Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886.dürfen, da jene Arbeitsgleichung für beliebige zusammengehörige Werthe Bei festliegenden oder über reibungslose Lagerflächen gleitenden Stütz- Mit Hilfe der entwickelten Gesetze ist man auch im Stande, die Bedient man sich bei der Berechnung von d der Gleichung (38), 4) Auflager. Ausser den im § 1 (Fig. 1) angeführten festen und [Abbildung]
Fig. 44 a. [Abbildung]
Fig. 44 beweglichen Lagern,b. deren Widerstände be- ziehungsweise durch die Angabe von zwei Seiten- kräften oder einer Seiten- kraft bestimmt sind, müssen bei den auf Biegungsfestigkeit be- anspruchten Stäben noch Auflager unterschieden werden, welche der im Stützpunkte an die Stab- achse gelegten Tangente eine bestimmte Lage, beziehungsweise Bewegung, vorschreiben. Es kommen zwei Anordnungen in Betracht. dürfen, da jene Arbeitsgleichung für beliebige zusammengehörige Werthe Bei festliegenden oder über reibungslose Lagerflächen gleitenden Stütz- Mit Hilfe der entwickelten Gesetze ist man auch im Stande, die Bedient man sich bei der Berechnung von δ der Gleichung (38), 4) Auflager. Ausser den im § 1 (Fig. 1) angeführten festen und [Abbildung]
Fig. 44 a. [Abbildung]
Fig. 44 beweglichen Lagern,b. deren Widerstände be- ziehungsweise durch die Angabe von zwei Seiten- kräften oder einer Seiten- kraft bestimmt sind, müssen bei den auf Biegungsfestigkeit be- anspruchten Stäben noch Auflager unterschieden werden, welche der im Stützpunkte an die Stab- achse gelegten Tangente eine bestimmte Lage, beziehungsweise Bewegung, vorschreiben. Es kommen zwei Anordnungen in Betracht. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0074" n="62"/> dürfen, da jene Arbeitsgleichung für beliebige zusammengehörige Werthe<lb/> dieser Verschiebungen giltig ist. Man gelangt zu<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und findet schliesslich das übersichtliche Gesetz:<lb/><hi rendition="#c">(38) <formula/>,</hi><lb/> wobei <hi rendition="#i">A<hi rendition="#sub">i</hi></hi> durch die Gleich. 34 erklärt ist.</p><lb/> <p>Bei festliegenden oder über reibungslose Lagerflächen gleitenden Stütz-<lb/> punkten verschwinden sämmtliche Δ <hi rendition="#i">c</hi>, und es ergiebt sich<lb/><hi rendition="#c"><formula/></hi> und im Falle Δ <hi rendition="#i">c</hi> = 0 und <hi rendition="#i">t</hi> = 0 folgt<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/> wobei <formula/> die Formänderungsarbeit bedeutet.</p><lb/> <p>Mit Hilfe der entwickelten Gesetze ist man auch im Stande, die<lb/> Verschiebungen von solchen Punkten eines Stabes zu bestimmen, welche<lb/> nicht Angriffspunkte von Lasten sind; man hat nur nöthig, in dem<lb/> fraglichen Punkte nach der Richtung der gewünschten Verschiebung eine<lb/> beliebig grosse Last <hi rendition="#i">P</hi> hinzuzufügen und nachträglich <hi rendition="#i">P</hi> = 0 zu setzen.<lb/> Bedingung ist nur, dass die Verschiebungsrichtung in die Kräfteebene fällt.</p><lb/> <p>Bedient man sich bei der Berechnung von δ der Gleichung (38),<lb/> so ist zu beachten, dass nicht nur die Lasten <hi rendition="#i">P</hi>, sondern auch die<lb/> Grössen <hi rendition="#i">X</hi> als unabhängige Veränderliche aufgefasst werden dürfen, dass<lb/> es also zulässig ist, die <hi rendition="#i">X</hi> als Konstanten anzusehen, sobald nach einer<lb/> Last <hi rendition="#i">P</hi> differentiirt wird. Vergl. Seite 54.</p><lb/> <p>4) <hi rendition="#b">Auflager.</hi> Ausser den im § 1 (Fig. 1) angeführten festen und<lb/><figure><head>Fig. 44 </head><p>a.</p></figure><lb/><figure><head>Fig. 44 </head><p>b.</p></figure><lb/> beweglichen Lagern,<lb/> deren Widerstände be-<lb/> ziehungsweise durch die<lb/> Angabe von zwei Seiten-<lb/> kräften oder einer Seiten-<lb/> kraft bestimmt sind,<lb/> müssen bei den auf<lb/> Biegungsfestigkeit be-<lb/> anspruchten Stäben noch<lb/> Auflager unterschieden<lb/> werden, welche der im<lb/> Stützpunkte an die Stab-<lb/> achse gelegten Tangente eine bestimmte Lage, beziehungsweise Bewegung,<lb/> vorschreiben. Es kommen zwei Anordnungen in Betracht.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0074]
dürfen, da jene Arbeitsgleichung für beliebige zusammengehörige Werthe
dieser Verschiebungen giltig ist. Man gelangt zu
[FORMEL] und findet schliesslich das übersichtliche Gesetz:
(38) [FORMEL],
wobei Ai durch die Gleich. 34 erklärt ist.
Bei festliegenden oder über reibungslose Lagerflächen gleitenden Stütz-
punkten verschwinden sämmtliche Δ c, und es ergiebt sich
[FORMEL] und im Falle Δ c = 0 und t = 0 folgt
[FORMEL],
wobei [FORMEL] die Formänderungsarbeit bedeutet.
Mit Hilfe der entwickelten Gesetze ist man auch im Stande, die
Verschiebungen von solchen Punkten eines Stabes zu bestimmen, welche
nicht Angriffspunkte von Lasten sind; man hat nur nöthig, in dem
fraglichen Punkte nach der Richtung der gewünschten Verschiebung eine
beliebig grosse Last P hinzuzufügen und nachträglich P = 0 zu setzen.
Bedingung ist nur, dass die Verschiebungsrichtung in die Kräfteebene fällt.
Bedient man sich bei der Berechnung von δ der Gleichung (38),
so ist zu beachten, dass nicht nur die Lasten P, sondern auch die
Grössen X als unabhängige Veränderliche aufgefasst werden dürfen, dass
es also zulässig ist, die X als Konstanten anzusehen, sobald nach einer
Last P differentiirt wird. Vergl. Seite 54.
4) Auflager. Ausser den im § 1 (Fig. 1) angeführten festen und
[Abbildung Fig. 44 a.]
[Abbildung Fig. 44 b.]
beweglichen Lagern,
deren Widerstände be-
ziehungsweise durch die
Angabe von zwei Seiten-
kräften oder einer Seiten-
kraft bestimmt sind,
müssen bei den auf
Biegungsfestigkeit be-
anspruchten Stäben noch
Auflager unterschieden
werden, welche der im
Stützpunkte an die Stab-
achse gelegten Tangente eine bestimmte Lage, beziehungsweise Bewegung,
vorschreiben. Es kommen zwei Anordnungen in Betracht.
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Zitationshilfe: | Müller-Breslau, Heinrich: Die neueren Methoden der Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Leipzig, 1886, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_festigkeitslehre_1886/74>, abgerufen am 16.02.2025. |