Müller, Adam Heinrich: Versuche einer neuen Theorie des Geldes mit besonderer Rücksicht auf Großbritannien. Leipzig u. a., 1816.Es ist ferner nicht etwa der bloße gute Wille, oder die Wir haben in diesen einleitenden Betrachtungen die 1) Daß der Staatsmann, der Staatswirth, der ge- Es iſt ferner nicht etwa der bloße gute Wille, oder die Wir haben in dieſen einleitenden Betrachtungen die 1) Daß der Staatsmann, der Staatswirth, der ge- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0141" n="127"/> <p>Es iſt ferner nicht etwa der bloße gute Wille, oder die<lb/> unbeſtimmte genialiſche <hi rendition="#g">Tendenz</hi>, ſondern die einzig be-<lb/> ſtimmte Richtung eines Werks nach dem allerhoͤchſten oder<lb/> vielmehr allermittelſten Gute, welches ihm Werth gibt. Es<lb/> hat alſo nur Werth, in wie fern dieſer in jeder Ruͤckſicht ein<lb/> abgeleiteter iſt, in wie fern alſo keine Art von eigenem <hi rendition="#g">Ver-<lb/> dienſt</hi> dabey in Anſchlag kommt, ſondern nur das davon<lb/> ſchlicht und unruhmredig zu ſagen iſt, daß es <hi rendition="#g">im Dienſte</hi><lb/> der Wahrheit geſchrieben iſt.</p><lb/> <p>Wir haben in dieſen einleitenden Betrachtungen die<lb/> Unzulaͤnglichkeit der vorhandenen Theorien zu zeigen verſucht;<lb/> wir haben deßhalb viele nachbarliche Gebiete beruͤhren, und<lb/> ihr Verhaͤltniß zu unſerm Gegenſtande aufklaͤren, auch den<lb/> Mittelpunct aller Wiſſenſchaft und alles Lebens andeuten<lb/> muͤſſen, weil wir uͤberhaupt nichts anderes Sichtbares und<lb/> Wirkliches in dem ganzen, uns wohlbekannten Getriebe der<lb/> buͤrgerlichen Geſellſchaft anzuerkennen vermochten, als die<lb/> Strahlen die von dort ausſtroͤmen, und die Kraͤfte die dahin<lb/> zuruͤck draͤngen. Jetzt gehen wir zu beſonderen Darſtellungen<lb/> unſerer Wiſſenſchaft fort, und bitten den wohlmeinenden Leſer<lb/> nur folgende weſentliche Reſultate des bisher Geſagten feſt<lb/> zu halten:</p><lb/> <p>1) Daß der Staatsmann, der Staatswirth, der ge-<lb/> lehrte Oekonom, wie jeder Arbeiter in jedem gedenkbaren<lb/> Stoffe, eigentlich nur mit <hi rendition="#g">Verhaͤltniſſen und Wech-<lb/> ſelwirkungen</hi> zu thun hat, und nur producirt, in wie fern<lb/> er unter den Elementen ſeiner Arbeit, und zwiſchen ſeiner<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [127/0141]
Es iſt ferner nicht etwa der bloße gute Wille, oder die
unbeſtimmte genialiſche Tendenz, ſondern die einzig be-
ſtimmte Richtung eines Werks nach dem allerhoͤchſten oder
vielmehr allermittelſten Gute, welches ihm Werth gibt. Es
hat alſo nur Werth, in wie fern dieſer in jeder Ruͤckſicht ein
abgeleiteter iſt, in wie fern alſo keine Art von eigenem Ver-
dienſt dabey in Anſchlag kommt, ſondern nur das davon
ſchlicht und unruhmredig zu ſagen iſt, daß es im Dienſte
der Wahrheit geſchrieben iſt.
Wir haben in dieſen einleitenden Betrachtungen die
Unzulaͤnglichkeit der vorhandenen Theorien zu zeigen verſucht;
wir haben deßhalb viele nachbarliche Gebiete beruͤhren, und
ihr Verhaͤltniß zu unſerm Gegenſtande aufklaͤren, auch den
Mittelpunct aller Wiſſenſchaft und alles Lebens andeuten
muͤſſen, weil wir uͤberhaupt nichts anderes Sichtbares und
Wirkliches in dem ganzen, uns wohlbekannten Getriebe der
buͤrgerlichen Geſellſchaft anzuerkennen vermochten, als die
Strahlen die von dort ausſtroͤmen, und die Kraͤfte die dahin
zuruͤck draͤngen. Jetzt gehen wir zu beſonderen Darſtellungen
unſerer Wiſſenſchaft fort, und bitten den wohlmeinenden Leſer
nur folgende weſentliche Reſultate des bisher Geſagten feſt
zu halten:
1) Daß der Staatsmann, der Staatswirth, der ge-
lehrte Oekonom, wie jeder Arbeiter in jedem gedenkbaren
Stoffe, eigentlich nur mit Verhaͤltniſſen und Wech-
ſelwirkungen zu thun hat, und nur producirt, in wie fern
er unter den Elementen ſeiner Arbeit, und zwiſchen ſeiner
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |