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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793.

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menfließend, Eins sind: also können wir, ohne von dieser unsichtbaren Liebeswelt auszugehen, mit ihrer allgemeinen Kraft auch in diese sichtbare Welt zu allem möglichen Guten wirken, mit ihr alles beobachten und zum allgemeinen und besondern Besten still wenden und befördern, so weit es immer möglich ist, mitten in allem Gewimmel der taumelnden Erde, ob wir gleich im Geist als unsichtbare Wirker durch die sichtbare Welt leben und hier in Dunkelheit bleiben.

"Ein Geist, sagt der Schreiber der zween Tage eines Schwindsüchtigen, Hamburg 1772 kann eigentlich von keinem Orte zum andern kommen, sondern er ist immer in Seinem eignen Mittelpunkte, und kann, indem er auf der Erde wirkt, im Augenblik auch in einer andern Welt wirken, ohne daß man doch sagen kann, er sey an einem von beyden Orten (auf eingeschränkte Art) gegenwärtig."

Ja ein Geist, besonders wenn er zu seinem einigen ewigen Ruhepunkt gekommen, lebt darinn wie ein Fisch im Meer, denn der Ruhepunkt der Ewigkeit ist das Wesen, dessen Mittelpunkt überall, dessen Cirkumferenz nirgends ist, wie es der alte göttliche Hermes unvergleichlich beschreibt. Denn dies ewige Wesen ist die höchst allgemeine Kraft aller Kräfte und die höchst allgemeine Kraft kann von nichts weder eingeschlossen noch ausgeschlossen werden, als höchst allgemeine Kraft ist sie wesentlich


menfließend, Eins sind: also koͤnnen wir, ohne von dieser unsichtbaren Liebeswelt auszugehen, mit ihrer allgemeinen Kraft auch in diese sichtbare Welt zu allem moͤglichen Guten wirken, mit ihr alles beobachten und zum allgemeinen und besondern Besten still wenden und befoͤrdern, so weit es immer moͤglich ist, mitten in allem Gewimmel der taumelnden Erde, ob wir gleich im Geist als unsichtbare Wirker durch die sichtbare Welt leben und hier in Dunkelheit bleiben.

»Ein Geist, sagt der Schreiber der zween Tage eines Schwindsuͤchtigen, Hamburg 1772 kann eigentlich von keinem Orte zum andern kommen, sondern er ist immer in Seinem eignen Mittelpunkte, und kann, indem er auf der Erde wirkt, im Augenblik auch in einer andern Welt wirken, ohne daß man doch sagen kann, er sey an einem von beyden Orten (auf eingeschraͤnkte Art) gegenwaͤrtig.«

Ja ein Geist, besonders wenn er zu seinem einigen ewigen Ruhepunkt gekommen, lebt darinn wie ein Fisch im Meer, denn der Ruhepunkt der Ewigkeit ist das Wesen, dessen Mittelpunkt uͤberall, dessen Cirkumferenz nirgends ist, wie es der alte goͤttliche Hermes unvergleichlich beschreibt. Denn dies ewige Wesen ist die hoͤchst allgemeine Kraft aller Kraͤfte und die hoͤchst allgemeine Kraft kann von nichts weder eingeschlossen noch ausgeschlossen werden, als hoͤchst allgemeine Kraft ist sie wesentlich

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[37/0039] menfließend, Eins sind: also koͤnnen wir, ohne von dieser unsichtbaren Liebeswelt auszugehen, mit ihrer allgemeinen Kraft auch in diese sichtbare Welt zu allem moͤglichen Guten wirken, mit ihr alles beobachten und zum allgemeinen und besondern Besten still wenden und befoͤrdern, so weit es immer moͤglich ist, mitten in allem Gewimmel der taumelnden Erde, ob wir gleich im Geist als unsichtbare Wirker durch die sichtbare Welt leben und hier in Dunkelheit bleiben. »Ein Geist, sagt der Schreiber der zween Tage eines Schwindsuͤchtigen, Hamburg 1772 kann eigentlich von keinem Orte zum andern kommen, sondern er ist immer in Seinem eignen Mittelpunkte, und kann, indem er auf der Erde wirkt, im Augenblik auch in einer andern Welt wirken, ohne daß man doch sagen kann, er sey an einem von beyden Orten (auf eingeschraͤnkte Art) gegenwaͤrtig.« Ja ein Geist, besonders wenn er zu seinem einigen ewigen Ruhepunkt gekommen, lebt darinn wie ein Fisch im Meer, denn der Ruhepunkt der Ewigkeit ist das Wesen, dessen Mittelpunkt uͤberall, dessen Cirkumferenz nirgends ist, wie es der alte goͤttliche Hermes unvergleichlich beschreibt. Denn dies ewige Wesen ist die hoͤchst allgemeine Kraft aller Kraͤfte und die hoͤchst allgemeine Kraft kann von nichts weder eingeschlossen noch ausgeschlossen werden, als hoͤchst allgemeine Kraft ist sie wesentlich

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/39>, abgerufen am 21.11.2024.