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Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

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Von Gesandtschafften.
sen und wann sie an dem Ort ihrer Bestimmung
eintreffen sollen.

§. 88.

Oder ein Hof notificiret doch dem andern,
daß und wann eine (zumalen solenne,) Ge-
sandtschafft eintreffen werde.

§. 89.

Wann aber auch keine Notification vorher-
gegangen wäre, ist man doch einem offentlich
reisenden Gesandten alle mögliche Sicherheit auf
der Reise schuldig.

§. 90.

Ehrenbezeugungen dagegen auf der Reise
seynd nicht üblich; es werde dann bedungen,
oder geschehe freywillig.

§. 91.

Verdächtige Leute, und Andere, die heim-
lich durch ein Land reisen, können sich, wann
sie arrestirt werden, nicht darauf beruffen, daß
sie Gesandte seyen:

Am allerwenigsten, wann sie von- oder an
Personen geschicket werden, die der Landesherr
nicht als rechtmäßige Regenten oder Staaten
erkennet.

*) Longueval.
§. 92.

In gewissen Fällen werden die fremde Ge-
sandte auf den Gränzen des Landes feyerlich
übernommen.

§. 93.
F 5

Von Geſandtſchafften.
ſen und wann ſie an dem Ort ihrer Beſtimmung
eintreffen ſollen.

§. 88.

Oder ein Hof notificiret doch dem andern,
daß und wann eine (zumalen ſolenne,) Ge-
ſandtſchafft eintreffen werde.

§. 89.

Wann aber auch keine Notification vorher-
gegangen waͤre, iſt man doch einem offentlich
reiſenden Geſandten alle moͤgliche Sicherheit auf
der Reiſe ſchuldig.

§. 90.

Ehrenbezeugungen dagegen auf der Reiſe
ſeynd nicht uͤblich; es werde dann bedungen,
oder geſchehe freywillig.

§. 91.

Verdaͤchtige Leute, und Andere, die heim-
lich durch ein Land reiſen, koͤnnen ſich, wann
ſie arreſtirt werden, nicht darauf beruffen, daß
ſie Geſandte ſeyen:

Am allerwenigſten, wann ſie von- oder an
Perſonen geſchicket werden, die der Landesherr
nicht als rechtmaͤßige Regenten oder Staaten
erkennet.

*) Longueval.
§. 92.

In gewiſſen Faͤllen werden die fremde Ge-
ſandte auf den Graͤnzen des Landes feyerlich
uͤbernommen.

§. 93.
F 5
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[89/0101] Von Geſandtſchafften. ſen und wann ſie an dem Ort ihrer Beſtimmung eintreffen ſollen. §. 88. Oder ein Hof notificiret doch dem andern, daß und wann eine (zumalen ſolenne,) Ge- ſandtſchafft eintreffen werde. §. 89. Wann aber auch keine Notification vorher- gegangen waͤre, iſt man doch einem offentlich reiſenden Geſandten alle moͤgliche Sicherheit auf der Reiſe ſchuldig. §. 90. Ehrenbezeugungen dagegen auf der Reiſe ſeynd nicht uͤblich; es werde dann bedungen, oder geſchehe freywillig. §. 91. Verdaͤchtige Leute, und Andere, die heim- lich durch ein Land reiſen, koͤnnen ſich, wann ſie arreſtirt werden, nicht darauf beruffen, daß ſie Geſandte ſeyen: Am allerwenigſten, wann ſie von- oder an Perſonen geſchicket werden, die der Landesherr nicht als rechtmaͤßige Regenten oder Staaten erkennet. *⁾ Longueval. §. 92. In gewiſſen Faͤllen werden die fremde Ge- ſandte auf den Graͤnzen des Landes feyerlich uͤbernommen. §. 93. F 5

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Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/101>, abgerufen am 23.11.2024.