Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte darin; daß niemand zu einem wahren eignen Hauptegelangen können; ohne das Eigenthum einer Wehre zu haben. (a) Der Unterschied zwischen wehrigen und unwehrigen Gute; hat sich wie der inter res mancipi & nec mancipi verlohren. Und zwar aus gleichen Ursachen, wie sie denn auch wohl von einerley Beschaffenheit sind. Auf dem Jtaliänischen Grunde und dem Hofgewehr haftete eine Zeitlang das onus defensionis publicae allein; und keiner als ein wehriger Mann, civis Romanus, konnte solchen besitzen, weil alle andre Hände manus mortuae waren. So bald man aber anfieng den modum defensionis publi- cae & contributionis zu verändern; verlohr sich der Unter- scheid inter res mancipi & nec mancipi. Und dies ist auch der Fall in Deutschland, nachdem der Kötter wie der Erbe ad defensionem publicam steuret; und der miles per- pctuus für den Wehren ficht. (b) Es giebt zweyerley Haupt-Erden; als die edle alleu noble und gemeine alleu roturier. Von der erstern im folgenden. Die letztere ist sehr verdunkelt. Doch findet man noch verschiedene Landmänner, welche das ihrige in franco tenemento haben. Jn Engelland ist dieses Freehold; BRACTON glaubt es wären villani privilegia- ti; Allein der Chief justice Holt bemerkt mit Recht, daß sie ihre Freyheit nicht ex privilegio haben. They are coae- val with the Government or at least as ancient as any esta- tes or Tenures what so ever. 1. Salk. 57. beym NELSON of Copyho'd oder de lege maneriorum tit. ancient. De- mesne §. 10. p. 28. Von vielen Bauerhöfen, deren Be- fitzer keine Gutsherrn sondern eigne Wehre haben, läßt sich ein gleiches sagen. S. GRVPE in Obs. for. von Diensten c. II. §. 10. 11. 14. (c) Kötter, Brinkliger etc. sind unwehrige Leute, weil ihre geringe Länderey, ob sie solche gleich eigenthümlich be- sitzen, keine Civil-Wehre hat. Es ist dies kein so ge- nanntes Erb echt-Gut, welches wie ein Wehrgut, seinen Oſnabruͤckſche Geſchichte darin; daß niemand zu einem wahren eignen Hauptegelangen koͤnnen; ohne das Eigenthum einer Wehre zu haben. (a) Der Unterſchied zwiſchen wehrigen und unwehrigen Gute; hat ſich wie der inter res mancipi & nec mancipi verlohren. Und zwar aus gleichen Urſachen, wie ſie denn auch wohl von einerley Beſchaffenheit ſind. Auf dem Jtaliaͤniſchen Grunde und dem Hofgewehr haftete eine Zeitlang das onus defenſionis publicæ allein; und keiner als ein wehriger Mann, civis Romanus, konnte ſolchen beſitzen, weil alle andre Haͤnde manus mortuæ waren. So bald man aber anfieng den modum defenſionis publi- cæ & contributionis zu veraͤndern; verlohr ſich der Unter- ſcheid inter res mancipi & nec mancipi. Und dies iſt auch der Fall in Deutſchland, nachdem der Koͤtter wie der Erbe ad defenſionem publicam ſteuret; und der miles per- pctuus fuͤr den Wehren ficht. (b) Es giebt zweyerley Haupt-Erden; als die edle alleu noble und gemeine alleu roturier. Von der erſtern im folgenden. Die letztere iſt ſehr verdunkelt. Doch findet man noch verſchiedene Landmaͤnner, welche das ihrige in franco tenemento haben. Jn Engelland iſt dieſes Freehold; BRACTON glaubt es waͤren villani privilegia- ti; Allein der Chief juſtice Holt bemerkt mit Recht, daß ſie ihre Freyheit nicht ex privilegio haben. They are coæ- val with the Government or at leaſt as ancient as any eſta- tes or Tenures what ſo ever. 1. Salk. 57. beym NELSON of Copyho’d oder de lege maneriorum tit. ancient. De- meſne §. 10. p. 28. Von vielen Bauerhoͤfen, deren Be- fitzer keine Gutsherrn ſondern eigne Wehre haben, laͤßt ſich ein gleiches ſagen. S. GRVPE in Obſ. for. von Dienſten c. II. §. 10. 11. 14. (c) Koͤtter, Brinkliger ꝛc. ſind unwehrige Leute, weil ihre geringe Laͤnderey, ob ſie ſolche gleich eigenthuͤmlich be- ſitzen, keine Civil-Wehre hat. 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Oſnabruͤckſche Geſchichte
darin; daß niemand zu einem wahren eignen Haupte
gelangen koͤnnen; ohne das Eigenthum einer Wehre
zu haben.
⁽a⁾ Der Unterſchied zwiſchen wehrigen und unwehrigen
Gute; hat ſich wie der inter res mancipi & nec mancipi
verlohren. Und zwar aus gleichen Urſachen, wie ſie denn
auch wohl von einerley Beſchaffenheit ſind. Auf dem
Jtaliaͤniſchen Grunde und dem Hofgewehr haftete eine
Zeitlang das onus defenſionis publicæ allein; und keiner
als ein wehriger Mann, civis Romanus, konnte ſolchen
beſitzen, weil alle andre Haͤnde manus mortuæ waren.
So bald man aber anfieng den modum defenſionis publi-
cæ & contributionis zu veraͤndern; verlohr ſich der Unter-
ſcheid inter res mancipi & nec mancipi. Und dies iſt auch
der Fall in Deutſchland, nachdem der Koͤtter wie der
Erbe ad defenſionem publicam ſteuret; und der miles per-
pctuus fuͤr den Wehren ficht.
⁽b⁾ Es giebt zweyerley Haupt-Erden; als die edle alleu
noble und gemeine alleu roturier. Von der erſtern im
folgenden. Die letztere iſt ſehr verdunkelt. Doch findet
man noch verſchiedene Landmaͤnner, welche das ihrige
in franco tenemento haben. Jn Engelland iſt dieſes
Freehold; BRACTON glaubt es waͤren villani privilegia-
ti; Allein der Chief juſtice Holt bemerkt mit Recht, daß
ſie ihre Freyheit nicht ex privilegio haben. They are coæ-
val with the Government or at leaſt as ancient as any eſta-
tes or Tenures what ſo ever. 1. Salk. 57. beym NELSON
of Copyho’d oder de lege maneriorum tit. ancient. De-
meſne §. 10. p. 28. Von vielen Bauerhoͤfen, deren Be-
fitzer keine Gutsherrn ſondern eigne Wehre haben, laͤßt
ſich ein gleiches ſagen. S. GRVPE in Obſ. for. von
Dienſten c. II. §. 10. 11. 14.
⁽c⁾ Koͤtter, Brinkliger ꝛc. ſind unwehrige Leute, weil ihre
geringe Laͤnderey, ob ſie ſolche gleich eigenthuͤmlich be-
ſitzen, keine Civil-Wehre hat. Es iſt dies kein ſo ge-
nanntes Erb echt-Gut, welches wie ein Wehrgut, ſeinen
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