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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Poeterey.
Veränderungen erlitten/ die ihrige fast
ungeanndert geblieben. Er saget: Est mi-
hi libellus Orationum in membranis ma-
nuscriptus, qui ex charactere & aliis indi-
ciis apparet, esse antiquissimae notae. Sed
sermo in illis tam similis hodierno nostro
Belgico, quam aqua, qua tunc Scaldis
fluxit, ei, qua nunc fluit.
Er führet auch
etwas daraus an/ imgleichen auch aus
etzlichen Uhralten Diplomatibus die er in
den Archivis gefunden. Er behauptet
wieder den Lipsium daß das alte Nieder-
lanndische/ so derselbe aus einem alten
Psalterio von Caroli M. Zeiten her in ei-
nem Briefe an den Schottum herbey ge-
bracht hat/ dasselbe sey was heutiges
Tages geredet wird. Er setzet auch den
19. Psalm nebenst der Lateinischen und
neuen Niederlanndischen Ubersetzung da-
hin/ damit ein jeder die Gleichheit sehen
könne. Nur ist in einigen Endungen ein
Unterscheid/ und sind die alten Wörter
gäntzlich nach der Construction der Latei-
nischen version gesetzt. Ist die Nieder-
ländische Sprache nun zu Caroli M. Zei-

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Poeterey.
Veraͤnderungen erlitten/ die ihrige faſt
ungeāndert geblieben. Er ſaget: Eſt mi-
hi libellus Orationum in membranis ma-
nuſcriptus, qui ex charactere & aliis indi-
ciis apparet, eſſe antiquiſſimæ notæ. Sed
ſermo in illis tam ſimilis hodierno noſtro
Belgico, quam aqua, qua tunc Scaldis
fluxit, ei, qua nunc fluit.
Er fuͤhret auch
etwas daraus an/ imgleichen auch aus
etzlichen Uhralten Diplomatibus die er in
den Archivis gefunden. Er behauptet
wieder den Lipſium daß das alte Nieder-
lāndiſche/ ſo derſelbe aus einem alten
Pſalterio von Caroli M. Zeiten her in ei-
nem Briefe an den Schottum herbey ge-
bracht hat/ daſſelbe ſey was heutiges
Tages geredet wird. Er ſetzet auch den
19. Pſalm nebenſt der Lateiniſchen und
neuen Niederlāndiſchen Uberſetzung da-
hin/ damit ein jeder die Gleichheit ſehen
koͤnne. Nur iſt in einigen Endungen ein
Unterſcheid/ und ſind die alten Woͤrter
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[257/0269] Poeterey. Veraͤnderungen erlitten/ die ihrige faſt ungeāndert geblieben. Er ſaget: Eſt mi- hi libellus Orationum in membranis ma- nuſcriptus, qui ex charactere & aliis indi- ciis apparet, eſſe antiquiſſimæ notæ. Sed ſermo in illis tam ſimilis hodierno noſtro Belgico, quam aqua, qua tunc Scaldis fluxit, ei, qua nunc fluit. Er fuͤhret auch etwas daraus an/ imgleichen auch aus etzlichen Uhralten Diplomatibus die er in den Archivis gefunden. Er behauptet wieder den Lipſium daß das alte Nieder- lāndiſche/ ſo derſelbe aus einem alten Pſalterio von Caroli M. Zeiten her in ei- nem Briefe an den Schottum herbey ge- bracht hat/ daſſelbe ſey was heutiges Tages geredet wird. Er ſetzet auch den 19. Pſalm nebenſt der Lateiniſchen und neuen Niederlāndiſchen Uberſetzung da- hin/ damit ein jeder die Gleichheit ſehen koͤnne. Nur iſt in einigen Endungen ein Unterſcheid/ und ſind die alten Woͤrter gaͤntzlich nach der Conſtruction der Latei- niſchen verſion geſetzt. Iſt die Nieder- laͤndiſche Sprache nun zu Caroli M. Zei- ten r

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/269>, abgerufen am 24.11.2024.