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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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und Lateinischen mit den Teutschen.
bräuchliche Por Por, Puer ein Knecht Bey
den Lateinern hat man den Nahmen Mar-
cipor, Lucipor, Quinctipor. Virgilius

braucht das Lateinische Fur davor. Bey den
Teutschen hat man das Wort Schild-
por
welches sonst Schildknap. Wo-
von Gryphiander de Weichbildis c. 67. n. 11.
Die Griechen und insonderheit die Dorcs
haben das Wort Por für Pais gebraucht.
Das Griechische Wort Gune ist bey uns
auch zu finden. Die Engelsaxen sagen
Cvven. Die alten Teutschen Quena. Im
Runischen ist Quind, die Dani und Cimbri
haben Kun/ Die Ungarn Kone/ wel-
che Wörter eine Frau bedeuten. Bey den
Engellanndern wird dieser Nahme kat exokhen
der Köningin gegeben. So nanten auch
die Angelsachsen eine Kuhe mit diesem Nah-
men/ welcher noch heute in Holstein ge-
brauchlich ist. Die Niederlander nennen
ein loses oder gemeines Weib also. Sonst
ist auch bey den Angelsaxen Cynne, weiches
ein Geschlecht Genus, Generationem bedeu-
tet/ Connan, Acennan parere, generare.

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und Lateiniſchen mit den Teutſchen.
braͤuchliche Por Πορ, Puer ein Knecht Bey
den Lateinern hat man den Nahmen Mar-
cipor, Lucipor, Quinctipor. Virgilius

braucht das Lateiniſche Fur davor. Bey den
Teutſchen hat man das Wort Schild-
por
welches ſonſt Schildknap. Wo-
von Gryphiander de Weichbildis c. 67. n. 11.
Die Griechen und inſonderheit die Dorcs
haben das Wort Πὸρ fuͤr Παῖς gebraucht.
Das Griechiſche Wort Γυνὴ iſt bey uns
auch zu finden. Die Engelſaxen ſagen
Cvven. Die alten Teutſchen Quena. Im
Runiſchen iſt Quind, die Dani und Cimbri
haben Kun/ Die Ungarn Kone/ wel-
che Woͤrter eine Frau bedeuten. Bey den
Engellāndeꝛn wiꝛd dieſeꝛ Nahme κατ̓ ἐξοχὴν
der Koͤningin gegeben. So nanten auch
die Angelſachſen eine Kuhe mit dieſem Nah-
men/ welcher noch heute in Holſtein ge-
bråuchlich iſt. Die Niederlånder nennen
ein loſes oder gemeines Weib alſo. Sonſt
iſt auch bey den Angelſaxen Cynne, weiches
ein Geſchlecht Genus, Generationem bedeu-
tet/ Connan, Acennan parere, generare.

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[133/0145] und Lateiniſchen mit den Teutſchen. braͤuchliche Por Πορ, Puer ein Knecht Bey den Lateinern hat man den Nahmen Mar- cipor, Lucipor, Quinctipor. Virgilius braucht das Lateiniſche Fur davor. Bey den Teutſchen hat man das Wort Schild- por welches ſonſt Schildknap. Wo- von Gryphiander de Weichbildis c. 67. n. 11. Die Griechen und inſonderheit die Dorcs haben das Wort Πὸρ fuͤr Παῖς gebraucht. Das Griechiſche Wort Γυνὴ iſt bey uns auch zu finden. Die Engelſaxen ſagen Cvven. Die alten Teutſchen Quena. Im Runiſchen iſt Quind, die Dani und Cimbri haben Kun/ Die Ungarn Kone/ wel- che Woͤrter eine Frau bedeuten. Bey den Engellāndeꝛn wiꝛd dieſeꝛ Nahme κατ̓ ἐξοχὴν der Koͤningin gegeben. So nanten auch die Angelſachſen eine Kuhe mit dieſem Nah- men/ welcher noch heute in Holſtein ge- bråuchlich iſt. Die Niederlånder nennen ein loſes oder gemeines Weib alſo. Sonſt iſt auch bey den Angelſaxen Cynne, weiches ein Geſchlecht Genus, Generationem bedeu- tet/ Connan, Acennan parere, generare. In i 3

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/145>, abgerufen am 24.11.2024.