des zusammenzutragenden Stoffs und der unterge- ordneten Untersuchungen einen lichtvollen Gang der Gesammtdarstellung ungemein erschwert: um so nöthiger scheint es, den Plan des Ganzen hier mit einigen Worten anzugeben.
Zuerst mußte von der Existenz, Verbreitung und Stellung des Dorischen Stammes gehandelt, und die äußere Geschichte desselben für sich darge- stellt werden, obgleich dies nie in so vollkommner Sonderung geschehn kann, daß nicht zugleich man- che politische und Cultur-Ideen, welche auf die Stellung nach außen bestimmend einwirken, be- rührt werden sollten. Sonst habe ich diese Dar- stellung örtlich dadurch beschränkt, daß ich von den Staaten der Dorier außerhalb des Peloponnes nur die Anlage behandle; in Hinsicht der Zeit dadurch, daß ich die Erzählung nur bis zum An- fange des Peloponnesischen Krieges fortführe, nach dem die vorher schon mannigfach aufgelöste Stamm- einheit allgemach ganz verschwindet: dazu ist die Behandlung durch Auslassung alles Dessen, was in andern Werken, wie in Manso's Sparta, genü- gend erörtert schien, -- und dessen war ungemein viel, -- fragmentarisch geworden; manche Lücken auszufüllen, wird die chronologische Beilage und die Karte dienen, die den Zustand des Peloponnes während des Krieges zu veranschaulichen bestimmt ist. Daß ich nun auf diesen geschichtlichen Abriß Abhandlungen über Religion, Staat, Sitte und
des zuſammenzutragenden Stoffs und der unterge- ordneten Unterſuchungen einen lichtvollen Gang der Geſammtdarſtellung ungemein erſchwert: um ſo noͤthiger ſcheint es, den Plan des Ganzen hier mit einigen Worten anzugeben.
Zuerſt mußte von der Exiſtenz, Verbreitung und Stellung des Doriſchen Stammes gehandelt, und die aͤußere Geſchichte deſſelben fuͤr ſich darge- ſtellt werden, obgleich dies nie in ſo vollkommner Sonderung geſchehn kann, daß nicht zugleich man- che politiſche und Cultur-Ideen, welche auf die Stellung nach außen beſtimmend einwirken, be- ruͤhrt werden ſollten. Sonſt habe ich dieſe Dar- ſtellung oͤrtlich dadurch beſchraͤnkt, daß ich von den Staaten der Dorier außerhalb des Peloponnes nur die Anlage behandle; in Hinſicht der Zeit dadurch, daß ich die Erzaͤhlung nur bis zum An- fange des Peloponneſiſchen Krieges fortfuͤhre, nach dem die vorher ſchon mannigfach aufgeloͤste Stamm- einheit allgemach ganz verſchwindet: dazu iſt die Behandlung durch Auslaſſung alles Deſſen, was in andern Werken, wie in Manſo’s Sparta, genuͤ- gend eroͤrtert ſchien, — und deſſen war ungemein viel, — fragmentariſch geworden; manche Luͤcken auszufuͤllen, wird die chronologiſche Beilage und die Karte dienen, die den Zuſtand des Peloponnes waͤhrend des Krieges zu veranſchaulichen beſtimmt iſt. Daß ich nun auf dieſen geſchichtlichen Abriß Abhandlungen uͤber Religion, Staat, Sitte und
<TEI><text><front><divn="1"><p><pbfacs="#f0014"n="VIII"/>
des zuſammenzutragenden Stoffs und der unterge-<lb/>
ordneten Unterſuchungen einen lichtvollen Gang<lb/>
der Geſammtdarſtellung ungemein erſchwert: um<lb/>ſo noͤthiger ſcheint es, den Plan des Ganzen hier<lb/>
mit einigen Worten anzugeben.</p><lb/><p>Zuerſt mußte von der Exiſtenz, Verbreitung<lb/>
und Stellung des Doriſchen Stammes gehandelt,<lb/>
und die aͤußere Geſchichte deſſelben fuͤr ſich darge-<lb/>ſtellt werden, obgleich dies nie in ſo vollkommner<lb/>
Sonderung geſchehn kann, daß nicht zugleich man-<lb/>
che politiſche und Cultur-Ideen, welche auf die<lb/>
Stellung nach außen beſtimmend einwirken, be-<lb/>
ruͤhrt werden ſollten. Sonſt habe ich dieſe Dar-<lb/>ſtellung oͤrtlich dadurch beſchraͤnkt, daß ich von den<lb/>
Staaten der Dorier außerhalb des Peloponnes<lb/>
nur die Anlage behandle; in Hinſicht der Zeit<lb/>
dadurch, daß ich die Erzaͤhlung nur bis zum An-<lb/>
fange des Peloponneſiſchen Krieges fortfuͤhre, nach<lb/>
dem die vorher ſchon mannigfach aufgeloͤste Stamm-<lb/>
einheit allgemach ganz verſchwindet: dazu iſt die<lb/>
Behandlung durch Auslaſſung alles Deſſen, was in<lb/>
andern Werken, wie in Manſo’s Sparta, genuͤ-<lb/>
gend eroͤrtert ſchien, — und deſſen war ungemein<lb/>
viel, — fragmentariſch geworden; manche Luͤcken<lb/>
auszufuͤllen, wird die chronologiſche Beilage und<lb/>
die Karte dienen, die den Zuſtand des Peloponnes<lb/>
waͤhrend des Krieges zu veranſchaulichen beſtimmt<lb/>
iſt. Daß ich nun auf dieſen geſchichtlichen Abriß<lb/>
Abhandlungen uͤber Religion, Staat, Sitte und<lb/></p></div></front></text></TEI>
[VIII/0014]
des zuſammenzutragenden Stoffs und der unterge-
ordneten Unterſuchungen einen lichtvollen Gang
der Geſammtdarſtellung ungemein erſchwert: um
ſo noͤthiger ſcheint es, den Plan des Ganzen hier
mit einigen Worten anzugeben.
Zuerſt mußte von der Exiſtenz, Verbreitung
und Stellung des Doriſchen Stammes gehandelt,
und die aͤußere Geſchichte deſſelben fuͤr ſich darge-
ſtellt werden, obgleich dies nie in ſo vollkommner
Sonderung geſchehn kann, daß nicht zugleich man-
che politiſche und Cultur-Ideen, welche auf die
Stellung nach außen beſtimmend einwirken, be-
ruͤhrt werden ſollten. Sonſt habe ich dieſe Dar-
ſtellung oͤrtlich dadurch beſchraͤnkt, daß ich von den
Staaten der Dorier außerhalb des Peloponnes
nur die Anlage behandle; in Hinſicht der Zeit
dadurch, daß ich die Erzaͤhlung nur bis zum An-
fange des Peloponneſiſchen Krieges fortfuͤhre, nach
dem die vorher ſchon mannigfach aufgeloͤste Stamm-
einheit allgemach ganz verſchwindet: dazu iſt die
Behandlung durch Auslaſſung alles Deſſen, was in
andern Werken, wie in Manſo’s Sparta, genuͤ-
gend eroͤrtert ſchien, — und deſſen war ungemein
viel, — fragmentariſch geworden; manche Luͤcken
auszufuͤllen, wird die chronologiſche Beilage und
die Karte dienen, die den Zuſtand des Peloponnes
waͤhrend des Krieges zu veranſchaulichen beſtimmt
iſt. Daß ich nun auf dieſen geſchichtlichen Abriß
Abhandlungen uͤber Religion, Staat, Sitte und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische02_1824/14>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.