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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das IV. Cap. Von der Engelländer
vor allen daß sie zur heroischen Poesie be-
quem sey. Ist gar ein Kindisch und när-
risch Urtheil. Dann nicht allein die Spa-
nische Italiänische und Frantzösische
Sprache nicht so verächtlich zu halten seyn/
sondern was den laut anlanget/ bessere
Eygenschafft haben/ als die Englische.
Daß er von der Teutschen/ darin so viel
herrliche Poenmata geschrieben so liederlich
urtheilet/ ist eine unverschämte Ver-
wegenheit: Denn ich schier versichert bin/
daß er weder die Sprache verstehe/ noch
einige unser Poeten gelesen. Alles was
an der Teutschen Sprache ist/ ist einem
Heroico Poemati bequemer/ als irgend
eine andere/ geschweige noch die Engelsche/
die eine bastard-teutsche ist/ und durch die
vermischung/ und die Weibische pro-
nuntiation
gar verdorben/ daß sie schier
nichts männliches an sich hat/ was a-
ber gutes an ihr ist/ eintzig und allein der
Teutschen/ die ihre Mutter ist/ zuschrei-
ben muß. Guilielmus Cambdenus, wel-
cher das herrliche Buch Antiquitatum An-

gli-

Das IV. Cap. Von der Engellaͤnder
vor allen daß ſie zur heroiſchen Poëſie be-
quem ſey. Iſt gar ein Kindiſch und naͤr-
riſch Urtheil. Dann nicht allein die Spa-
niſche Italiaͤniſche und Frantzoͤſiſche
Sprache nicht ſo veraͤchtlich zu haltẽ ſeyn/
ſondern was den laut anlanget/ beſſere
Eygenſchafft haben/ als die Engliſche.
Daß er von der Teutſchen/ darin ſo viel
herrliche Poēmata geſchrieben ſo liederlich
urtheilet/ iſt eine unverſchaͤmte Ver-
wegenheit: Deñ ich ſchier verſichert bin/
daß er weder die Sprache verſtehe/ noch
einige unſer Poëten geleſen. Alles was
an der Teutſchen Sprache iſt/ iſt einem
Heroico Poëmati bequemer/ als irgend
eine andere/ geſchweige noch die Engelſche/
die eine baſtard-teutſche iſt/ und durch die
vermiſchung/ und die Weibiſche pro-
nuntiation
gar verdorben/ daß ſie ſchier
nichts maͤnnliches an ſich hat/ was a-
ber gutes an ihr iſt/ eintzig und allein der
Teutſchen/ die ihre Mutter iſt/ zuſchrei-
ben muß. Guilielmus Cambdenus, wel-
cher das herrliche Buch Antiquitatum An-

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[230/0242] Das IV. Cap. Von der Engellaͤnder vor allen daß ſie zur heroiſchen Poëſie be- quem ſey. Iſt gar ein Kindiſch und naͤr- riſch Urtheil. Dann nicht allein die Spa- niſche Italiaͤniſche und Frantzoͤſiſche Sprache nicht ſo veraͤchtlich zu haltẽ ſeyn/ ſondern was den laut anlanget/ beſſere Eygenſchafft haben/ als die Engliſche. Daß er von der Teutſchen/ darin ſo viel herrliche Poēmata geſchrieben ſo liederlich urtheilet/ iſt eine unverſchaͤmte Ver- wegenheit: Deñ ich ſchier verſichert bin/ daß er weder die Sprache verſtehe/ noch einige unſer Poëten geleſen. Alles was an der Teutſchen Sprache iſt/ iſt einem Heroico Poëmati bequemer/ als irgend eine andere/ geſchweige noch die Engelſche/ die eine baſtard-teutſche iſt/ und durch die vermiſchung/ und die Weibiſche pro- nuntiation gar verdorben/ daß ſie ſchier nichts maͤnnliches an ſich hat/ was a- ber gutes an ihr iſt/ eintzig und allein der Teutſchen/ die ihre Mutter iſt/ zuſchrei- ben muß. Guilielmus Cambdenus, wel- cher das herrliche Buch Antiquitatum An- gli-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/242>, abgerufen am 21.11.2024.