Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.lopöen mit kürzeren Versen gemischte Hexameter ent- 14. Von der Bedeutung des Päan als eines 1 Plut. 3, 4. Doch gab es nach Proklos a. O. auch Ter- pandrische Nomen in Hexametern. 2 Wenn Thamyris der Thraker Sohn des Philammon heißt, Paus. 4, 33.: so ist wohl der Grund davon nur die lokale Nachbarschaft der Delpher und Par- nassischen Thraker. 3 Il. 1, 473. vgl. 22, 391. 4 Pla- ton Symp. 4. Philochor. bei Athen. 14, 630 f. vgl. 4, 179. 11, 503 e. aus Antiphanes. Xenoph. Symp. 2, 1. Darum telesie- ros Hesych. 5 Auch in Delos sang man Päanen um die
Altäre gehend, Eurip. Herc. fur. 690. lopoͤen mit kuͤrzeren Verſen gemiſchte Hexameter ent- 14. Von der Bedeutung des Paͤan als eines 1 Plut. 3, 4. Doch gab es nach Proklos a. O. auch Ter- pandriſche Nomen in Hexametern. 2 Wenn Thamyris der Thraker Sohn des Philammon heißt, Pauſ. 4, 33.: ſo iſt wohl der Grund davon nur die lokale Nachbarſchaft der Delpher und Par- naſſiſchen Thraker. 3 Il. 1, 473. vgl. 22, 391. 4 Pla- ton Symp. 4. Philochor. bei Athen. 14, 630 f. vgl. 4, 179. 11, 503 e. aus Antiphanes. Xenoph. Symp. 2, 1. Darum τελεσίε- ϱος Heſych. 5 Auch in Delos ſang man Paͤanen um die
Altaͤre gehend, Eurip. Herc. fur. 690. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0380" n="350"/> lopoͤen mit kuͤrzeren Verſen gemiſchte Hexameter ent-<lb/> hielten <note place="foot" n="1">Plut. 3, 4. Doch gab es nach Proklos a. O. auch Ter-<lb/> pandriſche Nomen in Hexametern.</note>, dieſe aber nichts als Hexameter. — Die<lb/> in dieſen Nachrichten genannten alten Cultusdichter,<lb/> Chryſothemis, Philammon und Olen, ſind uͤbrigens<lb/> mit eben der Gewißheit fuͤr Dorier zu achten, wie es<lb/> die Gruͤnder der Heiligthuͤmer von Tarrha, Delphi<lb/> und Patara waren, denen ſie beſonders angehoͤren <note place="foot" n="2">Wenn Thamyris der<lb/> Thraker Sohn des Philammon heißt, Pauſ. 4, 33.: ſo iſt wohl der<lb/> Grund davon nur die lokale Nachbarſchaft der Delpher und Par-<lb/> naſſiſchen Thraker.</note>;<lb/> und ſo wird auch der Dialekt der ihnen zugeſchriebenen<lb/> Geſaͤnge kein anderer als der Doriſche geweſen ſein —<lb/> wenn auch freilich eine vorhiſtoriſche Ausbildung deſſel-<lb/> ben zur Poeſie mit den eben herrſchenden — aber nicht<lb/> ſonderlich tief begruͤndeten — Begriffen von der Ent-<lb/> wickelung der Helleniſchen Dichtkunſt nicht uͤbereinſtim-<lb/> men will. —</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>14.</head><lb/> <p>Von der Bedeutung des <hi rendition="#g">Paͤan</hi> als eines<lb/> Dankliedes fuͤr Rettung und Befreiung iſt oben das<lb/> Hauptſaͤchlichſte bemerkt. Was aber die Art der Auf-<lb/> fuͤhrung deſſelben betrifft: ſo iſt erſtens aus Homer<lb/> ſchon bekannt, daß er nach dem Opfermahl geſungen<lb/> wird <note place="foot" n="3">Il. 1, 473. vgl. 22, 391.</note>, wenn die Becher nach der feierlichen Libation<lb/> herumgegeben werden, und ſo geſchah es eben auch in<lb/> Sparta und in Athen <note place="foot" n="4">Pla-<lb/> ton Symp. 4. Philochor. bei Athen. 14, 630 f. vgl. 4, 179. 11,<lb/> 503 <hi rendition="#aq">e.</hi> aus Antiphanes. Xenoph. Symp. 2, 1. Darum τελεσίε-<lb/> ϱος Heſych.</note>. Meiſt fand man es bequem,<lb/> ihn ſitzend zu ſingen, doch fuͤhrt ihn im Pythiſchen<lb/> Hymnus Apollon mit den Kretern im Taktſchritte wan-<lb/> delnd auf <note place="foot" n="5">Auch in Delos ſang man Paͤanen um die<lb/> Altaͤre gehend, Eurip. <hi rendition="#aq">Herc. fur.</hi> 690.</note>; in Sparta wurde er auch in Choͤren ge-<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [350/0380]
lopoͤen mit kuͤrzeren Verſen gemiſchte Hexameter ent-
hielten 1, dieſe aber nichts als Hexameter. — Die
in dieſen Nachrichten genannten alten Cultusdichter,
Chryſothemis, Philammon und Olen, ſind uͤbrigens
mit eben der Gewißheit fuͤr Dorier zu achten, wie es
die Gruͤnder der Heiligthuͤmer von Tarrha, Delphi
und Patara waren, denen ſie beſonders angehoͤren 2;
und ſo wird auch der Dialekt der ihnen zugeſchriebenen
Geſaͤnge kein anderer als der Doriſche geweſen ſein —
wenn auch freilich eine vorhiſtoriſche Ausbildung deſſel-
ben zur Poeſie mit den eben herrſchenden — aber nicht
ſonderlich tief begruͤndeten — Begriffen von der Ent-
wickelung der Helleniſchen Dichtkunſt nicht uͤbereinſtim-
men will. —
14.
Von der Bedeutung des Paͤan als eines
Dankliedes fuͤr Rettung und Befreiung iſt oben das
Hauptſaͤchlichſte bemerkt. Was aber die Art der Auf-
fuͤhrung deſſelben betrifft: ſo iſt erſtens aus Homer
ſchon bekannt, daß er nach dem Opfermahl geſungen
wird 3, wenn die Becher nach der feierlichen Libation
herumgegeben werden, und ſo geſchah es eben auch in
Sparta und in Athen 4. Meiſt fand man es bequem,
ihn ſitzend zu ſingen, doch fuͤhrt ihn im Pythiſchen
Hymnus Apollon mit den Kretern im Taktſchritte wan-
delnd auf 5; in Sparta wurde er auch in Choͤren ge-
1 Plut. 3, 4. Doch gab es nach Proklos a. O. auch Ter-
pandriſche Nomen in Hexametern.
2 Wenn Thamyris der
Thraker Sohn des Philammon heißt, Pauſ. 4, 33.: ſo iſt wohl der
Grund davon nur die lokale Nachbarſchaft der Delpher und Par-
naſſiſchen Thraker.
3 Il. 1, 473. vgl. 22, 391.
4 Pla-
ton Symp. 4. Philochor. bei Athen. 14, 630 f. vgl. 4, 179. 11,
503 e. aus Antiphanes. Xenoph. Symp. 2, 1. Darum τελεσίε-
ϱος Heſych.
5 Auch in Delos ſang man Paͤanen um die
Altaͤre gehend, Eurip. Herc. fur. 690.
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