Unser der unschuldig und widerrechtlich incarcerirten 6. Bürgeren der Neustadt Hildes- heim Godtfried Gründeler, H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Christian Geründeler, J. Christoph Hoffman, und J. Jobst Reineken.
Hochwürdigster Bischoff/ Gnädiger und hochgebietender Herr Dom-Probst etc.
Ex reproducto Documento insinuationis geruhen Ew. Hoch-Bischöffl. und Dom- Probstliche Gnaden gnädig zu ersehen, daß Dero an den Hrn. Burgermeister Dör- rien abgelassenes poenalisirtes Mandatum ihme zu recht insinuiret worden seye:
Weilen derselbe aber auch diesem schrifflichen Befelch keine Parition geleistet, son- dern solchem halsstarrig widerstrebet, die übrige Rahts-Glieder auch (welche wir beschi- cken und fragen lassen, ob sie an diesem Verfahren Theil nehmen thäten, und ob ih- nen von denen ergangenen so münd-als schrifftlichen Mandatis nichts wissig, und selbige ihnen zu ihrem nohtwendigen Gutachten nicht kund gemacht worden wären, die aber mit Nein geantwortet) von dem regierenden Hrn. Burgermeister nicht einmahl gewürdiget worden, zu dieser Sache sie mit in Raht zu ziehen, und es dann das Ansehen gewinnet, ob wolle der gedachter Hr. Burgermeister mit seinen geringen Bürger-Anhang diese Stadt in ohnverantwortliche Unkosten stürtzen, und weit-aussehende Unruhe erwecken, solchem Beginnen aber nicht nachzusehen ist.
So ergehet an Ew. Bischöffl. Gnaden unser viertemahliges unterthäniges Suchen und gerechtestes Bitten, Sie gnädig geruhen wollen, nunmehro den Dero gnädig abge- lassenen Befehlcheren ohnbesonnener und blinder Weise widerstrebenden und sein Huldi- gungs-Eyd brechenden Burgermeister in die schon verwirckte Straff der 50. Golgfl. zu ver- urtheilen, mithin dem sitzenden Hrn. Burgermeister Wiehen und übrigen besser Vernunfft habenden Herren Rahts-Gliederen anzubefehlen, daß sie diese verwirckte Straffe sofort exequiren, und uns unschüldig incarcerirte Bürgere stündlich los geben, und auf freyen Fuß stellen sollen, da wir dann unsere Sache der Gebühr Rechtens ausmachen, nicht aber (wie sich der Hr. Burgermeister Dörrien einbildet) an ihme Thätlichkeiten verüben werden.
Desuper humillime implorando &c.
Lit. Ee.
Schedula Appellationis Protestationis & ad D. Notarium Requisitionis. Intimatum D. Syndico Dri Heising den 31ten Maji 1729.
Hochgeehrter HerrNotarie,
Demselben muß der Nohtdurfft nach zu vernehmen geben, daß am 28ten hujus bey des Herrn Dom-Probsten Bischöffl. Gnaden, der Fiscalis in Verfolg eines Mandati vom 18. hujus denuo ein Mandatum an meine Herren Collegen ausgebracht, mich auf 50. Goldfl. Straffe wegen angeblicher offenbahrer Renitentz in puncto der dem Angeben nach, eigenmächtig inhafftirter Bürgere zu exequiren, und das sub eodem dato eine Com- mission erkannt sey, auf den Neustädter Rahthause zu untersuchen, und so wohl beyde Burgermeistere und Rahts-Personen über den Anfang und Ursache der Unruhe und Ver- drießlichkeit auf der Neustadt, als auch einen jeden Bürger ins besonder über Articul und Interrogatoria zu verhören, und dem Vorgangen der inhafftirt gewesenen Bürger Implo- ration zu meiner etwa habender Verantwortung mir zu communiciren, wie ab dem Man- dato dem Commissorio, und der Citation auf den 1. Junii zu ersehen ist.
Inserantur
Wann nun dadurch salvo per omnia honore mich sehr graviret befinde, indem meine Verantwortung und Nohtdurfft hochgedachter Sr. Bischöffl. und Dom-Probstl. Gnaden auf das erste Mandatum vom 18ten hujus unterthänig eingesandt, darauf aber bis date keine Resolution erhalten, folglich 2.) ungehöret condemniret und exequiret werden sol,
Jch
Unſer der unſchuldig und widerrechtlich incarcerirten 6. Buͤrgeren der Neuſtadt Hildes- heim Godtfried Gruͤndeler, H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chriſtian Geruͤndeler, J. Chriſtoph Hoffman, und J. Jobſt Reineken.
Hochwuͤrdigſter Biſchoff/ Gnaͤdiger und hochgebietender Herr Dom-Probſt ꝛc.
Ex reproducto Documento inſinuationis geruhen Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom- Probſtliche Gnaden gnaͤdig zu erſehen, daß Dero an den Hrn. Burgermeiſter Doͤr- rien abgelaſſenes pœnaliſirtes Mandatum ihme zu recht inſinuiret worden ſeye:
Weilen derſelbe aber auch dieſem ſchrifflichen Befelch keine Parition geleiſtet, ſon- dern ſolchem halsſtarrig widerſtrebet, die uͤbrige Rahts-Glieder auch (welche wir beſchi- cken und fragen laſſen, ob ſie an dieſem Verfahren Theil nehmen thaͤten, und ob ih- nen von denen ergangenen ſo muͤnd-als ſchrifftlichen Mandatis nichts wiſſig, und ſelbige ihnen zu ihrem nohtwendigen Gutachten nicht kund gemacht worden waͤren, die aber mit Nein geantwortet) von dem regierenden Hrn. Burgermeiſter nicht einmahl gewuͤrdiget worden, zu dieſer Sache ſie mit in Raht zu ziehen, und es dann das Anſehen gewinnet, ob wolle der gedachter Hr. Burgermeiſter mit ſeinen geringen Buͤrger-Anhang dieſe Stadt in ohnverantwortliche Unkoſten ſtuͤrtzen, und weit-ausſehende Unruhe erwecken, ſolchem Beginnen aber nicht nachzuſehen iſt.
So ergehet an Ew. Biſchoͤffl. Gnaden unſer viertemahliges unterthaͤniges Suchen und gerechteſtes Bitten, Sie gnaͤdig geruhen wollen, nunmehro den Dero gnaͤdig abge- laſſenen Befehlcheren ohnbeſonnener und blinder Weiſe widerſtrebenden und ſein Huldi- gungs-Eyd brechenden Burgermeiſter in die ſchon verwirckte Straff der 50. Golgfl. zu ver- urtheilen, mithin dem ſitzenden Hrn. Burgermeiſter Wiehen und uͤbrigen beſſer Vernunfft habenden Herren Rahts-Gliederen anzubefehlen, daß ſie dieſe verwirckte Straffe ſofort exequiren, und uns unſchuͤldig incarcerirte Buͤrgere ſtuͤndlich los geben, und auf freyen Fuß ſtellen ſollen, da wir dann unſere Sache der Gebuͤhr Rechtens ausmachen, nicht aber (wie ſich der Hr. Burgermeiſter Doͤrrien einbildet) an ihme Thaͤtlichkeiten veruͤben werden.
Deſuper humillimè implorando &c.
Lit. Ee.
Schedula Appellationis Proteſtationis & ad D. Notarium Requiſitionis. Intimatum D. Syndico Dri Heiſing den 31ten Maji 1729.
Hochgeehrter HerrNotarie,
Demſelben muß der Nohtdurfft nach zu vernehmen geben, daß am 28ten hujus bey des Herrn Dom-Probſten Biſchoͤffl. Gnaden, der Fiſcalis in Verfolg eines Mandati vom 18. hujus denuò ein Mandatum an meine Herren Collegen ausgebracht, mich auf 50. Goldfl. Straffe wegen angeblicher offenbahrer Renitentz in puncto der dem Angeben nach, eigenmaͤchtig inhafftirter Buͤrgere zu exequiren, und das ſub eodem dato eine Com- miſſion erkannt ſey, auf den Neuſtaͤdter Rahthauſe zu unterſuchen, und ſo wohl beyde Burgermeiſtere und Rahts-Perſonen uͤber den Anfang und Urſache der Unruhe und Ver- drießlichkeit auf der Neuſtadt, als auch einen jeden Buͤrger ins beſonder uͤber Articul und Interrogatoria zu verhoͤren, und dem Vorgangen der inhafftirt geweſenen Buͤrger Implo- ration zu meiner etwa habender Verantwortung mir zu communiciren, wie ab dem Man- dato dem Commiſſorio, und der Citation auf den 1. Junii zu erſehen iſt.
Inſerantur
Wann nun dadurch ſalvo per omnia honore mich ſehr graviret befinde, indem meine Verantwortung und Nohtdurfft hochgedachter Sr. Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden auf das erſte Mandatum vom 18ten hujus unterthaͤnig eingeſandt, darauf aber bis date keine Reſolution erhalten, folglich 2.) ungehoͤret condemniret und exequiret werden ſol,
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[42/0084]
Unſer der unſchuldig und widerrechtlich incarcerirten 6. Buͤrgeren der Neuſtadt Hildes-
heim Godtfried Gruͤndeler, H. W. Foderloh, Peter Melchior Kniep, J. Chriſtian
Geruͤndeler, J. Chriſtoph Hoffman, und J. Jobſt Reineken.
Hochwuͤrdigſter Biſchoff/
Gnaͤdiger und hochgebietender Herr Dom-Probſt ꝛc.
Ex reproducto Documento inſinuationis geruhen Ew. Hoch-Biſchoͤffl. und Dom-
Probſtliche Gnaden gnaͤdig zu erſehen, daß Dero an den Hrn. Burgermeiſter Doͤr-
rien abgelaſſenes pœnaliſirtes Mandatum ihme zu recht inſinuiret worden ſeye:
Weilen derſelbe aber auch dieſem ſchrifflichen Befelch keine Parition geleiſtet, ſon-
dern ſolchem halsſtarrig widerſtrebet, die uͤbrige Rahts-Glieder auch (welche wir beſchi-
cken und fragen laſſen, ob ſie an dieſem Verfahren Theil nehmen thaͤten, und ob ih-
nen von denen ergangenen ſo muͤnd-als ſchrifftlichen Mandatis nichts wiſſig, und ſelbige
ihnen zu ihrem nohtwendigen Gutachten nicht kund gemacht worden waͤren, die aber mit
Nein geantwortet) von dem regierenden Hrn. Burgermeiſter nicht einmahl gewuͤrdiget
worden, zu dieſer Sache ſie mit in Raht zu ziehen, und es dann das Anſehen gewinnet,
ob wolle der gedachter Hr. Burgermeiſter mit ſeinen geringen Buͤrger-Anhang dieſe Stadt
in ohnverantwortliche Unkoſten ſtuͤrtzen, und weit-ausſehende Unruhe erwecken, ſolchem
Beginnen aber nicht nachzuſehen iſt.
So ergehet an Ew. Biſchoͤffl. Gnaden unſer viertemahliges unterthaͤniges Suchen
und gerechteſtes Bitten, Sie gnaͤdig geruhen wollen, nunmehro den Dero gnaͤdig abge-
laſſenen Befehlcheren ohnbeſonnener und blinder Weiſe widerſtrebenden und ſein Huldi-
gungs-Eyd brechenden Burgermeiſter in die ſchon verwirckte Straff der 50. Golgfl. zu ver-
urtheilen, mithin dem ſitzenden Hrn. Burgermeiſter Wiehen und uͤbrigen beſſer Vernunfft
habenden Herren Rahts-Gliederen anzubefehlen, daß ſie dieſe verwirckte Straffe ſofort
exequiren, und uns unſchuͤldig incarcerirte Buͤrgere ſtuͤndlich los geben, und auf freyen
Fuß ſtellen ſollen, da wir dann unſere Sache der Gebuͤhr Rechtens ausmachen, nicht aber
(wie ſich der Hr. Burgermeiſter Doͤrrien einbildet) an ihme Thaͤtlichkeiten veruͤben werden.
Deſuper humillimè implorando &c.
Lit. Ee.
Schedula Appellationis Proteſtationis & ad D. Notarium Requiſitionis.
Intimatum D. Syndico Dri Heiſing den 31ten Maji 1729.
Hochgeehrter Herr Notarie,
Demſelben muß der Nohtdurfft nach zu vernehmen geben, daß am 28ten hujus bey des
Herrn Dom-Probſten Biſchoͤffl. Gnaden, der Fiſcalis in Verfolg eines Mandati
vom 18. hujus denuò ein Mandatum an meine Herren Collegen ausgebracht, mich auf
50. Goldfl. Straffe wegen angeblicher offenbahrer Renitentz in puncto der dem Angeben
nach, eigenmaͤchtig inhafftirter Buͤrgere zu exequiren, und das ſub eodem dato eine Com-
miſſion erkannt ſey, auf den Neuſtaͤdter Rahthauſe zu unterſuchen, und ſo wohl beyde
Burgermeiſtere und Rahts-Perſonen uͤber den Anfang und Urſache der Unruhe und Ver-
drießlichkeit auf der Neuſtadt, als auch einen jeden Buͤrger ins beſonder uͤber Articul und
Interrogatoria zu verhoͤren, und dem Vorgangen der inhafftirt geweſenen Buͤrger Implo-
ration zu meiner etwa habender Verantwortung mir zu communiciren, wie ab dem Man-
dato dem Commiſſorio, und der Citation auf den 1. Junii zu erſehen iſt.
Inſerantur
Wann nun dadurch ſalvo per omnia honore mich ſehr graviret befinde, indem meine
Verantwortung und Nohtdurfft hochgedachter Sr. Biſchoͤffl. und Dom-Probſtl. Gnaden
auf das erſte Mandatum vom 18ten hujus unterthaͤnig eingeſandt, darauf aber bis date
keine Reſolution erhalten, folglich 2.) ungehoͤret condemniret und exequiret werden ſol,
Jch
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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/84>, abgerufen am 25.02.2025.
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