Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.Darauf zog er den Prolog hervor, und Zuletzt legte Reiser noch das Gedicht vor, Dieß verschafte ihm Ruhe. Er ließ sich Fe¬ Als er aber am andern Morgen erwachte, Darauf zog er den Prolog hervor, und Zuletzt legte Reiſer noch das Gedicht vor, Dieß verſchafte ihm Ruhe. Er ließ ſich Fe¬ Als er aber am andern Morgen erwachte, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0043" n="29"/> <p>Darauf zog er den Prolog hervor, und<lb/> wieß die Anweſenden auf ſeinen deutſch gedruck¬<lb/> ten Nahmen; dieß ſtimmte alſo uͤberein, und<lb/> der Schulmeiſter erzaͤhlte bei der Gelegenheit,<lb/> daß er auch auf der Jeſuitenſchule mit Komoͤdie<lb/> geſpielt, und ſein Nahme gedruckt worden ſey.</p><lb/> <p>Zuletzt legte Reiſer noch das Gedicht vor,<lb/> wo ſein Nahme aufs Neue in der Liſte aller<lb/> ſeiner Mitſchuͤler gedruckt erſchien, und nun<lb/> vollends aller Zweifel verſchwand, daß er der<lb/> nicht wirklich waͤre, der ſeinen Nahmen ſo oft,<lb/> und auf ſo verſchiedene Weiſe gedruckt aufzeigen<lb/> konnte. Der Werber ſelbſt wurde ſtille, und<lb/> ſchien vor Reiſern einigen Reſpekt zu bekommen.</p><lb/> <p>Dieß verſchafte ihm Ruhe. Er ließ ſich Fe¬<lb/> der und Papier geben, und fing an, eine von<lb/> den Hymnen des Homers in deutſche Hexame¬<lb/> ter zu uͤberſetzen. Den Abend kam der Schul¬<lb/> meiſter wieder, und unterhielt ſich mit ihm: ſo<lb/> ging dieſer Tag voruͤber, und Reiſer legte ſich<lb/> ruhig ſchlafen.</p><lb/> <p>Als er aber am andern Morgen erwachte,<lb/> den Himmel wieder eben ſo truͤbe wie geſtern<lb/></p> </body> </text> </TEI> [29/0043]
Darauf zog er den Prolog hervor, und
wieß die Anweſenden auf ſeinen deutſch gedruck¬
ten Nahmen; dieß ſtimmte alſo uͤberein, und
der Schulmeiſter erzaͤhlte bei der Gelegenheit,
daß er auch auf der Jeſuitenſchule mit Komoͤdie
geſpielt, und ſein Nahme gedruckt worden ſey.
Zuletzt legte Reiſer noch das Gedicht vor,
wo ſein Nahme aufs Neue in der Liſte aller
ſeiner Mitſchuͤler gedruckt erſchien, und nun
vollends aller Zweifel verſchwand, daß er der
nicht wirklich waͤre, der ſeinen Nahmen ſo oft,
und auf ſo verſchiedene Weiſe gedruckt aufzeigen
konnte. Der Werber ſelbſt wurde ſtille, und
ſchien vor Reiſern einigen Reſpekt zu bekommen.
Dieß verſchafte ihm Ruhe. Er ließ ſich Fe¬
der und Papier geben, und fing an, eine von
den Hymnen des Homers in deutſche Hexame¬
ter zu uͤberſetzen. Den Abend kam der Schul¬
meiſter wieder, und unterhielt ſich mit ihm: ſo
ging dieſer Tag voruͤber, und Reiſer legte ſich
ruhig ſchlafen.
Als er aber am andern Morgen erwachte,
den Himmel wieder eben ſo truͤbe wie geſtern
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