Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.tanzt 1. Im Ganzen erforderte auch er immer eine Aber die lebhafteste und leichteste Bewegung fand 1 Xenoph. Ages. 2, 17. Die Stelle Athen. 14, 631 c. ge- hört nach der richtigen Lesart nicht hierher. -- Immer kommt ein exarkhon dabei vor, der das Lied mit dem Instrumente an- stimmte u. leitete. So Archiloch. 44. S. 128. Liebel. autos exarkhon pros aulon Lesbion paieona (nach Terpander), V. Sophocl. meta luras tois paianizousin exerkhe. Vgl. die Verse von der Lade des Kypselos. S. 342. N. 1. 2 Plut. Ei 9. 3 Jambl. Pythag. 25. 4 vgl. Menander de eneom. p. 27 Heeren. 5 Il. 18, 590. vgl. Od. 4, 18. 6 Sosib. bei Schol. Pind. P. 2, 127. und Simonides bei Athen. 5, 181 b. Plut. Sympof. 9, 15, behandelt von Böckh zu Pind. Fragm. S. 597. 7 de
salt. 16. tanzt 1. Im Ganzen erforderte auch er immer eine Aber die lebhafteſte und leichteſte Bewegung fand 1 Xenoph. Ageſ. 2, 17. Die Stelle Athen. 14, 631 c. ge- hoͤrt nach der richtigen Lesart nicht hierher. — Immer kommt ein ἐξάϱχων dabei vor, der das Lied mit dem Inſtrumente an- ſtimmte u. leitete. So Archiloch. 44. S. 128. Liebel. αὐτὸς ἐξάϱχων πϱὸς αὐλὸν Λἐσβιον παιήονα (nach Terpander), V. Sophocl. μετὰ λύϱας τοῖς παιανίζουσιν ἐξῆϱχε. Vgl. die Verſe von der Lade des Kypſelos. S. 342. N. 1. 2 Plut. Ei 9. 3 Jambl. Pythag. 25. 4 vgl. Menander de eneom. p. 27 Heeren. 5 Il. 18, 590. vgl. Od. 4, 18. 6 Soſib. bei Schol. Pind. P. 2, 127. und Simonides bei Athen. 5, 181 b. Plut. Sympof. 9, 15, behandelt von Boͤckh zu Pind. Fragm. S. 597. 7 de
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tanzt 1. Im Ganzen erforderte auch er immer eine
gemaͤßigte und wohlgeordnete Muſik 2, wenn ſie auch
lebhafter ſein durfte als bei dem Nomos, und dem
zur Libation geſungenen, hoͤchſt feierlichen, Σπονδεια-
κόν 3.
Aber die lebhafteſte und leichteſte Bewegung fand
unter allen Geſaͤngen des Apolliniſchen Cultus im Hyp-
orchem ſtatt 4, deſſen Begriff kuͤrzlich der iſt, daß
außer dem ſingenden Chor, der ſich im gewoͤhnlichen
Reigentanz um das brennende Opfer auf dem Altare
dreht, mehrere Perſonen dazu beſtellt waren, die Hand-
lung des Gedichts mit darſtellenden Bewegungen und
naiver Mimik zu begleiten (ὑπορχεῖσϑαι). Von dem
Urſprunge dieſer Tanzweiſe aus Kreta zeugt uns ſelbſt
Homer, indem jener Knoſiſche Tanz, den Daͤdalos
fuͤr die Ariadne in Bildwerk nachgeahmt, der Be-
ſchreibung nach nichts als eine Art Hyporchem iſt 5;
und eben darum hießen alle hyporchematiſchen Geſaͤnge
zugleich Kretiſche 6. Von da kamen ſie in alter Zeit
nach Delos, wo noch zu Lukians Zeit das Umherirren
der Goͤttin und Inſel, und das endliche Raſten und
Feſtſtehn beider hyporchematiſch dargeſtellt wurde 7.
1 Xenoph. Ageſ. 2, 17. Die Stelle Athen. 14, 631 c. ge-
hoͤrt nach der richtigen Lesart nicht hierher. — Immer kommt
ein ἐξάϱχων dabei vor, der das Lied mit dem Inſtrumente an-
ſtimmte u. leitete. So Archiloch. 44. S. 128. Liebel. αὐτὸς ἐξάϱχων
πϱὸς αὐλὸν Λἐσβιον παιήονα (nach Terpander), V. Sophocl.
μετὰ λύϱας τοῖς παιανίζουσιν ἐξῆϱχε. Vgl. die Verſe von der
Lade des Kypſelos. S. 342. N. 1.
2 Plut. Ei 9.
3 Jambl.
Pythag. 25.
4 vgl. Menander de eneom. p. 27 Heeren.
5 Il. 18, 590. vgl. Od. 4, 18.
6 Soſib. bei Schol. Pind.
P. 2, 127. und Simonides bei Athen. 5, 181 b. Plut. Sympof.
9, 15, behandelt von Boͤckh zu Pind. Fragm. S. 597.
7 de
salt. 16.
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