Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 3. Berlin, 1786.lich und nichts weiter als dieß war, machte Um die Fortschritte, welche er damals in An¬ Welch ein Weihrauch steigt so sanft von Wonnegefilden Durch den Aether hinauf, bis hin zum Thro¬ ne der Gottheit? -- -- 3r Theil. K
lich und nichts weiter als dieß war, machte Um die Fortſchritte, welche er damals in An¬ Welch ein Weihrauch ſteigt ſo ſanft von Wonnegefilden Durch den Aether hinauf, bis hin zum Thro¬ ne der Gottheit? — — 3r Theil. K
<TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0155" n="145"/> lich und nichts weiter als dieß war, machte<lb/> ihn nachdenkend und traurig — denn nach die¬<lb/> ſem Maßſtabe maß er nun die ganze Zukunft des<lb/> Lebens ab — alles war ihm hier, wie im Trau¬<lb/> me, wie in dunkler Entfernung — er konnte es ſich<lb/> nicht recht vors Auge bringen — mit melancholi¬<lb/> ſchen Gedanken beſtieg er den Katheder — und<lb/> waͤhrend daß die Muſik ertoͤnte, ehe er noch an¬<lb/> fing zu reden, dachte er an ganz etwas anders,<lb/> als an ſeinen gegenwaͤrtigen Triumph — er<lb/> dachte und fuͤhlte die Nichtigkeit des Lebens —<lb/> die angenehme Vorſtellung ſeines gegenwaͤrtigen<lb/> wirklichen Zuſtandes ſchimmerte nur wie durch<lb/> einen truͤben Flor durch. —</p><lb/> <p>Um die Fortſchritte, welche er damals in An¬<lb/> ſehung des Ausdrucks ſeiner Gedanken gemacht<lb/> hatte, zu bezeichnen, iſt es vielleicht nicht un¬<lb/> zweckmaͤßig, aus der Rede, die er hielt, einige<lb/> Stellen herauszuheben. Sie hub an:</p><lb/> <lg> <l>Welch ein Weihrauch ſteigt ſo ſanft von<lb/><hi rendition="#et">Wonnegefilden</hi></l><lb/> <l>Durch den Aether hinauf, bis hin zum Thro¬<lb/><hi rendition="#et">ne der Gottheit? — —</hi></l><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> 3r <hi rendition="#fr">Theil</hi>. K<lb/></fw> </lg> </body> </text> </TEI> [145/0155]
lich und nichts weiter als dieß war, machte
ihn nachdenkend und traurig — denn nach die¬
ſem Maßſtabe maß er nun die ganze Zukunft des
Lebens ab — alles war ihm hier, wie im Trau¬
me, wie in dunkler Entfernung — er konnte es ſich
nicht recht vors Auge bringen — mit melancholi¬
ſchen Gedanken beſtieg er den Katheder — und
waͤhrend daß die Muſik ertoͤnte, ehe er noch an¬
fing zu reden, dachte er an ganz etwas anders,
als an ſeinen gegenwaͤrtigen Triumph — er
dachte und fuͤhlte die Nichtigkeit des Lebens —
die angenehme Vorſtellung ſeines gegenwaͤrtigen
wirklichen Zuſtandes ſchimmerte nur wie durch
einen truͤben Flor durch. —
Um die Fortſchritte, welche er damals in An¬
ſehung des Ausdrucks ſeiner Gedanken gemacht
hatte, zu bezeichnen, iſt es vielleicht nicht un¬
zweckmaͤßig, aus der Rede, die er hielt, einige
Stellen herauszuheben. Sie hub an:
Welch ein Weihrauch ſteigt ſo ſanft von
Wonnegefilden
Durch den Aether hinauf, bis hin zum Thro¬
ne der Gottheit? — —
3r Theil. K
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