Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 1. Zürich, 1796.heiten und die Melodie ihres Vortrags nicht Da ich nun kein Anhanger und Nachbeter Da ich auf meinem eigenen Grund und heiten und die Melodie ihres Vortrags nicht Da ich nun kein Anhanger und Nachbeter Da ich auf meinem eigenen Grund und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0020" n="XIV"/> heiten und die Melodie ihres Vortrags nicht<lb/> mehr tragen, durch dieselben nicht mehr ge-<lb/> bessert, hingegen desto mehr erbittert und<lb/> gereizet werden, da sie sich an der Wahrheit<lb/> selbst nicht rächen können, es ihre Zeugen<lb/> und Bekenner um so empfindlicher entgelten<lb/> zu lassen. Wir leben in der Zeit der Extre-<lb/> men; wer sich nicht zu einer von beyden Par-<lb/> thien halten, sondern auf der allein sichern<lb/> und richtigen Mittelstraſse bleiben, nur (um<lb/> mit der Modesprache zu reden) ein gemäſsig-<lb/> ter Aristokrat und ein eben so gemäſsigter De-<lb/> mokrat seyn will, der hat nur um so gewisser<lb/> des Undanks, Schimpfens und Miſshandlung<lb/> von beyden Theilen sich zu gewärtigen.</p><lb/> <p>Da ich nun kein Anhanger und Nachbeter<lb/> weder des einen noch des andern Theils seyn<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">konnte</hi></hi> und <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">wollte</hi>,</hi> so ist: <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Warten</hi></hi> und<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Schweigen</hi></hi> wohl das Beste.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Da ich auf meinem <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">eigenen</hi></hi> Grund und<lb/> Boden baue, so habe ich mir, nach dem Recht<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [XIV/0020]
heiten und die Melodie ihres Vortrags nicht
mehr tragen, durch dieselben nicht mehr ge-
bessert, hingegen desto mehr erbittert und
gereizet werden, da sie sich an der Wahrheit
selbst nicht rächen können, es ihre Zeugen
und Bekenner um so empfindlicher entgelten
zu lassen. Wir leben in der Zeit der Extre-
men; wer sich nicht zu einer von beyden Par-
thien halten, sondern auf der allein sichern
und richtigen Mittelstraſse bleiben, nur (um
mit der Modesprache zu reden) ein gemäſsig-
ter Aristokrat und ein eben so gemäſsigter De-
mokrat seyn will, der hat nur um so gewisser
des Undanks, Schimpfens und Miſshandlung
von beyden Theilen sich zu gewärtigen.
Da ich nun kein Anhanger und Nachbeter
weder des einen noch des andern Theils seyn
konnte und wollte, so ist: Warten und
Schweigen wohl das Beste.
Da ich auf meinem eigenen Grund und
Boden baue, so habe ich mir, nach dem Recht
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