und im Alterthum viel gepriesene Ebene, in der Ko- rinth und Sikyon liegen 1. -- Für den Gang der Ar- givischen Cultur ist es noch wichtig zu wissen, daß die Berge zwischen Argos und Korinth Kupfer enthalten 2, daher auch in jener Stadt sehr früh Erzbereitung statt gefunden zu haben scheint, daher der alte Ruhm der Argivischen Schilde. Dagegen haben sich nirgend im Peloponnes edle Metalle gezeigt, und auch dieser Mangel war eine Vorschrift der Natur für die Thätig- keit der Menschen.
5.
Das spätere Achaia ist nur der schmale Küsten- strich längs der Abdachung des nördlichen Bergzugs von Arkadien. Die meisten Städte des Landes liegen daher auf Hügeln über dem Meer, wenige in eingeschlossenen Thälern. Die Quellen der zahlreichen Flüsse, die das Land bewässern, gehören fast alle noch zu Arkadien, welches hier über die Wasserscheide hinausreicht.
Aber die niedrigste Abdachung des Peloponnes und die allmäligste Senkung zum Meere ist gegen Westen, daher auch hier sich die größte Fläche der Halbinsel ausbreitet, welche von den vorlaufenden Gebirgszügen Skollis und Pholoe eingefaßt, darum die Hohle Elis heißt. Es war eine günstige Fügung, daß grade diese weite Ebene das Vorrecht eines selten gestörten Friedens genoß. Ge- gen die Küste hin wird das Land sandig; eine breite Sandstrecke zieht sich längs des Meeres bis nahe dem Triphylischen Pylos herab, welches darum so oft bei Homer das sandige heißt 3. Und weil das Land sich wenig über das Meer erhebt, füllt dieses eine Anzahl Seen oder Lagunen, die an dem größten Theile des Ge-
3 Elis über- haupt ist eine khora upammos nach Theophr. Pflanzeng. 1, 6.
und im Alterthum viel geprieſene Ebene, in der Ko- rinth und Sikyon liegen 1. — Fuͤr den Gang der Ar- giviſchen Cultur iſt es noch wichtig zu wiſſen, daß die Berge zwiſchen Argos und Korinth Kupfer enthalten 2, daher auch in jener Stadt ſehr fruͤh Erzbereitung ſtatt gefunden zu haben ſcheint, daher der alte Ruhm der Argiviſchen Schilde. Dagegen haben ſich nirgend im Peloponnes edle Metalle gezeigt, und auch dieſer Mangel war eine Vorſchrift der Natur fuͤr die Thaͤtig- keit der Menſchen.
5.
Das ſpaͤtere Achaia iſt nur der ſchmale Kuͤſten- ſtrich laͤngs der Abdachung des noͤrdlichen Bergzugs von Arkadien. Die meiſten Staͤdte des Landes liegen daher auf Huͤgeln uͤber dem Meer, wenige in eingeſchloſſenen Thaͤlern. Die Quellen der zahlreichen Fluͤſſe, die das Land bewaͤſſern, gehoͤren faſt alle noch zu Arkadien, welches hier uͤber die Waſſerſcheide hinausreicht.
Aber die niedrigſte Abdachung des Peloponnes und die allmaͤligſte Senkung zum Meere iſt gegen Weſten, daher auch hier ſich die groͤßte Flaͤche der Halbinſel ausbreitet, welche von den vorlaufenden Gebirgszuͤgen Skollis und Pholoe eingefaßt, darum die Hohle Elis heißt. Es war eine guͤnſtige Fuͤgung, daß grade dieſe weite Ebene das Vorrecht eines ſelten geſtoͤrten Friedens genoß. Ge- gen die Kuͤſte hin wird das Land ſandig; eine breite Sandſtrecke zieht ſich laͤngs des Meeres bis nahe dem Triphyliſchen Pylos herab, welches darum ſo oft bei Homer das ſandige heißt 3. Und weil das Land ſich wenig uͤber das Meer erhebt, fuͤllt dieſes eine Anzahl Seen oder Lagunen, die an dem groͤßten Theile des Ge-
3 Elis uͤber- haupt iſt eine χώϱα ῦπαμμος nach Theophr. Pflanzeng. 1, 6.
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und im Alterthum viel geprieſene Ebene, in der Ko-
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daher auch in jener Stadt ſehr fruͤh Erzbereitung ſtatt
gefunden zu haben ſcheint, daher der alte Ruhm der
Argiviſchen Schilde. Dagegen haben ſich nirgend im
Peloponnes edle Metalle gezeigt, und auch dieſer
Mangel war eine Vorſchrift der Natur fuͤr die Thaͤtig-
keit der Menſchen.
5.
Das ſpaͤtere Achaia iſt nur der ſchmale Kuͤſten-
ſtrich laͤngs der Abdachung des noͤrdlichen Bergzugs von
Arkadien. Die meiſten Staͤdte des Landes liegen daher
auf Huͤgeln uͤber dem Meer, wenige in eingeſchloſſenen
Thaͤlern. Die Quellen der zahlreichen Fluͤſſe, die das
Land bewaͤſſern, gehoͤren faſt alle noch zu Arkadien,
welches hier uͤber die Waſſerſcheide hinausreicht.
Aber die niedrigſte Abdachung des Peloponnes und die
allmaͤligſte Senkung zum Meere iſt gegen Weſten, daher
auch hier ſich die groͤßte Flaͤche der Halbinſel ausbreitet,
welche von den vorlaufenden Gebirgszuͤgen Skollis und
Pholoe eingefaßt, darum die Hohle Elis heißt. Es
war eine guͤnſtige Fuͤgung, daß grade dieſe weite Ebene
das Vorrecht eines ſelten geſtoͤrten Friedens genoß. Ge-
gen die Kuͤſte hin wird das Land ſandig; eine breite
Sandſtrecke zieht ſich laͤngs des Meeres bis nahe dem
Triphyliſchen Pylos herab, welches darum ſo oft bei
Homer das ſandige heißt 3. Und weil das Land ſich
wenig uͤber das Meer erhebt, fuͤllt dieſes eine Anzahl
Seen oder Lagunen, die an dem groͤßten Theile des Ge-
1 Athen. 5, p. 219. a. Lukian. Ikaromenipp. 18. Schiff
20. Liv. 27, 31. Schol. Ariſt. Voͤg. 969. Zenob. 3, 57.
2 Nach Fourmonts Journal, und Gells Argolis.
3 Elis uͤber-
haupt iſt eine χώϱα ῦπαμμος nach Theophr. Pflanzeng. 1, 6.
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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/102>, abgerufen am 24.11.2024.
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