffnet,
700Will ich die Himmel gar bald von dieſen Aufruͤhriſchen ſaͤubern;
Will ſie hinabtreiben in das Gefaͤngniß, ſo ihnen beſtimmt iſt,
Jn der Finſterniß Ketten zum nimmer ſterbenden Wurme;
Sie, die deinem rechtmaͤßgen Gehorſam, dem zu gehorchen
Wahre Seeligkeit iſt, ſo ſtolz ſich entzogen. Dann ſollen
705Deine Heiligen unvermiſcht, von dieſen Unreinen
Abge-
y) Wir haben ſchon angemerkt, daß
Milton die goͤttlichen Perſonen allezeit
in der Sprache der heiligen Schrift
reden laͤßt. Dieſe Stelle iſt aus 1 Cor.
XV. 24. 28. Darnach das Ende,
wenn er das Reich Gott und dem
Vater überantworten wird.
[Spaltenumbruch] Wenn aber alles ihm unterthan
ſeyn wird, alsdenn wird auch
der Sohn ſelbſt unterthan ſeyn
dem, der ihm alles unterthan hat,
auf daß Gott ſey alles in allem.

Man ſehe ferner Joh. XVII. 21. 23.
N.
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[258/0282] Das verlohrne Paradies. Oberſten aller himmliſchen Thronen; allmaͤchtiger Vater; Erſter, Hoͤchſter, Heiligſter, Beſter; du ſucheſt beſtaͤndig Deinen Sohn, und ich dich zu verherrlichen, wie es auch recht iſt. Denn ich halt es fuͤr meine Ehre, fuͤr meine Erhoͤhung Und fuͤr meine vollkommene Luſt, daß du dein Gefallen An mir haſt, und bezeigſt, dein Wille, den ſtets zu vollbringen Meine Wolluſt iſt, ſey vollbracht. Als deine Geſchenke Nehm ich Zepter und Macht; doch will ich ſie freudiger wieder, Vater, zuruͤcke dir geben, wenn du am Ende der Dinge Alles in allem wirſt ſeyn y); und in dir, und auf ewig Alle diejenigen, welche du lieb haſt. Aber ich haſſe, Welche du haſſeſt. Jn allen dein Ebenbild, kann ich ſowohl mich Ewger, mit deinen Schreckniſſen kleiden, als ich mich, o Vater, Deiner Gnade gebrauche. Mit deiner Staͤrke bewaffnet, Will ich die Himmel gar bald von dieſen Aufruͤhriſchen ſaͤubern; Will ſie hinabtreiben in das Gefaͤngniß, ſo ihnen beſtimmt iſt, Jn der Finſterniß Ketten zum nimmer ſterbenden Wurme; Sie, die deinem rechtmaͤßgen Gehorſam, dem zu gehorchen Wahre Seeligkeit iſt, ſo ſtolz ſich entzogen. Dann ſollen Deine Heiligen unvermiſcht, von dieſen Unreinen Abge- y) Wir haben ſchon angemerkt, daß Milton die goͤttlichen Perſonen allezeit in der Sprache der heiligen Schrift reden laͤßt. Dieſe Stelle iſt aus 1 Cor. XV. 24. 28. Darnach das Ende, wenn er das Reich Gott und dem Vater überantworten wird. Wenn aber alles ihm unterthan ſeyn wird, alsdenn wird auch der Sohn ſelbſt unterthan ſeyn dem, der ihm alles unterthan hat, auf daß Gott ſey alles in allem. Man ſehe ferner Joh. XVII. 21. 23. N.

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Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 1. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae. Altona, 1760, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies01_1760/282>, abgerufen am 21.11.2024.