Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778.

Bild:
<< vorherige Seite
22. Capitel.
§. 21.

Die Art und Weise, solches zu bewerckstel-
ligen, ist so dann abermalen gar sehr verschiden;
und man schreibt entweder selbst, oder durch
dritte Personen, oder lässet seine Gesandten an
neutralen Höfen eine Erklärung thun, oder schickt
Jemanden an den Gegentheil.

§. 22.

Werden nun dise Anerbietungen nicht ange-
nommen; so gehet der Krieg fort, und der
Theil, so sich zum Friden erboten hat, leget
alsdann die Schuld davon, etwa auch vor dem
Publico, auf den Gegentheil.

§. 23.

Ist aber der andere Theil auch zum Friden
geneigt, oder stellet sich doch so an; so werden
nun Fridenshandlungen daraus.

§. 24.

Und dise werden entweder ins geheim oder
öffentlich gepflogen.



Geheime Fridenshandlungen.
§. 25.

Sollen die Fridenshandlungen in Geheim
gepflogen werden; so schickt der eine Krieg füh-
rende Theil eine vertraute und mit hinlänglicher
Vollmacht versehene Person an den Hof des
Gegentheils, oder an einen dritten Ort.

§. 26.
22. Capitel.
§. 21.

Die Art und Weiſe, ſolches zu bewerckſtel-
ligen, iſt ſo dann abermalen gar ſehr verſchiden;
und man ſchreibt entweder ſelbſt, oder durch
dritte Perſonen, oder laͤſſet ſeine Geſandten an
neutralen Hoͤfen eine Erklaͤrung thun, oder ſchickt
Jemanden an den Gegentheil.

§. 22.

Werden nun diſe Anerbietungen nicht ange-
nommen; ſo gehet der Krieg fort, und der
Theil, ſo ſich zum Friden erboten hat, leget
alsdann die Schuld davon, etwa auch vor dem
Publico, auf den Gegentheil.

§. 23.

Iſt aber der andere Theil auch zum Friden
geneigt, oder ſtellet ſich doch ſo an; ſo werden
nun Fridenshandlungen daraus.

§. 24.

Und diſe werden entweder ins geheim oder
oͤffentlich gepflogen.



Geheime Fridenshandlungen.
§. 25.

Sollen die Fridenshandlungen in Geheim
gepflogen werden; ſo ſchickt der eine Krieg fuͤh-
rende Theil eine vertraute und mit hinlaͤnglicher
Vollmacht verſehene Perſon an den Hof des
Gegentheils, oder an einen dritten Ort.

§. 26.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0290" n="278"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">22. Capitel.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 21.</head><lb/>
            <p>Die Art und Wei&#x017F;e, &#x017F;olches zu bewerck&#x017F;tel-<lb/>
ligen, i&#x017F;t &#x017F;o dann abermalen gar &#x017F;ehr ver&#x017F;chiden;<lb/>
und man &#x017F;chreibt entweder &#x017F;elb&#x017F;t, oder durch<lb/>
dritte Per&#x017F;onen, oder la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;eine Ge&#x017F;andten an<lb/>
neutralen Ho&#x0364;fen eine Erkla&#x0364;rung thun, oder &#x017F;chickt<lb/>
Jemanden an den Gegentheil.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.</head><lb/>
            <p>Werden nun di&#x017F;e Anerbietungen nicht ange-<lb/>
nommen; &#x017F;o gehet der Krieg fort, und der<lb/>
Theil, &#x017F;o &#x017F;ich zum Friden erboten hat, leget<lb/>
alsdann die Schuld davon, etwa auch vor dem<lb/>
Publico, auf den Gegentheil.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 23.</head><lb/>
            <p>I&#x017F;t aber der andere Theil auch zum Friden<lb/>
geneigt, oder &#x017F;tellet &#x017F;ich doch &#x017F;o an; &#x017F;o werden<lb/>
nun Fridenshandlungen daraus.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 24.</head><lb/>
            <p>Und di&#x017F;e werden entweder ins geheim oder<lb/>
o&#x0364;ffentlich gepflogen.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Geheime Fridenshandlungen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 25.</head><lb/>
            <p>Sollen die Fridenshandlungen in Geheim<lb/>
gepflogen werden; &#x017F;o &#x017F;chickt der eine Krieg fu&#x0364;h-<lb/>
rende Theil eine vertraute und mit hinla&#x0364;nglicher<lb/>
Vollmacht ver&#x017F;ehene Per&#x017F;on an den Hof des<lb/>
Gegentheils, oder an einen dritten Ort.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 26.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0290] 22. Capitel. §. 21. Die Art und Weiſe, ſolches zu bewerckſtel- ligen, iſt ſo dann abermalen gar ſehr verſchiden; und man ſchreibt entweder ſelbſt, oder durch dritte Perſonen, oder laͤſſet ſeine Geſandten an neutralen Hoͤfen eine Erklaͤrung thun, oder ſchickt Jemanden an den Gegentheil. §. 22. Werden nun diſe Anerbietungen nicht ange- nommen; ſo gehet der Krieg fort, und der Theil, ſo ſich zum Friden erboten hat, leget alsdann die Schuld davon, etwa auch vor dem Publico, auf den Gegentheil. §. 23. Iſt aber der andere Theil auch zum Friden geneigt, oder ſtellet ſich doch ſo an; ſo werden nun Fridenshandlungen daraus. §. 24. Und diſe werden entweder ins geheim oder oͤffentlich gepflogen. Geheime Fridenshandlungen. §. 25. Sollen die Fridenshandlungen in Geheim gepflogen werden; ſo ſchickt der eine Krieg fuͤh- rende Theil eine vertraute und mit hinlaͤnglicher Vollmacht verſehene Perſon an den Hof des Gegentheils, oder an einen dritten Ort. §. 26.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/290
Zitationshilfe: Moser, Johann Jacob: Erste Grundlehren des jezigen Europäischen Völcker-Rechts, in Fridens- und Kriegs-Zeiten. Nürnberg, 1778, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_grundlehren_1778/290>, abgerufen am 22.11.2024.