Anzug kosten, nur immer: Crescendo! Die Obern kommen den Geringern mit ihrem Hoch- muth, und diese jenen mit Kriechen, Schmie- gen, Beugen und Bücken, immer auf dem hal- ben Wege entgegen.
Die hohe Einfalt der alten Zeiten in Loben und Wünschen, hat in meinen Augen eine natür- liche Grösse, und etwas sehr ehrwürdiges. Der orientalische Gruss: "Herr König! Gott verlei- "he Dir langes Leben"! Wie lieblich!
Noch in spätern Zeiten ist das Mess-Gebet: Domine salvum fac Regem, das daraus entstande- ne Englische Volks-Lied: God save the King, der Ausdruck der herzlichsten und ehrerbietig- sten Liebe.
Die aus den Römischen Schriftstellern zu uns hergekommene Benennung: Divus, und der aus den Münchs-Zeiten herrührende Ausdruck: Sacra Regia Majestas ist durch den Gebrauch so vieler Jahrhunderte so geweyhet worden, dass sich niemand mehr über jenes ärgert, und bey diesem eigentlich gar nichts denkt; diejeni- gen ausgenommen, die zunächst und unmittel- bar dabey interessirt sind; da dann freilich man- cher Cron- und Erbprinz von seinem in Gott
Anzug kosten, nur immer: Crescendo! Die Obern kommen den Geringern mit ihrem Hoch- muth, und diese jenen mit Kriechen, Schmie- gen, Beugen und Bücken, immer auf dem hal- ben Wege entgegen.
Die hohe Einfalt der alten Zeiten in Loben und Wünschen, hat in meinen Augen eine natür- liche Gröſse, und etwas sehr ehrwürdiges. Der orientalische Gruſs: „Herr König! Gott verlei- „he Dir langes Leben„! Wie lieblich!
Noch in spätern Zeiten ist das Meſs-Gebet: Domine salvum fac Regem, das daraus entstande- ne Englische Volks-Lied: God save the King, der Ausdruck der herzlichsten und ehrerbietig- sten Liebe.
Die aus den Römischen Schriftstellern zu uns hergekommene Benennung: Divus, und der aus den Münchs-Zeiten herrührende Ausdruck: Sacra Regia Majestas ist durch den Gebrauch so vieler Jahrhunderte so geweyhet worden, daſs sich niemand mehr über jenes ärgert, und bey diesem eigentlich gar nichts denkt; diejeni- gen ausgenommen, die zunächst und unmittel- bar dabey interessirt sind; da dann freilich man- cher Cron- und Erbprinz von seinem in Gott
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Anzug kosten, nur immer: Crescendo! Die
Obern kommen den Geringern mit ihrem Hoch-
muth, und diese jenen mit Kriechen, Schmie-
gen, Beugen und Bücken, immer auf dem hal-
ben Wege entgegen.
Die hohe Einfalt der alten Zeiten in Loben
und Wünschen, hat in meinen Augen eine natür-
liche Gröſse, und etwas sehr ehrwürdiges. Der
orientalische Gruſs: „Herr König! Gott verlei-
„he Dir langes Leben„! Wie lieblich!
Noch in spätern Zeiten ist das Meſs-Gebet:
Domine salvum fac Regem, das daraus entstande-
ne Englische Volks-Lied: God save the King,
der Ausdruck der herzlichsten und ehrerbietig-
sten Liebe.
Die aus den Römischen Schriftstellern zu uns
hergekommene Benennung: Divus, und der
aus den Münchs-Zeiten herrührende Ausdruck:
Sacra Regia Majestas ist durch den Gebrauch
so vieler Jahrhunderte so geweyhet worden,
daſs sich niemand mehr über jenes ärgert, und
bey diesem eigentlich gar nichts denkt; diejeni-
gen ausgenommen, die zunächst und unmittel-
bar dabey interessirt sind; da dann freilich man-
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Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moser_politische02_1796/197>, abgerufen am 24.11.2024.
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