Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.kleinern Herrn ist, leider! dass sie alles was Dazu ist nun kein Deutscher Fürst reich und Der nachmalige Minister zu Hannover, von kleinern Herrn ist, leider! daſs sie alles was Dazu ist nun kein Deutscher Fürst reich und Der nachmalige Minister zu Hannover, von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="173"/> kleinern Herrn ist, leider! daſs sie alles was<lb/> ihnen gefällt oder einfällt, nicht nach und nach,<lb/> sondern zugleich und auf einmahl haben wollen:<lb/> Soldaten, Parforce-Jagd, Schlösser und Häu-<lb/> ser, Parcs und Gärten, Bibliotheken, Gallerien,<lb/> Pferde und Hunde, und was zu all diesen Num-<lb/> mern unentbehrlich mit gehört; einen zahlrei-<lb/> chen Hofstaat von Schmarozern und nach Er-<lb/> warten Fürstlicher Gnade hungernden und dür-<lb/> stenden Schuldenmachern.</p><lb/> <p>Dazu ist nun kein Deutscher Fürst reich und<lb/> groſs genug, um es in die Länge auszuhalten;<lb/> es geht also entweder aufs Borgen los, oder<lb/> über das Land her. Gemeiniglich trift beydes<lb/> zusammen; und dann biegt sichs erst, so lang<lb/> gebogen werden kann, und — zulezt — brichts.<lb/> Der Brüche sind aber wieder so viele und von<lb/> so mancherley Art, daſs ein guter Doctor dazu<lb/> gehört, sie alle zu kennen, geschweige zu<lb/> heilen.</p><lb/> <p>Der nachmalige Minister zu Hannover, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">von<lb/> Hardenberg</hi>,</hi> war, in den ersten Regierungs-<lb/> Jahren des Herzog Carls von Würtemberg, Cam-<lb/> mer-Präsident zu Stuttgardt. Wer Hardenber-<lb/> gen gekannt hat, weiſs, daſs er ein ehrlicher,<lb/> aber stolzer und herrischer Mann war, dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [173/0179]
kleinern Herrn ist, leider! daſs sie alles was
ihnen gefällt oder einfällt, nicht nach und nach,
sondern zugleich und auf einmahl haben wollen:
Soldaten, Parforce-Jagd, Schlösser und Häu-
ser, Parcs und Gärten, Bibliotheken, Gallerien,
Pferde und Hunde, und was zu all diesen Num-
mern unentbehrlich mit gehört; einen zahlrei-
chen Hofstaat von Schmarozern und nach Er-
warten Fürstlicher Gnade hungernden und dür-
stenden Schuldenmachern.
Dazu ist nun kein Deutscher Fürst reich und
groſs genug, um es in die Länge auszuhalten;
es geht also entweder aufs Borgen los, oder
über das Land her. Gemeiniglich trift beydes
zusammen; und dann biegt sichs erst, so lang
gebogen werden kann, und — zulezt — brichts.
Der Brüche sind aber wieder so viele und von
so mancherley Art, daſs ein guter Doctor dazu
gehört, sie alle zu kennen, geschweige zu
heilen.
Der nachmalige Minister zu Hannover, von
Hardenberg, war, in den ersten Regierungs-
Jahren des Herzog Carls von Würtemberg, Cam-
mer-Präsident zu Stuttgardt. Wer Hardenber-
gen gekannt hat, weiſs, daſs er ein ehrlicher,
aber stolzer und herrischer Mann war, dem
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