Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.Hier bekam Reiser nun wiederum kein Zim¬ Es war also keine ganz eingeengte Straße, Hinter dem Hause war gleich die alte Stadt¬ Während dieser Zeit erhielt nun Reiser auch daß
Hier bekam Reiſer nun wiederum kein Zim¬ Es war alſo keine ganz eingeengte Straße, Hinter dem Hauſe war gleich die alte Stadt¬ Waͤhrend dieſer Zeit erhielt nun Reiſer auch daß
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0126" n="112"/> <p>Hier bekam Reiſer nun wiederum kein Zim¬<lb/> mer fuͤr ſich allein, ſondern mußte, ſo wie der<lb/> andre Student mit der Familie zuſammenwoh¬<lb/> nen. — Das Haus aber hatte eine angenehme<lb/> Lage — es ſtand in einer Reihe kleiner Haͤuſer,<lb/> vor denen ein ſchmales Gewaͤſſer vorbeifließt,<lb/> deſſen diesſeitiges Ufer mit Baͤumen bepflanzt iſt.</p><lb/> <p>Es war alſo keine ganz eingeengte Straße,<lb/> ſondern das voruͤberfließende Waſſer, und ſelbſt<lb/> die Kleinheit der Haͤuſer trugen dazu bei, dieſer<lb/> Gegend der alten Stadt ein freies laͤndliches<lb/> Anſehn zu geben.</p><lb/> <p>Hinter dem Hauſe war gleich die alte Stadt¬<lb/> mauer, von welcher man die Ausſicht nach dem<lb/> Kartheuſerkloſter hatte. Die Mauer war oben<lb/> zum Theil mit Gras bewachſen, und an ver¬<lb/> ſchiedenen Orten halb eingefallen, ſo daß man<lb/> bequem hinaufſteigen, und alsdann die große<lb/> Plaͤne von Gaͤrten, womit Erfurt noch innerhalb<lb/> ſeiner Mauren umgeben iſt, uͤberſehen konnte.</p><lb/> <p>Waͤhrend dieſer Zeit erhielt nun Reiſer auch<lb/> den ordentlichen Freitiſch von der Univerſitaͤt,<lb/> und die Idee des ruhigen Bleibens behielt nun<lb/> auf einmal wieder ſo ſehr bei ihm die Oberhand,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">daß<lb/></fw> </p> </body> </text> </TEI> [112/0126]
Hier bekam Reiſer nun wiederum kein Zim¬
mer fuͤr ſich allein, ſondern mußte, ſo wie der
andre Student mit der Familie zuſammenwoh¬
nen. — Das Haus aber hatte eine angenehme
Lage — es ſtand in einer Reihe kleiner Haͤuſer,
vor denen ein ſchmales Gewaͤſſer vorbeifließt,
deſſen diesſeitiges Ufer mit Baͤumen bepflanzt iſt.
Es war alſo keine ganz eingeengte Straße,
ſondern das voruͤberfließende Waſſer, und ſelbſt
die Kleinheit der Haͤuſer trugen dazu bei, dieſer
Gegend der alten Stadt ein freies laͤndliches
Anſehn zu geben.
Hinter dem Hauſe war gleich die alte Stadt¬
mauer, von welcher man die Ausſicht nach dem
Kartheuſerkloſter hatte. Die Mauer war oben
zum Theil mit Gras bewachſen, und an ver¬
ſchiedenen Orten halb eingefallen, ſo daß man
bequem hinaufſteigen, und alsdann die große
Plaͤne von Gaͤrten, womit Erfurt noch innerhalb
ſeiner Mauren umgeben iſt, uͤberſehen konnte.
Waͤhrend dieſer Zeit erhielt nun Reiſer auch
den ordentlichen Freitiſch von der Univerſitaͤt,
und die Idee des ruhigen Bleibens behielt nun
auf einmal wieder ſo ſehr bei ihm die Oberhand,
daß
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