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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

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vorzügliches Eigenthum, da ihr tiefster Grund in der Weiblichkeit liegt? Vanitas Vanitatum! -- Vielleicht findet man noch unscheinbare Heldinnen im Geist der Vorzeit von weiterm und tieferm Grundauge als Männerfackeln. Und durch den Weg des negativen Bewußtseyns, hauptsächlich dessen darin, was nicht ohne einander seyn kann, durch das Prinzip der Unzertrennlichkeit, in welchem erst der Satz des Grundes seinen Grund hat, sowohl als der des Zweckes, wie das Mittel zum Zwecke und Bestimmungsgrunde, der aus sich nur durch etwas, das ein Mittel ist, zum Zweck bestimmt, wie alles in Termino a quo, per quem, ad quem begriffen ist, da findet Obereit die allergrößte und zugleich nothwendigste, strengste, mögliche und proportionirteste, schönste Fruchtbarkeit des Verstandes und der Vernunft über alles im Grundsatz des Bewußtseyns. Und durch das unmögliche Beisammenfinden im reinen Bewußtseyn, des nicht Zusammengehörigen, Unvereinbaren, durch das Prinzip der Unverkniipfbarkeit, fand er den Grund aller rechten Absonderung, das philosophische Scheidewasser und Fegfeuer.

Da diese negative Grundretirade gefunden war, nunmehro fand er sich den Weg geöfnet zu einer in ihrer Sprachform zwar gewaltig negativen, aber in Wahrheit unzertrennlich klaren Elementareröfnung des Unentbehrlichen, die hiemit an sich allgemein augenscheinlich, und so für jedes fähige Wesen durch-


vorzuͤgliches Eigenthum, da ihr tiefster Grund in der Weiblichkeit liegt? Vanitas Vanitatum! — Vielleicht findet man noch unscheinbare Heldinnen im Geist der Vorzeit von weiterm und tieferm Grundauge als Maͤnnerfackeln. Und durch den Weg des negativen Bewußtseyns, hauptsaͤchlich dessen darin, was nicht ohne einander seyn kann, durch das Prinzip der Unzertrennlichkeit, in welchem erst der Satz des Grundes seinen Grund hat, sowohl als der des Zweckes, wie das Mittel zum Zwecke und Bestimmungsgrunde, der aus sich nur durch etwas, das ein Mittel ist, zum Zweck bestimmt, wie alles in Termino à quo, per quem, ad quem begriffen ist, da findet Obereit die allergroͤßte und zugleich nothwendigste, strengste, moͤgliche und proportionirteste, schoͤnste Fruchtbarkeit des Verstandes und der Vernunft uͤber alles im Grundsatz des Bewußtseyns. Und durch das unmoͤgliche Beisammenfinden im reinen Bewußtseyn, des nicht Zusammengehoͤrigen, Unvereinbaren, durch das Prinzip der Unverkniipfbarkeit, fand er den Grund aller rechten Absonderung, das philosophische Scheidewasser und Fegfeuer.

Da diese negative Grundretirade gefunden war, nunmehro fand er sich den Weg geoͤfnet zu einer in ihrer Sprachform zwar gewaltig negativen, aber in Wahrheit unzertrennlich klaren Elementareroͤfnung des Unentbehrlichen, die hiemit an sich allgemein augenscheinlich, und so fuͤr jedes faͤhige Wesen durch-

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[139/0139] vorzuͤgliches Eigenthum, da ihr tiefster Grund in der Weiblichkeit liegt? Vanitas Vanitatum! — Vielleicht findet man noch unscheinbare Heldinnen im Geist der Vorzeit von weiterm und tieferm Grundauge als Maͤnnerfackeln. Und durch den Weg des negativen Bewußtseyns, hauptsaͤchlich dessen darin, was nicht ohne einander seyn kann, durch das Prinzip der Unzertrennlichkeit, in welchem erst der Satz des Grundes seinen Grund hat, sowohl als der des Zweckes, wie das Mittel zum Zwecke und Bestimmungsgrunde, der aus sich nur durch etwas, das ein Mittel ist, zum Zweck bestimmt, wie alles in Termino à quo, per quem, ad quem begriffen ist, da findet Obereit die allergroͤßte und zugleich nothwendigste, strengste, moͤgliche und proportionirteste, schoͤnste Fruchtbarkeit des Verstandes und der Vernunft uͤber alles im Grundsatz des Bewußtseyns. Und durch das unmoͤgliche Beisammenfinden im reinen Bewußtseyn, des nicht Zusammengehoͤrigen, Unvereinbaren, durch das Prinzip der Unverkniipfbarkeit, fand er den Grund aller rechten Absonderung, das philosophische Scheidewasser und Fegfeuer. Da diese negative Grundretirade gefunden war, nunmehro fand er sich den Weg geoͤfnet zu einer in ihrer Sprachform zwar gewaltig negativen, aber in Wahrheit unzertrennlich klaren Elementareroͤfnung des Unentbehrlichen, die hiemit an sich allgemein augenscheinlich, und so fuͤr jedes faͤhige Wesen durch-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/139>, abgerufen am 09.11.2024.