Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.
Die ten den Jabal, denn |von ihm sind her-
kommen, die in Hütten wohnten, und Vieh zogen. 1 B. Mos. IV. | 20. aus andern schallte der Klang har- monischer Saiten, güldene Harfen und Cymbeln, diese gehörten dem Ju- bal, von dem sind herkommen, die [Spaltenumbruch] Geiger und Pfeifer. Ebendas. 21. Auf der andern Seite stand einer im Schweiße der Arbeit, an der Schmie- de; dieses war Thubalkain, der Mei- ster in allerley Erz und Eisenwerk. 4 B. Mos. IV. 22.
Die ten den Jabal, denn |von ihm ſind her-
kommen, die in Hütten wohnten, und Vieh zogen. 1 B. Moſ. IV. | 20. aus andern ſchallte der Klang har- moniſcher Saiten, güldene Harfen und Cymbeln, dieſe gehoͤrten dem Ju- bal, von dem ſind herkommen, die [Spaltenumbruch] Geiger und Pfeifer. Ebendaſ. 21. Auf der andern Seite ſtand einer im Schweiße der Arbeit, an der Schmie- de; dieſes war Thubalkain, der Mei- ſter in allerley Erz und Eiſenwerk. 4 B. Moſ. IV. 22. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="36"> <l> <pb facs="#f0224" n="200"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das verlohrne Paradies.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Und aus andern ſchallte der Klang harmoniſcher Saiten,</l><lb/> <l>Guͤldener Harfen und Cimbeln, melodiſch zuſammengeſtimmet.</l><lb/> <l>Auch den Juͤngling ſah man, der ihre Saiten belebte;<lb/><note place="left">590</note>Mit begeiſterter fliegender Hand verfolgt er durch alle</l><lb/> <l>Hohen und niederen Toͤne die wiederſchallenden Fugen.</l><lb/> <l>An der anderen Seite ſtand einer, im Schweiße der Arbeit,</l><lb/> <l>An der Schmiede; zwey ſchwere Klumpen von Eiſen und Kupfer</l><lb/> <l>Hatt’ er geſchmelzt; (ſie waren entweder an Oertern gefunden,<lb/><note place="left">595</note>Wo zufaͤlliges Feuer auf Bergen, oder in Thaͤlern,</l><lb/> <l>Waͤlder verzehrt; und waren hinab zu den Adern der Erde,</l><lb/> <l>Schwerer, geſunken; vielleicht auch heiß zum offenen Munde</l><lb/> <l>Einer kuͤhlenden Kluft tief unter dem Sande geſchlichen;</l><lb/> <l>Oder ſie hatte der Strom hervor aus dem Boden gewaſchen.)<lb/><note place="left">600</note>Durch ihn floß das zerlaſſene Erz in gehoͤrige Formen,</l><lb/> <l>Die er bereitet; er machte darinn ſein eigenes Werkzeug,</l><lb/> <l>Und viel Arbeit voll Kunſt, gegoſſen, oder geſchmiedet</l><lb/> <l>Aus Metall. Nach dieſen, jedoch auf der Seite des Kuͤnſtlers,</l><lb/> <l>Stieg ein anderes Volk von nahe gelegenen Huͤgeln,<lb/><note place="left">605</note>Jhrem geweſenen Sitz, hinab in die flachen Gefilde.</l><lb/> <l>Jhrem Geſicht nach ſchienen ſie alle gerechte Maͤnner,</l><lb/> <l>Gotte zu dienen bemuͤht, und ſeine Werke zu lernen,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Die</fw><lb/><cb/> <note xml:id="f18" prev="#f17" place="foot" n="r)">ten den Jabal, <hi rendition="#fr">denn |von ihm ſind her-<lb/> kommen, die in Hütten wohnten,<lb/> und Vieh zogen.</hi> 1 B. Moſ. <hi rendition="#aq">IV.</hi> | 20.<lb/><hi rendition="#fr">aus andern ſchallte der Klang har-<lb/> moniſcher Saiten, güldene Harfen<lb/> und Cymbeln,</hi> dieſe gehoͤrten dem Ju-<lb/> bal, <hi rendition="#fr">von dem ſind herkommen, die<lb/><cb/> Geiger und Pfeifer.</hi> Ebendaſ. 21.<lb/><hi rendition="#fr">Auf der andern Seite ſtand einer im<lb/> Schweiße der Arbeit, an der Schmie-<lb/> de;</hi> dieſes war Thubalkain, <hi rendition="#fr">der Mei-<lb/> ſter in allerley Erz und Eiſenwerk.</hi><lb/> 4 B. Moſ. <hi rendition="#aq">IV.</hi> 22.</note><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [200/0224]
Das verlohrne Paradies.
Und aus andern ſchallte der Klang harmoniſcher Saiten,
Guͤldener Harfen und Cimbeln, melodiſch zuſammengeſtimmet.
Auch den Juͤngling ſah man, der ihre Saiten belebte;
Mit begeiſterter fliegender Hand verfolgt er durch alle
Hohen und niederen Toͤne die wiederſchallenden Fugen.
An der anderen Seite ſtand einer, im Schweiße der Arbeit,
An der Schmiede; zwey ſchwere Klumpen von Eiſen und Kupfer
Hatt’ er geſchmelzt; (ſie waren entweder an Oertern gefunden,
Wo zufaͤlliges Feuer auf Bergen, oder in Thaͤlern,
Waͤlder verzehrt; und waren hinab zu den Adern der Erde,
Schwerer, geſunken; vielleicht auch heiß zum offenen Munde
Einer kuͤhlenden Kluft tief unter dem Sande geſchlichen;
Oder ſie hatte der Strom hervor aus dem Boden gewaſchen.)
Durch ihn floß das zerlaſſene Erz in gehoͤrige Formen,
Die er bereitet; er machte darinn ſein eigenes Werkzeug,
Und viel Arbeit voll Kunſt, gegoſſen, oder geſchmiedet
Aus Metall. Nach dieſen, jedoch auf der Seite des Kuͤnſtlers,
Stieg ein anderes Volk von nahe gelegenen Huͤgeln,
Jhrem geweſenen Sitz, hinab in die flachen Gefilde.
Jhrem Geſicht nach ſchienen ſie alle gerechte Maͤnner,
Gotte zu dienen bemuͤht, und ſeine Werke zu lernen,
Die
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r) ten den Jabal, denn |von ihm ſind her-
kommen, die in Hütten wohnten,
und Vieh zogen. 1 B. Moſ. IV. | 20.
aus andern ſchallte der Klang har-
moniſcher Saiten, güldene Harfen
und Cymbeln, dieſe gehoͤrten dem Ju-
bal, von dem ſind herkommen, die
Geiger und Pfeifer. Ebendaſ. 21.
Auf der andern Seite ſtand einer im
Schweiße der Arbeit, an der Schmie-
de; dieſes war Thubalkain, der Mei-
ſter in allerley Erz und Eiſenwerk.
4 B. Moſ. IV. 22.
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