Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.vierte Abtheilunge. §. 126. Von den Zehnten und Zehntpfunden. Mit dieser Einrichtung wurde der Kayser leicht (a) S. §. 124. n. k. Daher in der Folge auch: Curia Ossenbrugge sich zeigt. (b) S. CAPIT. I. v. J. 812. §. 5. beym BALUZ. T. I. p. 491. (c) Der R 5
vierte Abtheilunge. §. 126. Von den Zehnten und Zehntpfunden. Mit dieſer Einrichtung wurde der Kayſer leicht (a) S. §. 124. n. k. Daher in der Folge auch: Curia Oſſenbrugge ſich zeigt. (b) S. CAPIT. I. v. J. 812. §. 5. beym BALUZ. T. I. p. 491. (c) Der R 5
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vierte Abtheilunge.
§. 126.
Von den Zehnten und Zehntpfunden.
Mit dieſer Einrichtung wurde der Kayſer leicht
fertig; ſie folgte beynahe von ſelbſt. Jetzt aber kam
es auf die Verſorgung der Biſchoͤfe und ihrer Geiſt-
lichkeit an; und dazu wollte ein Hof
⁽a⁾
und einige
Dienſte
⁽b⁾
nicht viel helfen, welche jeder Kirche zu-
gelegt wurden. Der Zehnte muſte alſo eingefuͤhret
werden, und der Kayſer, welcher nicht ohne Be-
willigung der Sachſen einige Hauptſtuͤcke der chriſt-
lichen Lehre eingefuͤhrt hatte, verordnete ploͤtzlich
⁽c⁾
daß nach Gottes Befehl Edle, Wehren und Leute
den Zehnten von allen was ſie haͤtten, geben ſollten.
Die Verordnung iſt klar; ihre Befolgung aber nicht;
es ſey nun daß der Kayſer nach dem vernuͤnftigen
Rath ſeines Lehrmeiſters
⁽d⁾
mit den Sachſen uͤber-
haupt Gedult hatte; oder aber die erſten Biſchoͤfe
⁽e⁾
ſich von ſelbſt maͤßigten, und vielleicht auch bey den
Weſtphaͤlingern als einzelnen Mohr- und Heide-
wohnern nicht die Bequemlichkeit ordentlicher Zehnt-
fluren fanden. Wenigſtens zeigt ſich in Weſtphalen
mancher Sack- oder bedungener Zehnte; uͤberaus
viel Zehntfrey Land; und nicht leicht ein Zug-zehnte,
welcher vor zweyhundert Jahren wuͤrklich waͤre gezo-
gen worden. Vermuthlich hat auch das Zehnt-
pfund
⁽f⁾
und der Zehntſchilling ſeinen Urſprung
aus einem uralten Vergleiche.
⁽a⁾ S. §. 124. n. k. Daher in der Folge auch: Curia
Oſſenbrugge ſich zeigt.
⁽b⁾ S. CAPIT. I. v. J. 812. §. 5. beym BALUZ. T. I. p.
491.
(c) Der
R 5
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