Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.durch dieselbe zur Herrin aller Umwohner erhoben ha- 1 Polyb. 5, 19, 2. 2 Bei den Schol. Eur. Orest. 46. Simon. Fr. 177. Gaisf. 3 Ob Karnia, wo Orest gewohnt ha- ben und gesühnt worden sein soll, Amyklä ist in Bezug auf Kar- neen? Schol. Soph. Kön. Oed. 40. 4 Fragm. 1. Welck. 5 Pind. J. 1, 31. 6 en gualois Therapnas Pind. N. 10, 55. Die dokana waren nach Einigen solche Gräber. 7 S. Dissens
Commentar zu Pind. a. O. S. 471. -- vgl. über Helena zu The- rapne Eurip. Helena 211. und Tryphiod. V. 520. Schol. durch dieſelbe zur Herrin aller Umwohner erhoben ha- 1 Polyb. 5, 19, 2. 2 Bei den Schol. Eur. Oreſt. 46. Simon. Fr. 177. Gaisf. 3 Ob Karnia, wo Oreſt gewohnt ha- ben und geſuͤhnt worden ſein ſoll, Amyklaͤ iſt in Bezug auf Kar- neen? Schol. Soph. Koͤn. Oed. 40. 4 Fragm. 1. Welck. 5 Pind. J. 1, 31. 6 ἐν γυάλοις Θεϱάπνας Pind. N. 10, 55. Die δόκανα waren nach Einigen ſolche Graͤber. 7 S. Diſſens
Commentar zu Pind. a. O. S. 471. — vgl. uͤber Helena zu The- rapne Eurip. Helena 211. und Tryphiod. V. 520. Schol. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0122" n="92"/> durch dieſelbe zur Herrin aller Umwohner erhoben ha-<lb/> ben. Denn erſtens iſt die Anlage dieſer Stadt gar nicht<lb/> in der Art und Weiſe, wie Mykenaͤ, Tiryns und andere<lb/> vordoriſche Fuͤrſtenſtaͤdte gebaut waren; die Akropolis<lb/> iſt ein ziemlich niedriger und leicht zu erſteigender Huͤgel,<lb/> ohne Spur alter Befeſtigungswerke und Mauern. Dann<lb/> iſt Sparta auffallend arm an Monumenten und Lokal-<lb/> erinnerungen aus den Zeiten der Pelopiden und anderer<lb/> mythiſcher Fuͤrſten, ſo ſehr auch die Spartiaten ſonſt an<lb/> Traditionen und Denkmalen der Art hingen. Dagegen<lb/> ſind Amyklaͤ und Therapne an ſolchen um deſto reicher.<lb/><hi rendition="#g">Amyklaͤ</hi>, in einer ſehr ſchoͤnen und baumreichen Ge-<lb/> gend <note place="foot" n="1">Polyb. 5, 19, 2.</note>, war Sitz des Tyndareus und ſeines Geſchlechts;<lb/> hier waren Denkmale der Caſſandra und des Agamemnon,<lb/> der nach einheimiſcher Sage, welche Steſichoros und<lb/> Simonides aufgenommen, hier geherrſcht hatte <note place="foot" n="2">Bei den Schol. Eur. Oreſt. 46.<lb/> Simon. Fr. 177. Gaisf.</note>, <hi rendition="#g">da-<lb/> her</hi> ging von hier Oreſtes Zug aus <note place="foot" n="3">Ob Karnia, wo Oreſt gewohnt ha-<lb/> ben und geſuͤhnt worden ſein ſoll, Amyklaͤ iſt in Bezug auf Kar-<lb/> neen? Schol. Soph. Koͤn. Oed. 40.</note>. Therapne lag<lb/> nicht weit davon. Das <hi rendition="#g">wohlumthuͤrmte The-<lb/> rapne</hi> nennt es Alkman <note place="foot" n="4">Fragm. 1. Welck.</note>; den hoch gelegenen Sitz<lb/> Therapnas Pindar <note place="foot" n="5">Pind. J. 1, 31.</note>; beide deuten dadurch eine Tiryn-<lb/> thiſche Anlage und Bauart an. Der letztere nennt es<lb/> als alten Hauptſitz der Achaͤer, unter denen die Dios-<lb/> kuren lebten; hier waren unterirdiſche vielleicht nach<lb/> alter Weiſe gewoͤlbte Graͤber des Kaſtor und Polydeu-<lb/> kes <note place="foot" n="6">ἐν γυάλοις Θεϱάπνας Pind. N. 10, 55.<lb/> Die δόκανα waren nach Einigen ſolche Graͤber.</note>, hier auch Tempel der Bruͤder und der Helena<lb/> im Phoͤbaͤon und viele Reſte alten ſymboliſchen Cultus <note xml:id="seg2pn_9_1" next="#seg2pn_9_2" place="foot" n="7">S. Diſſens<lb/> Commentar zu Pind. a. O. S. 471. — vgl. uͤber Helena zu The-<lb/> rapne Eurip. Helena 211. und Tryphiod. V. 520. Schol.</note>.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [92/0122]
durch dieſelbe zur Herrin aller Umwohner erhoben ha-
ben. Denn erſtens iſt die Anlage dieſer Stadt gar nicht
in der Art und Weiſe, wie Mykenaͤ, Tiryns und andere
vordoriſche Fuͤrſtenſtaͤdte gebaut waren; die Akropolis
iſt ein ziemlich niedriger und leicht zu erſteigender Huͤgel,
ohne Spur alter Befeſtigungswerke und Mauern. Dann
iſt Sparta auffallend arm an Monumenten und Lokal-
erinnerungen aus den Zeiten der Pelopiden und anderer
mythiſcher Fuͤrſten, ſo ſehr auch die Spartiaten ſonſt an
Traditionen und Denkmalen der Art hingen. Dagegen
ſind Amyklaͤ und Therapne an ſolchen um deſto reicher.
Amyklaͤ, in einer ſehr ſchoͤnen und baumreichen Ge-
gend 1, war Sitz des Tyndareus und ſeines Geſchlechts;
hier waren Denkmale der Caſſandra und des Agamemnon,
der nach einheimiſcher Sage, welche Steſichoros und
Simonides aufgenommen, hier geherrſcht hatte 2, da-
her ging von hier Oreſtes Zug aus 3. Therapne lag
nicht weit davon. Das wohlumthuͤrmte The-
rapne nennt es Alkman 4; den hoch gelegenen Sitz
Therapnas Pindar 5; beide deuten dadurch eine Tiryn-
thiſche Anlage und Bauart an. Der letztere nennt es
als alten Hauptſitz der Achaͤer, unter denen die Dios-
kuren lebten; hier waren unterirdiſche vielleicht nach
alter Weiſe gewoͤlbte Graͤber des Kaſtor und Polydeu-
kes 6, hier auch Tempel der Bruͤder und der Helena
im Phoͤbaͤon und viele Reſte alten ſymboliſchen Cultus 7.
1 Polyb. 5, 19, 2.
2 Bei den Schol. Eur. Oreſt. 46.
Simon. Fr. 177. Gaisf.
3 Ob Karnia, wo Oreſt gewohnt ha-
ben und geſuͤhnt worden ſein ſoll, Amyklaͤ iſt in Bezug auf Kar-
neen? Schol. Soph. Koͤn. Oed. 40.
4 Fragm. 1. Welck.
5 Pind. J. 1, 31.
6 ἐν γυάλοις Θεϱάπνας Pind. N. 10, 55.
Die δόκανα waren nach Einigen ſolche Graͤber.
7 S. Diſſens
Commentar zu Pind. a. O. S. 471. — vgl. uͤber Helena zu The-
rapne Eurip. Helena 211. und Tryphiod. V. 520. Schol.
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