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Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 1. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae. Altona, 1760.

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Erster Gesang.
670Vor dem Königesheer, mit Picken und Spaden bewaffnet,
Herziehn, ein Feld abzustecken, und einen Wall aufzuwerfen.
Mammon [Spaltenumbruch] d) der niedrigste Geist, der aus dem Himmel gefallen,
Mammon führte sie an. Sein Blick, und seine Gedanken
Waren im Himmel bereits nur auf die Erde geheftet;
675Er bewunderte mehr den Reichthum des himmlischen Bodens,
Lautres geschlagenes Gold, als alles, was göttlich und heilig
Man im seeligen Anschaun genießt. Durch ihn auch gelehret,
Und durch sein Anstiften, haben zuerst sich die Menschen erkühnet,
Mit verruchten Händen die Eingeweide der Erden,
680Jhrer Mutter, zu plündern, um solche Schätze, die besser
Wären verborgen geblieben. Schnell hatte sein Haufen im Felsen
Eine weite Wunde gemacht, und Ribben von Golde
Ausgegraben; (es wundre sich niemand, daß Reichthum und Schätze
Tief in der Hölle wachsen: ihr Boden schickt sich am besten
685Für dies kostbare Gift.) Und hier laß alle die lernen,
Die in irdischen Dingen sich rühmen, und voller Bewundrung
Von der Herrlichkeit Babels, und von der Aegyptschen Monarchen
Prächtigen Werken erzählen; laß alle die lernen, wie leicht sie
Jn den herrlichsten Monumenten des Ruhms, und der Stärke,
690Und der Kunst, von verworfenen Geistern ausgelöscht werden,
Die in einer Stunde verrichten, was kaum ein Jahrhundert
Mit unaufhörlicher Arbeit, und zahllosen Händen e), vollbringet.

Nah
d) Ein syrischer Name, welcher
Reichthum bedeutet. Einige sehn ihn
als den Gott des Reichthums an, und
[Spaltenumbruch] so macht ihn auch unser Dichter zu
einer Person. N.
e) An einer der Aegyptischen Py-
ramiden
E 3

Erſter Geſang.
670Vor dem Koͤnigesheer, mit Picken und Spaden bewaffnet,
Herziehn, ein Feld abzuſtecken, und einen Wall aufzuwerfen.
Mammon [Spaltenumbruch] d) der niedrigſte Geiſt, der aus dem Himmel gefallen,
Mammon fuͤhrte ſie an. Sein Blick, und ſeine Gedanken
Waren im Himmel bereits nur auf die Erde geheftet;
675Er bewunderte mehr den Reichthum des himmliſchen Bodens,
Lautres geſchlagenes Gold, als alles, was goͤttlich und heilig
Man im ſeeligen Anſchaun genießt. Durch ihn auch gelehret,
Und durch ſein Anſtiften, haben zuerſt ſich die Menſchen erkuͤhnet,
Mit verruchten Haͤnden die Eingeweide der Erden,
680Jhrer Mutter, zu pluͤndern, um ſolche Schaͤtze, die beſſer
Waͤren verborgen geblieben. Schnell hatte ſein Haufen im Felſen
Eine weite Wunde gemacht, und Ribben von Golde
Ausgegraben; (es wundre ſich niemand, daß Reichthum und Schaͤtze
Tief in der Hoͤlle wachſen: ihr Boden ſchickt ſich am beſten
685Fuͤr dies koſtbare Gift.) Und hier laß alle die lernen,
Die in irdiſchen Dingen ſich ruͤhmen, und voller Bewundrung
Von der Herrlichkeit Babels, und von der Aegyptſchen Monarchen
Praͤchtigen Werken erzaͤhlen; laß alle die lernen, wie leicht ſie
Jn den herrlichſten Monumenten des Ruhms, und der Staͤrke,
690Und der Kunſt, von verworfenen Geiſtern ausgeloͤſcht werden,
Die in einer Stunde verrichten, was kaum ein Jahrhundert
Mit unaufhoͤrlicher Arbeit, und zahlloſen Haͤnden e), vollbringet.

Nah
d) Ein ſyriſcher Name, welcher
Reichthum bedeutet. Einige ſehn ihn
als den Gott des Reichthums an, und
[Spaltenumbruch] ſo macht ihn auch unſer Dichter zu
einer Perſon. N.
e) An einer der Aegyptiſchen Py-
ramiden
E 3
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[37/0051] Erſter Geſang. Vor dem Koͤnigesheer, mit Picken und Spaden bewaffnet, Herziehn, ein Feld abzuſtecken, und einen Wall aufzuwerfen. Mammon d) der niedrigſte Geiſt, der aus dem Himmel gefallen, Mammon fuͤhrte ſie an. Sein Blick, und ſeine Gedanken Waren im Himmel bereits nur auf die Erde geheftet; Er bewunderte mehr den Reichthum des himmliſchen Bodens, Lautres geſchlagenes Gold, als alles, was goͤttlich und heilig Man im ſeeligen Anſchaun genießt. Durch ihn auch gelehret, Und durch ſein Anſtiften, haben zuerſt ſich die Menſchen erkuͤhnet, Mit verruchten Haͤnden die Eingeweide der Erden, Jhrer Mutter, zu pluͤndern, um ſolche Schaͤtze, die beſſer Waͤren verborgen geblieben. Schnell hatte ſein Haufen im Felſen Eine weite Wunde gemacht, und Ribben von Golde Ausgegraben; (es wundre ſich niemand, daß Reichthum und Schaͤtze Tief in der Hoͤlle wachſen: ihr Boden ſchickt ſich am beſten Fuͤr dies koſtbare Gift.) Und hier laß alle die lernen, Die in irdiſchen Dingen ſich ruͤhmen, und voller Bewundrung Von der Herrlichkeit Babels, und von der Aegyptſchen Monarchen Praͤchtigen Werken erzaͤhlen; laß alle die lernen, wie leicht ſie Jn den herrlichſten Monumenten des Ruhms, und der Staͤrke, Und der Kunſt, von verworfenen Geiſtern ausgeloͤſcht werden, Die in einer Stunde verrichten, was kaum ein Jahrhundert Mit unaufhoͤrlicher Arbeit, und zahlloſen Haͤnden e), vollbringet. Nah d) Ein ſyriſcher Name, welcher Reichthum bedeutet. Einige ſehn ihn als den Gott des Reichthums an, und ſo macht ihn auch unſer Dichter zu einer Perſon. N. e) An einer der Aegyptiſchen Py- ramiden E 3

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Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 1. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae. Altona, 1760, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies01_1760/51>, abgerufen am 21.11.2024.