Moritz, Karl Philipp: Anton Reiser. Bd. 4. Berlin, 1790.und er dadurch auf einmal aus der größten Ver¬ Nun gieng er also rasch auf Erfurt zu. -- In dem letzten Dorfe vor Erfurt ließ er sich Von diesem Dorfe aus bekam denn Reiser und er dadurch auf einmal aus der groͤßten Ver¬ Nun gieng er alſo raſch auf Erfurt zu. — In dem letzten Dorfe vor Erfurt ließ er ſich Von dieſem Dorfe aus bekam denn Reiſer <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0056" n="42"/> und er dadurch auf einmal aus der groͤßten Ver¬<lb/> legenheit befreit war.</p><lb/> <p>Nun gieng er alſo raſch auf Erfurt zu. —<lb/> So wie er gekleidet war, durfte er nun vor ie¬<lb/> dermann erſcheinen, und ſo hatte er wieder<lb/> Muth und Zutrauen zu ſich ſelber.</p><lb/> <p>In dem letzten Dorfe vor Erfurt ließ er ſich<lb/> einen Trunk Bier geben. — In dem Gaſthofe<lb/> war es ſehr lebhaft. Man bemerkte ſchon die<lb/> Naͤhe der Stadt, aus welcher ſich viele Ein¬<lb/> wohner hier befanden, unter denen auch ein Ge¬<lb/> lehrter war, mit dem die andern von ſeinen<lb/> Werken ſprachen.</p><lb/> <p>Von dieſem Dorfe aus bekam denn Reiſer<lb/> endlich die Stadt Erfurt zu Geſichte, mit dem<lb/> alten Dom, den vielen Thuͤrmen, den hohen<lb/> Waͤllen, und dem Petersberge. — Das war<lb/> nun die Vaterſtadt ſeines Freundes Philipp<lb/> Reiſers, wovon ihm dieſer ſo viel erzaͤhlt hatte.<lb/> — Auf dem Wege nach der Stadt zu waren<lb/> Kirſchbaͤume gepflanzt. — Die Hitze der Mit¬<lb/> tagsſonne hatte ſich ſchon gelegt — die Leute<lb/> giengen vor dem Thore ſpatzieren — und als<lb/> Reiſer auf dieſem Wege an Hannover zuruͤck¬<lb/></p> </body> </text> </TEI> [42/0056]
und er dadurch auf einmal aus der groͤßten Ver¬
legenheit befreit war.
Nun gieng er alſo raſch auf Erfurt zu. —
So wie er gekleidet war, durfte er nun vor ie¬
dermann erſcheinen, und ſo hatte er wieder
Muth und Zutrauen zu ſich ſelber.
In dem letzten Dorfe vor Erfurt ließ er ſich
einen Trunk Bier geben. — In dem Gaſthofe
war es ſehr lebhaft. Man bemerkte ſchon die
Naͤhe der Stadt, aus welcher ſich viele Ein¬
wohner hier befanden, unter denen auch ein Ge¬
lehrter war, mit dem die andern von ſeinen
Werken ſprachen.
Von dieſem Dorfe aus bekam denn Reiſer
endlich die Stadt Erfurt zu Geſichte, mit dem
alten Dom, den vielen Thuͤrmen, den hohen
Waͤllen, und dem Petersberge. — Das war
nun die Vaterſtadt ſeines Freundes Philipp
Reiſers, wovon ihm dieſer ſo viel erzaͤhlt hatte.
— Auf dem Wege nach der Stadt zu waren
Kirſchbaͤume gepflanzt. — Die Hitze der Mit¬
tagsſonne hatte ſich ſchon gelegt — die Leute
giengen vor dem Thore ſpatzieren — und als
Reiſer auf dieſem Wege an Hannover zuruͤck¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |