Möser, Justus: Patriotische Phantasien. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, 1778.Der Bauerhof, müssen noch etwas von den Personen sagen, welche dieActie besitzen. Die Abtheilung derselben hat viele Schwierigkeiten, Mir hat indessen allemal die Eintheilung in Wehren Aber auch die Leute theile ich in edle und gemeine ab. den
Der Bauerhof, muͤſſen noch etwas von den Perſonen ſagen, welche dieActie beſitzen. Die Abtheilung derſelben hat viele Schwierigkeiten, Mir hat indeſſen allemal die Eintheilung in Wehren Aber auch die Leute theile ich in edle und gemeine ab. den
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Der Bauerhof,
muͤſſen noch etwas von den Perſonen ſagen, welche die
Actie beſitzen.
Die Abtheilung derſelben hat viele Schwierigkeiten,
weil es unſrer Sprache an geſchickten Ausdruͤcken mangelt,
und der Gebrauch ſo eigenſinnig iſt, daß er oft die wider-
ſinnigſten Dinge mit einander verknuͤpft; wie zum Exempel
in dem Worte: freyadlich, welches zwar mit Recht aufge-
bracht, aber doch ganz widerſinnig iſt. Denn die Benen-
nung adel ſoll den hoͤchſten Grad einer urſpruͤnglichen Frey-
heit erſchoͤpfen; und man konnte nicht freyadlich ſagen, als
bis man die, welche ſich zu Dienſte verpflichtet und ihren
Adel damit aufgegeben hatten, auch noch aus Gefaͤlligkeit
edle nannte. Auſſerdem iſt das Wort frey immer nur rela-
tiv, und bedeutet eine Ausnahme, und Leute die Leibeigen
ſind, koͤnnen Freye und Hochfreye genannt werden, wenn
ſie durch Privilegien von gemeinen Laſten befreyet ſind.
Dieſes macht die Eintheilung ſehr ſchwer.
Mir hat indeſſen allemal die Eintheilung in Wehren
und Leute die beſte zu ſeyn geſchienen. Erſtere gehoͤren fuͤr
ihre Perſonen keinen Menſchen an, letztere hingegen ſind
andern entweder von ihrer Geburt an oder durch Enrolle-
ment verpflichtet oder zugebohren. Nun theile ich erſtlich
die Wehren ab in edle und gemeine, nobiles et ingenuos,
und ob ſich gleich beyde in Dienſte begeben, folglich wuͤrk-
liche Diener ſeyn koͤnnen: ſo ſind es doch allemal edel- und
frey-gebohrne Leute.
Aber auch die Leute theile ich in edle und gemeine ab.
In der erſten Claſſe befinden ſich die Edlen, welche den
Leuteid freywillig abgelegt haben, ſo wie diejenigen, welche
von dieſen im Dienſte gebohren ſind. Die Claſſe der letz-
tern, iſt wie leicht zu erachten, ſehr mannigfaltig und ver-
miſcht, nachdem einer minder oder mehr angehoͤrig gewor-
den
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