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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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dritter Abschnitt.
wird quodlibet mare extremum, mit Recht rothes Meer
genannt, dabey aber nicht auf die Farbe gezielet. Gentes
extremae
sind Russi; und rothe Reussen sind Russorum
ultimi;
wenn gleich hinter diesen später noch röthere
Völker entdecket worden. Die Jnsul Eruthia, woraus
Herkules des Gerions Ochsen wegführte, war zu der
Zeit ein ultima Thule wie Archangel portus ultimus. Und
selbst Herkules heißt auf gut deutsch ein Jndien-
Fahrer, extremos qui currit ad Indos. Die Schrift-
steller brauchen es auch so, wenn sie sagen, si quis alius
Hercules &c. si quis antiquior Hercules &c.
und Herculis
Columnae
sind die äussersten Gegenden. BOCHART. in
Geogr. Sac. I.
37. tadelt den Tzetzes mit Unrecht, daß er
die Hesperischen Jnseln zu den Orcaden rechnet. Denn
sie waren allerdings so lange Orcaden, als sie die äusser-
sten waren, und wie hinter ihnen neue entdeckt wurden,
waren diese Orcaden. Wenn er ib. III. 13. die Russen
von dem Hebr: shr Rhos oder Orhs caput ableitet; so
hätte er leicht sehen können; daß Rhos nicht bloß sum-
mitatem
sondern quamlibet extremitatem; und so wol ini-
tium
wie 1 Par. 14. 15; als finem anzeigen könne. Ro-
mulus
und Remus oder Ormulus und Ermus sind Anfänger
oder Stifter, und Roma ist summa aut prima sive metro-
polis.
Der Beweiß ist fast a priori zu führen. Denn bey
den Hebräern ist der König Erithra, Edom, und Rom
wird Edom genannt. Die Rabbinen nennen so gar den
Pabst Idumaeum d. i. summum Metropolitanum. Roma ist
per metath. Orma, und Ormus ist eine Hauptstadt, wie
Orosmade und Arosmade bey den Persern das Höchste und
Niedrigste.
(c) POLYAEN Strat. VII. 35. POLYB. L. I. p. 5. Ed. Paris.
1609. f. PAVSAN. in Phoc. p. 643. Ed. Han.
1613.
(d) Wenn TAC. G. 37. sagt: Cimbri, parva nunc civitas,
sed gloria ingens veterisque famae late vestigia manent:
so
schreibe ich diese der Cimbern damalige Geringheit den
Barrieren zu, wodurch sie der Schwäbische Bund, oder
die Germanier in engere Schranken gezwungen hatten.
S. §. 77.
§. 76.
dritter Abſchnitt.
wird quodlibet mare extremum, mit Recht rothes Meer
genannt, dabey aber nicht auf die Farbe gezielet. Gentes
extremæ
ſind Ruſſi; und rothe Reuſſen ſind Ruſſorum
ultimi;
wenn gleich hinter dieſen ſpaͤter noch roͤthere
Voͤlker entdecket worden. Die Jnſul Ε̕ϱύϑϵια, woraus
Herkules des Gerions Ochſen wegfuͤhrte, war zu der
Zeit ein ultima Thule wie Archangel portus ultimus. Und
ſelbſt Herkules heißt auf gut deutſch ein Jndien-
Fahrer, extremos qui currit ad Indos. Die Schrift-
ſteller brauchen es auch ſo, wenn ſie ſagen, ſi quis alius
Hercules &c. ſi quis antiquior Hercules &c.
und Herculis
Columnæ
ſind die aͤuſſerſten Gegenden. BOCHART. in
Geogr. Sac. I.
37. tadelt den Tzetzes mit Unrecht, daß er
die Heſperiſchen Jnſeln zu den Orcaden rechnet. Denn
ſie waren allerdings ſo lange Orcaden, als ſie die aͤuſſer-
ſten waren, und wie hinter ihnen neue entdeckt wurden,
waren dieſe Orcaden. Wenn er ib. III. 13. die Ruſſen
von dem Hebr: שאר Rhos oder Orhs caput ableitet; ſo
haͤtte er leicht ſehen koͤnnen; daß Rhos nicht bloß ſum-
mitatem
ſondern quamlibet extremitatem; und ſo wol ini-
tium
wie 1 Par. 14. 15; als finem anzeigen koͤnne. Ro-
mulus
und Remus oder Ormulus und Ermus ſind Anfaͤnger
oder Stifter, und Roma iſt ſumma aut prima ſive metro-
polis.
Der Beweiß iſt faſt a priori zu fuͤhren. Denn bey
den Hebraͤern iſt der Koͤnig Erithra, Edom, und Rom
wird Edom genannt. Die Rabbinen nennen ſo gar den
Pabſt Idumæum d. i. ſummum Metropolitanum. Roma iſt
per metath. Orma, und Ormus iſt eine Hauptſtadt, wie
Orosmade und Arosmade bey den Perſern das Hoͤchſte und
Niedrigſte.
(c) POLYAEN Strat. VII. 35. POLYB. L. I. p. 5. Ed. Pariſ.
1609. f. PAVSAN. in Phoc. p. 643. Ed. Han.
1613.
(d) Wenn TAC. G. 37. ſagt: Cimbri, parva nunc civitas,
ſed gloria ingens veterisque famæ late veſtigia manent:
ſo
ſchreibe ich dieſe der Cimbern damalige Geringheit den
Barrieren zu, wodurch ſie der Schwaͤbiſche Bund, oder
die Germanier in engere Schranken gezwungen hatten.
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§. 76.
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[155/0185] dritter Abſchnitt. ⁽b⁾ wird quodlibet mare extremum, mit Recht rothes Meer genannt, dabey aber nicht auf die Farbe gezielet. Gentes extremæ ſind Ruſſi; und rothe Reuſſen ſind Ruſſorum ultimi; wenn gleich hinter dieſen ſpaͤter noch roͤthere Voͤlker entdecket worden. Die Jnſul Ε̕ϱύϑϵια, woraus Herkules des Gerions Ochſen wegfuͤhrte, war zu der Zeit ein ultima Thule wie Archangel portus ultimus. Und ſelbſt Herkules heißt auf gut deutſch ein Jndien- Fahrer, extremos qui currit ad Indos. Die Schrift- ſteller brauchen es auch ſo, wenn ſie ſagen, ſi quis alius Hercules &c. ſi quis antiquior Hercules &c. und Herculis Columnæ ſind die aͤuſſerſten Gegenden. BOCHART. in Geogr. Sac. I. 37. tadelt den Tzetzes mit Unrecht, daß er die Heſperiſchen Jnſeln zu den Orcaden rechnet. Denn ſie waren allerdings ſo lange Orcaden, als ſie die aͤuſſer- ſten waren, und wie hinter ihnen neue entdeckt wurden, waren dieſe Orcaden. Wenn er ib. III. 13. die Ruſſen von dem Hebr: שאר Rhos oder Orhs caput ableitet; ſo haͤtte er leicht ſehen koͤnnen; daß Rhos nicht bloß ſum- mitatem ſondern quamlibet extremitatem; und ſo wol ini- tium wie 1 Par. 14. 15; als finem anzeigen koͤnne. Ro- mulus und Remus oder Ormulus und Ermus ſind Anfaͤnger oder Stifter, und Roma iſt ſumma aut prima ſive metro- polis. Der Beweiß iſt faſt a priori zu fuͤhren. Denn bey den Hebraͤern iſt der Koͤnig Erithra, Edom, und Rom wird Edom genannt. Die Rabbinen nennen ſo gar den Pabſt Idumæum d. i. ſummum Metropolitanum. Roma iſt per metath. Orma, und Ormus iſt eine Hauptſtadt, wie Orosmade und Arosmade bey den Perſern das Hoͤchſte und Niedrigſte. ⁽c⁾ POLYAEN Strat. VII. 35. POLYB. L. I. p. 5. Ed. Pariſ. 1609. f. PAVSAN. in Phoc. p. 643. Ed. Han. 1613. ⁽d⁾ Wenn TAC. G. 37. ſagt: Cimbri, parva nunc civitas, ſed gloria ingens veterisque famæ late veſtigia manent: ſo ſchreibe ich dieſe der Cimbern damalige Geringheit den Barrieren zu, wodurch ſie der Schwaͤbiſche Bund, oder die Germanier in engere Schranken gezwungen hatten. S. §. 77. §. 76.

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/185>, abgerufen am 26.11.2024.