Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.Gerade, da er eines Abends an dieser Ab¬ Als Reiser den Buchdrucker vor die Thüre Dies unvermuthete Geschenk erhielt noch ei¬ In
Gerade, da er eines Abends an dieſer Ab¬ Als Reiſer den Buchdrucker vor die Thuͤre Dies unvermuthete Geſchenk erhielt noch ei¬ In
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0158" n="144"/> <p>Gerade, da er eines Abends an dieſer Ab¬<lb/> handlung ſchrieb, trat der Buchdrucker P. . . .<lb/> aus Hannover in die Stube, und brachte ihm<lb/> einen Brief von Philipp Reiſern. Dies war<lb/> eben der Buchdrucker, fuͤr den er in Hannover<lb/> eine Anzahl kleiner Neujahrwuͤnſche verfertigt,<lb/> und ſich zum erſtenmal in denſelben gedruckt ge¬<lb/> ſehen hatte.</p><lb/> <p>Als Reiſer den Buchdrucker vor die Thuͤre<lb/> hinausbegleitete, druͤckte ihm dieſer ein kleines<lb/> Goldſtuͤck in die Hand, welches hinlaͤnglich war,<lb/> einen Menſchen, der nun ſeit einigen Wochen<lb/> ſchon ganz von Gelde entbloͤßt war, und ſich<lb/> doch ſeinen Mangel nicht wollte merken laſſen,<lb/> auf einmal aus dem Staube zu heben.</p><lb/> <p>Dies unvermuthete Geſchenk erhielt noch ei¬<lb/> nen groͤßern Werth durch die Art, womit es<lb/> gegeben wurde, indem der Buchdrucker P. . . .<lb/> die Worte hinzufuͤgte: es ſey dieſe Kleinigkeit<lb/> eine alte Schuld, die er abtruͤge, weil nehmlich<lb/> Reiſer Neujahrwuͤnſche, Gedichte u. ſ. w. bloß<lb/> der Ehre wegen in Hannover fuͤr ihn verfer¬<lb/> tigt hatte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">In<lb/></fw> </body> </text> </TEI> [144/0158]
Gerade, da er eines Abends an dieſer Ab¬
handlung ſchrieb, trat der Buchdrucker P. . . .
aus Hannover in die Stube, und brachte ihm
einen Brief von Philipp Reiſern. Dies war
eben der Buchdrucker, fuͤr den er in Hannover
eine Anzahl kleiner Neujahrwuͤnſche verfertigt,
und ſich zum erſtenmal in denſelben gedruckt ge¬
ſehen hatte.
Als Reiſer den Buchdrucker vor die Thuͤre
hinausbegleitete, druͤckte ihm dieſer ein kleines
Goldſtuͤck in die Hand, welches hinlaͤnglich war,
einen Menſchen, der nun ſeit einigen Wochen
ſchon ganz von Gelde entbloͤßt war, und ſich
doch ſeinen Mangel nicht wollte merken laſſen,
auf einmal aus dem Staube zu heben.
Dies unvermuthete Geſchenk erhielt noch ei¬
nen groͤßern Werth durch die Art, womit es
gegeben wurde, indem der Buchdrucker P. . . .
die Worte hinzufuͤgte: es ſey dieſe Kleinigkeit
eine alte Schuld, die er abtruͤge, weil nehmlich
Reiſer Neujahrwuͤnſche, Gedichte u. ſ. w. bloß
der Ehre wegen in Hannover fuͤr ihn verfer¬
tigt hatte.
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