Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792.
Harmonie, das einzige Gesetz der Reihe der Dinge! -- und doch nicht Harmonie zwischen den Menschen und dem zeichnenden Bilde seiner Gedanken? -- So ewig Harmonie zwischen Sprache und Vernunft, so ewig hier sein eigener Schöpfer: so ewig auch sein eigener Bildner und Zeichner. Ewiges Gerede, philosophisches Geschwätz von Harmonie der Schöpfung Gottes, wenn sie nicht auch in dem gesternten zerstreuten Spritzen des Wassertropfens seyn soll, in dem sich die elastische Fliege gekühlt hat, -- und in dem langen Wasserschweif, den der pflegmatische Regenwurm hinter sich her gezogen! -- Grohmann.
Harmonie, das einzige Gesetz der Reihe der Dinge! — und doch nicht Harmonie zwischen den Menschen und dem zeichnenden Bilde seiner Gedanken? — So ewig Harmonie zwischen Sprache und Vernunft, so ewig hier sein eigener Schoͤpfer: so ewig auch sein eigener Bildner und Zeichner. Ewiges Gerede, philosophisches Geschwaͤtz von Harmonie der Schoͤpfung Gottes, wenn sie nicht auch in dem gesternten zerstreuten Spritzen des Wassertropfens seyn soll, in dem sich die elastische Fliege gekuͤhlt hat, — und in dem langen Wasserschweif, den der pflegmatische Regenwurm hinter sich her gezogen! — Grohmann. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="66"/><lb/> ich sie in der Handschrift verkannt, oder gefunden, wo sie nicht waren. </p> <p>Harmonie, das einzige Gesetz der Reihe der Dinge! — und doch nicht Harmonie zwischen den Menschen und dem zeichnenden Bilde seiner Gedanken? — So ewig Harmonie zwischen Sprache und Vernunft, so ewig hier sein eigener Schoͤpfer: so ewig auch sein eigener Bildner und Zeichner. Ewiges Gerede, philosophisches Geschwaͤtz von Harmonie der Schoͤpfung Gottes, wenn sie nicht auch in dem gesternten zerstreuten Spritzen des Wassertropfens seyn soll, in dem sich die elastische Fliege gekuͤhlt hat, — und in dem langen Wasserschweif, den der pflegmatische Regenwurm hinter sich her gezogen! — </p> <p rendition="#right"> <persName ref="#ref0016"><note type="editorial">Grohmann, Johann Christian August</note> Grohmann. </persName> </p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [66/0066]
ich sie in der Handschrift verkannt, oder gefunden, wo sie nicht waren.
Harmonie, das einzige Gesetz der Reihe der Dinge! — und doch nicht Harmonie zwischen den Menschen und dem zeichnenden Bilde seiner Gedanken? — So ewig Harmonie zwischen Sprache und Vernunft, so ewig hier sein eigener Schoͤpfer: so ewig auch sein eigener Bildner und Zeichner. Ewiges Gerede, philosophisches Geschwaͤtz von Harmonie der Schoͤpfung Gottes, wenn sie nicht auch in dem gesternten zerstreuten Spritzen des Wassertropfens seyn soll, in dem sich die elastische Fliege gekuͤhlt hat, — und in dem langen Wasserschweif, den der pflegmatische Regenwurm hinter sich her gezogen! —
Grohmann.
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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