Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.stieg den befestigten Petersberg hinauf, und die Er kam in der Wohnung des Prälaten an, Er ward eine Treppe hoch in einen großen Der Prälat fragte ihn mit großer Leutsee¬ ſtieg den befeſtigten Petersberg hinauf, und die Er kam in der Wohnung des Praͤlaten an, Er ward eine Treppe hoch in einen großen Der Praͤlat fragte ihn mit großer Leutſee¬ <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0112" n="98"/> ſtieg den befeſtigten Petersberg hinauf, und die<lb/> Wachen ließen ihn ungehindert durch. —</p><lb/> <p>Er kam in der Wohnung des Praͤlaten an,<lb/> deſſen Bedienter ihn mit einem freundlichen Ge¬<lb/> ſicht empfing, und ſobald er ſagte, daß er ein<lb/> Student ſey, ihn ſogleich bei dem Praͤlaten zu<lb/> melden verſprach. —</p><lb/> <p>Er ward eine Treppe hoch in einen großen<lb/> Saal gefuͤhrt, in welchem Gemaͤhlde hingen,<lb/> unter denen das eine den Petrus vorſtellte, wie<lb/> er ſich in des Hohenprieſters Hauſe am Feuer<lb/> waͤrmt. — Indem Reiſers Blicke noch auf<lb/> dies Gemaͤhlde geheftet waren, trat der Praͤlat<lb/> in ſeiner ſchwarzen Ordenskleidung mit dem<lb/> Brevier in der Hand heraus, und Reiſer rich¬<lb/> tete eine kurze lateiniſche Anrede an ihn, die er<lb/> ſich beim Hinaufſteigen auf den Petersberg aus¬<lb/> gedacht hatte, und deren Inhalt war, daß er<lb/> vom widrigen Gluͤck umhergetrieben, nach Er¬<lb/> furt gekommen ſey, und hier einige Unterſtuͤ¬<lb/> tzung zu finden hofte, um auf irgend eine Weiſe<lb/> ſein angefangenes Studium hier fortzuſetzen.</p><lb/> <p>Der Praͤlat fragte ihn mit großer Leutſee¬<lb/> ligkeit wieder in lateiniſcher Sprache, ob er<lb/></p> </body> </text> </TEI> [98/0112]
ſtieg den befeſtigten Petersberg hinauf, und die
Wachen ließen ihn ungehindert durch. —
Er kam in der Wohnung des Praͤlaten an,
deſſen Bedienter ihn mit einem freundlichen Ge¬
ſicht empfing, und ſobald er ſagte, daß er ein
Student ſey, ihn ſogleich bei dem Praͤlaten zu
melden verſprach. —
Er ward eine Treppe hoch in einen großen
Saal gefuͤhrt, in welchem Gemaͤhlde hingen,
unter denen das eine den Petrus vorſtellte, wie
er ſich in des Hohenprieſters Hauſe am Feuer
waͤrmt. — Indem Reiſers Blicke noch auf
dies Gemaͤhlde geheftet waren, trat der Praͤlat
in ſeiner ſchwarzen Ordenskleidung mit dem
Brevier in der Hand heraus, und Reiſer rich¬
tete eine kurze lateiniſche Anrede an ihn, die er
ſich beim Hinaufſteigen auf den Petersberg aus¬
gedacht hatte, und deren Inhalt war, daß er
vom widrigen Gluͤck umhergetrieben, nach Er¬
furt gekommen ſey, und hier einige Unterſtuͤ¬
tzung zu finden hofte, um auf irgend eine Weiſe
ſein angefangenes Studium hier fortzuſetzen.
Der Praͤlat fragte ihn mit großer Leutſee¬
ligkeit wieder in lateiniſcher Sprache, ob er
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |