Moser, Friedrich Carl von: Politische Wahrheiten. Bd. 2. Zürich, 1796.von die auffallendsten Beyspiele und deren Wür- Man könnte mit gutem Grund in diese Classe Was ein unverschämtes und eben dadurch *) Es ist eben der Schmierer, der den dem Land so ver-
hassten und an sich selbst so verwerflichen Diensthan- del des Herzogs Carl in einer Schutzschrift so plump und ungeschickt vertheidigte, dass ihm anstatt der ver- hoften Belohnung vielmehr die Unterdrückung dieser vermeinten Apologie anbefohlen wurde. von die auffallendsten Beyspiele und deren Wür- Man könnte mit gutem Grund in diese Classe Was ein unverschämtes und eben dadurch *) Es ist eben der Schmierer, der den dem Land so ver-
haſsten und an sich selbst so verwerflichen Diensthan- del des Herzogs Carl in einer Schutzschrift so plump und ungeschickt vertheidigte, daſs ihm anstatt der ver- hoften Belohnung vielmehr die Unterdrückung dieser vermeinten Apologie anbefohlen wurde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0210" n="204"/> von die auffallendsten Beyspiele und deren Wür-<lb/> kungen, wenn es nicht schon allgemein be-<lb/> kannt wäre, angeführt werden könnten.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Man könnte mit gutem Grund in diese Classe<lb/> auch alles gewöhnliche Zeitungs- und Journa-<lb/> listen-Lob rechnen. Welche Encyclopedie von<lb/> Dünger würde es geben, wenn man den <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Lob-<lb/> Mist</hi></hi> auch nur von einem Jahrgang beysam-<lb/> men hätte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Was ein <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">unverschämtes</hi></hi> und eben dadurch<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">eckelhaftes</hi></hi> Lob sey, das würde der gewe-<lb/> sene Studtgardter-Professor, <hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Scheideman-<lb/> tel</hi></hi> <note place="foot" n="*)">Es ist eben der Schmierer, der den dem Land so ver-<lb/> haſsten und an sich selbst so verwerflichen Diensthan-<lb/> del des Herzogs Carl in einer Schutzschrift so plump<lb/> und ungeschickt vertheidigte, daſs ihm anstatt der ver-<lb/> hoften Belohnung vielmehr die Unterdrückung dieser<lb/> vermeinten Apologie anbefohlen wurde.</note>, wenn er noch am Leben wäre, am be-<lb/> sten erklären, als welcher in einer akademi-<lb/> schen Oration den anwesenden Herzog Carl von<lb/> Würtenberg so unmäſsig lobte, und so unver-<lb/> schämt über alle groſsen Männer der vergange-<lb/> nen Zeiten hinaussetzte, daſs dieser Fürst, der<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [204/0210]
von die auffallendsten Beyspiele und deren Wür-
kungen, wenn es nicht schon allgemein be-
kannt wäre, angeführt werden könnten.
Man könnte mit gutem Grund in diese Classe
auch alles gewöhnliche Zeitungs- und Journa-
listen-Lob rechnen. Welche Encyclopedie von
Dünger würde es geben, wenn man den Lob-
Mist auch nur von einem Jahrgang beysam-
men hätte.
Was ein unverschämtes und eben dadurch
eckelhaftes Lob sey, das würde der gewe-
sene Studtgardter-Professor, Scheideman-
tel *), wenn er noch am Leben wäre, am be-
sten erklären, als welcher in einer akademi-
schen Oration den anwesenden Herzog Carl von
Würtenberg so unmäſsig lobte, und so unver-
schämt über alle groſsen Männer der vergange-
nen Zeiten hinaussetzte, daſs dieser Fürst, der
*) Es ist eben der Schmierer, der den dem Land so ver-
haſsten und an sich selbst so verwerflichen Diensthan-
del des Herzogs Carl in einer Schutzschrift so plump
und ungeschickt vertheidigte, daſs ihm anstatt der ver-
hoften Belohnung vielmehr die Unterdrückung dieser
vermeinten Apologie anbefohlen wurde.
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