Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.Sie essen und trinken und schlafen ein! das ist ungefähr der Hauptinhalt von jedem menschlichen Leben, die zwischen Szenen füllen Angst und Mühe und Thorheit aus. Jch ließ mir in das Zimmer wo ich Ludwinen zum erstenmale an mein Herz drückte, eine Streu machen, ließ mir Schreibzeug geben, und schrieb dies: Gute Nacht, Ludwine, denkst du meiner wohl jetzt in dieser stillen Stunde? Sehnst du dich wohl, ach! nur ein wenig nach mir? Ach Ludwine, wenn es möglich wäre! -- Gute Nacht! Noch sey es nicht die lange Nacht. (Die Fortsetzung im nächsten Stücke.) Sie essen und trinken und schlafen ein! das ist ungefaͤhr der Hauptinhalt von jedem menschlichen Leben, die zwischen Szenen fuͤllen Angst und Muͤhe und Thorheit aus. Jch ließ mir in das Zimmer wo ich Ludwinen zum erstenmale an mein Herz druͤckte, eine Streu machen, ließ mir Schreibzeug geben, und schrieb dies: Gute Nacht, Ludwine, denkst du meiner wohl jetzt in dieser stillen Stunde? Sehnst du dich wohl, ach! nur ein wenig nach mir? Ach Ludwine, wenn es moͤglich waͤre! — Gute Nacht! Noch sey es nicht die lange Nacht. (Die Fortsetzung im naͤchsten Stuͤcke.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0127" n="127"/><lb/> <p>Sie essen und trinken und schlafen ein! das ist ungefaͤhr der Hauptinhalt von jedem menschlichen Leben, die zwischen Szenen fuͤllen Angst und Muͤhe und Thorheit aus.</p> <p>Jch ließ mir in das Zimmer wo ich Ludwinen zum erstenmale an mein Herz druͤckte, eine Streu machen, ließ mir Schreibzeug geben, und schrieb dies:</p> <p>Gute Nacht, Ludwine, denkst du meiner wohl jetzt in dieser stillen Stunde? Sehnst du dich wohl, ach! nur ein wenig nach mir? Ach Ludwine, wenn es moͤglich waͤre! — Gute Nacht! Noch sey es nicht die lange Nacht.</p> <p>(Die Fortsetzung im naͤchsten Stuͤcke.)</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> <back><lb/> </back> </text> </TEI> [127/0127]
Sie essen und trinken und schlafen ein! das ist ungefaͤhr der Hauptinhalt von jedem menschlichen Leben, die zwischen Szenen fuͤllen Angst und Muͤhe und Thorheit aus.
Jch ließ mir in das Zimmer wo ich Ludwinen zum erstenmale an mein Herz druͤckte, eine Streu machen, ließ mir Schreibzeug geben, und schrieb dies:
Gute Nacht, Ludwine, denkst du meiner wohl jetzt in dieser stillen Stunde? Sehnst du dich wohl, ach! nur ein wenig nach mir? Ach Ludwine, wenn es moͤglich waͤre! — Gute Nacht! Noch sey es nicht die lange Nacht.
(Die Fortsetzung im naͤchsten Stuͤcke.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, University of Glasgow, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |