nicht abgeneigt, jedoch müste selbiger mit Vorwissen und Consens des gnädigen Herrn Dom-Probsten gemacht werden, haben sie darauf bestanden, daß wir den folgenden Tag die gantze Burgerschafft fordern solten, welches wir ihnen aber nicht anderst als unter den expressen Beding, so ferne Jhro Bischöffl. Gnaden damit friedlich und darin willigen würden, versprechen wollen, worbey es bis dato geblieben.
Wann demnach Ew. Bischöffl. Gnaden hierab mit mehren ersehen werden, was uns an Fortsetzung der aufgetragenen Commission behindert, und wie wir nicht ohne Gefahr emes besorgenden stäten Auflauffs, damit zu continuiren, als auch mit Nutzen einen Rahts- Tag zu halten gantz unvermögend. So erwarten Dero hohe Order wie wir uns hiebey und insonderheit wegen des angetragenen Vergleichs verhalten sollen, worbey wir unter- thänig bitten, die hohe Fürsorge zu tragen, damit Ruhe und Friede wieder hergestellet werden möge, die wir in submissester Devotion unter Empfehlung göttlicher Obhut verharren
Ew. Bischöffl. Gnaden
Hildesheim den 26ten Aug. 1729.
Unterthänig gehorsamste Burgermeister Wiehen und übrige Rahts-Glieder der Neustadt HildesheiW.
INSCRIPTIO
Dem Hochwürdigst Hochwohlgebohrnen Herrn Herrn Ernest Friderich Bischoff zu Botry, Freyherrn von Twickel, deren hohen Cathedral-Kirchen zu Hildesheim und Münster respective Dom-Probsten und Capitular-Herrn, Jhrer Churfürstl. Durchl. Durchl. zu Cölln und Bayern respective Stift-Hildesheimischen Statthaltern, Geheimten Raht Regierungs-Praesidenten, Suffraganeo, Vicario in Spiritualibus Generali und Officiali, des Hochlöblichen Ritter-Ordens des H. Michaelis Archang. Rittern und Groß-Creutz- Herrn, Unsern gnädigen Herrn
Lit. Nn. & Oo.
Mandata von 2ten Septembr. 1729.
1mum An den suspendirten Burgermeister Dörrien.
2dum An den Raht der Neustadt.
Demnach der suspendirter Burgermeister Melchior Friderich Dörrien, Uns seinem ge- thanen Versprechen gemäß den schuldigen Gehorsam bisher nicht leisten wollen, ohn- erachtet mit dem grösten Glimpff wider ihn und seine Adhaerenten verfahren, und nur al- lein verlanget worden, daß sich dieselbe ihrer Schuldigkeit nach, demjenigen unterwerffen möchten, was nach ihrer gnugsam verstatteter Defension rechtlich erkannt werden wird; Jmmittels aber zu Unserm grösten Veracht gemelter Dörrien mit Verwindschlagung der verhängeten Suspension das Burgermeister-Amt ferner zu führen, keinen Scheu träget, wie er dann dem Angeben nach den Raht fordern lassen, und sich für wie nach des Bür- gerbotten bedienet; Als wird ihm solches straffbahre Unterfangen hierdurch abermahls nachdrücklich verbohten, und bey schwerer unausbleiblicher Straffe anbefohlen, sich aller Obrigkeitlichen Verrichtungen bis auf weitere rechtliche Erkänntnüß zu enthalten; Wor- nach derselbe sich zu achten. Geben Hildesheim den 2ten 7bris 1729.
An den Raht der Neu-Stadt.
Demnach der suspendirte Burgermeister Melchior Friderich Dörrien Uns seinem getha- nen Versprechen gemäß den schuldigen Gehorsam bisher nicht leisten wollen, ohnerachter mit dem grössesten Glimpff wider ihn, und seinen Anhang verfahren, und nur allein ver- langet worden, daß sich dieselbe demjenigen unterwerffen möchte, was nach ihnen gnug- sam verstattender Defension rechtlich erkannt werden wird; Jmmittelst aber besagter Dör- rien zu Unsern grösten Veracht, mit Verwindschlagung der verhängten Suspension das Burgermeister-Amt ferner zu führen keinen Scheu traget, wie er dann dem Angeben nach, Euch zu Rahthause forderen lassen, und sich für wie nach des Bürgerbotten bedienet, so haben Wir nicht Umgang nehmen können, selbigen unter heutigen dato alle obrigkeitliche
Ver-
[n]
nicht abgeneigt, jedoch muͤſte ſelbiger mit Vorwiſſen und Conſens des gnaͤdigen Herrn Dom-Probſten gemacht werden, haben ſie darauf beſtanden, daß wir den folgenden Tag die gantze Burgerſchafft fordern ſolten, welches wir ihnen aber nicht anderſt als unter den expreſſen Beding, ſo ferne Jhro Biſchoͤffl. Gnaden damit friedlich und darin willigen wuͤrden, verſprechen wollen, worbey es bis dato geblieben.
Wann demnach Ew. Biſchoͤffl. Gnaden hierab mit mehren erſehen werden, was uns an Fortſetzung der aufgetragenen Commiſſion behindert, und wie wir nicht ohne Gefahr emes beſorgenden ſtaͤten Auflauffs, damit zu continuiren, als auch mit Nutzen einen Rahts- Tag zu halten gantz unvermoͤgend. So erwarten Dero hohe Order wie wir uns hiebey und inſonderheit wegen des angetragenen Vergleichs verhalten ſollen, worbey wir unter- thaͤnig bitten, die hohe Fuͤrſorge zu tragen, damit Ruhe und Friede wieder hergeſtellet werden moͤge, die wir in ſubmiſſeſter Devotion unter Empfehlung goͤttlicher Obhut verharren
Ew. Biſchoͤffl. Gnaden
Hildesheim den 26ten Aug. 1729.
Unterthaͤnig gehorſamſte Burgermeiſter Wiehen und uͤbrige Rahts-Glieder der Neuſtadt Hildesheiɯ.
INSCRIPTIO
Dem Hochwuͤrdigſt Hochwohlgebohrnen Herrn Herrn Erneſt Friderich Biſchoff zu Botry, Freyherrn von Twickel, deren hohen Cathedral-Kirchen zu Hildesheim und Muͤnſter reſpectivè Dom-Probſten und Capitular-Herrn, Jhrer Churfuͤrſtl. Durchl. Durchl. zu Coͤlln und Bayern reſpectivè Stift-Hildesheimiſchen Statthaltern, Geheimten Raht Regierungs-Præſidenten, Suffraganeo, Vicario in Spiritualibus Generali und Officiali, des Hochloͤblichen Ritter-Ordens des H. Michaëlis Archang. Rittern und Groß-Creutz- Herrn, Unſern gnaͤdigen Herrn
Lit. Nn. & Oo.
Mandata von 2ten Septembr. 1729.
1mum An den ſuſpendirten Burgermeiſter Doͤrrien.
2dum An den Raht der Neuſtadt.
Demnach der ſuſpendirter Burgermeiſter Melchior Friderich Doͤrrien, Uns ſeinem ge- thanen Verſprechen gemaͤß den ſchuldigen Gehorſam bisher nicht leiſten wollen, ohn- erachtet mit dem groͤſten Glimpff wider ihn und ſeine Adhærenten verfahren, und nur al- lein verlanget worden, daß ſich dieſelbe ihrer Schuldigkeit nach, demjenigen unterwerffen moͤchten, was nach ihrer gnugſam verſtatteter Defenſion rechtlich erkannt werden wird; Jmmittels aber zu Unſerm groͤſten Veracht gemelter Doͤrrien mit Verwindſchlagung der verhaͤngeten Suſpenſion das Burgermeiſter-Amt ferner zu fuͤhren, keinen Scheu traͤget, wie er dann dem Angeben nach den Raht fordern laſſen, und ſich fuͤr wie nach des Buͤr- gerbotten bedienet; Als wird ihm ſolches ſtraffbahre Unterfangen hierdurch abermahls nachdruͤcklich verbohten, und bey ſchwerer unausbleiblicher Straffe anbefohlen, ſich aller Obrigkeitlichen Verrichtungen bis auf weitere rechtliche Erkaͤnntnuͤß zu enthalten; Wor- nach derſelbe ſich zu achten. Geben Hildesheim den 2ten 7bris 1729.
An den Raht der Neu-Stadt.
Demnach der ſuſpendirte Burgermeiſter Melchior Friderich Doͤrrien Uns ſeinem getha- nen Verſprechen gemaͤß den ſchuldigen Gehorſam bisher nicht leiſten wollen, ohnerachter mit dem groͤſſeſten Glimpff wider ihn, und ſeinen Anhang verfahren, und nur allein ver- langet worden, daß ſich dieſelbe demjenigen unterwerffen moͤchte, was nach ihnen gnug- ſam verſtattender Defenſion rechtlich erkannt werden wird; Jmmittelſt aber beſagter Doͤr- rien zu Unſern groͤſten Veracht, mit Verwindſchlagung der verhaͤngten Suſpenſion das Burgermeiſter-Amt ferner zu fuͤhren keinen Scheu traget, wie er dann dem Angeben nach, Euch zu Rahthauſe forderen laſſen, und ſich fuͤr wie nach des Buͤrgerbotten bedienet, ſo haben Wir nicht Umgang nehmen koͤnnen, ſelbigen unter heutigen dato alle obrigkeitliche
Ver-
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[49/0091]
nicht abgeneigt, jedoch muͤſte ſelbiger mit Vorwiſſen und Conſens des gnaͤdigen Herrn
Dom-Probſten gemacht werden, haben ſie darauf beſtanden, daß wir den folgenden Tag
die gantze Burgerſchafft fordern ſolten, welches wir ihnen aber nicht anderſt als unter den
expreſſen Beding, ſo ferne Jhro Biſchoͤffl. Gnaden damit friedlich und darin willigen
wuͤrden, verſprechen wollen, worbey es bis dato geblieben.
Wann demnach Ew. Biſchoͤffl. Gnaden hierab mit mehren erſehen werden, was uns
an Fortſetzung der aufgetragenen Commiſſion behindert, und wie wir nicht ohne Gefahr emes
beſorgenden ſtaͤten Auflauffs, damit zu continuiren, als auch mit Nutzen einen Rahts-
Tag zu halten gantz unvermoͤgend. So erwarten Dero hohe Order wie wir uns hiebey
und inſonderheit wegen des angetragenen Vergleichs verhalten ſollen, worbey wir unter-
thaͤnig bitten, die hohe Fuͤrſorge zu tragen, damit Ruhe und Friede wieder hergeſtellet
werden moͤge, die wir in ſubmiſſeſter Devotion unter Empfehlung goͤttlicher Obhut verharren
Ew. Biſchoͤffl. Gnaden
Hildesheim den 26ten Aug. 1729.
Unterthaͤnig gehorſamſte Burgermeiſter Wiehen und uͤbrige
Rahts-Glieder der Neuſtadt Hildesheiɯ.
INSCRIPTIO
Dem Hochwuͤrdigſt Hochwohlgebohrnen Herrn Herrn Erneſt Friderich Biſchoff zu Botry,
Freyherrn von Twickel, deren hohen Cathedral-Kirchen zu Hildesheim und Muͤnſter
reſpectivè Dom-Probſten und Capitular-Herrn, Jhrer Churfuͤrſtl. Durchl. Durchl.
zu Coͤlln und Bayern reſpectivè Stift-Hildesheimiſchen Statthaltern, Geheimten Raht
Regierungs-Præſidenten, Suffraganeo, Vicario in Spiritualibus Generali und Officiali,
des Hochloͤblichen Ritter-Ordens des H. Michaëlis Archang. Rittern und Groß-Creutz-
Herrn, Unſern gnaͤdigen Herrn
Lit. Nn. & Oo.
Mandata von 2ten Septembr. 1729.
1mum An den ſuſpendirten Burgermeiſter Doͤrrien.
2dum An den Raht der Neuſtadt.
Demnach der ſuſpendirter Burgermeiſter Melchior Friderich Doͤrrien, Uns ſeinem ge-
thanen Verſprechen gemaͤß den ſchuldigen Gehorſam bisher nicht leiſten wollen, ohn-
erachtet mit dem groͤſten Glimpff wider ihn und ſeine Adhærenten verfahren, und nur al-
lein verlanget worden, daß ſich dieſelbe ihrer Schuldigkeit nach, demjenigen unterwerffen
moͤchten, was nach ihrer gnugſam verſtatteter Defenſion rechtlich erkannt werden wird;
Jmmittels aber zu Unſerm groͤſten Veracht gemelter Doͤrrien mit Verwindſchlagung der
verhaͤngeten Suſpenſion das Burgermeiſter-Amt ferner zu fuͤhren, keinen Scheu traͤget,
wie er dann dem Angeben nach den Raht fordern laſſen, und ſich fuͤr wie nach des Buͤr-
gerbotten bedienet; Als wird ihm ſolches ſtraffbahre Unterfangen hierdurch abermahls
nachdruͤcklich verbohten, und bey ſchwerer unausbleiblicher Straffe anbefohlen, ſich aller
Obrigkeitlichen Verrichtungen bis auf weitere rechtliche Erkaͤnntnuͤß zu enthalten; Wor-
nach derſelbe ſich zu achten. Geben Hildesheim den 2ten 7bris 1729.
An den Raht der Neu-Stadt.
Demnach der ſuſpendirte Burgermeiſter Melchior Friderich Doͤrrien Uns ſeinem getha-
nen Verſprechen gemaͤß den ſchuldigen Gehorſam bisher nicht leiſten wollen, ohnerachter
mit dem groͤſſeſten Glimpff wider ihn, und ſeinen Anhang verfahren, und nur allein ver-
langet worden, daß ſich dieſelbe demjenigen unterwerffen moͤchte, was nach ihnen gnug-
ſam verſtattender Defenſion rechtlich erkannt werden wird; Jmmittelſt aber beſagter Doͤr-
rien zu Unſern groͤſten Veracht, mit Verwindſchlagung der verhaͤngten Suſpenſion das
Burgermeiſter-Amt ferner zu fuͤhren keinen Scheu traget, wie er dann dem Angeben nach,
Euch zu Rahthauſe forderen laſſen, und ſich fuͤr wie nach des Buͤrgerbotten bedienet, ſo
haben Wir nicht Umgang nehmen koͤnnen, ſelbigen unter heutigen dato alle obrigkeitliche
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Moser, Johann Jacob: Abgenöthigte Beleuchtung der Ignorantz und vielfältigen Unwahrheiten. [s. l.], 1731, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_beleuchtung_1731/91>, abgerufen am 25.02.2025.
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