Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 1. Breslau, 1824.der Hellenische Heros hatte wenig bekümmert um ihre Ursprünglich also möchte diese Fabel sich an die 6. Schon in Hesiods Theogonie 3 wird der drei- 1 Proxenos Epeirotika bei Suidas und Apostol. Larinoi b. Vgl. Lykos von 'Rhegion ebenda. Aelian N. A. 12, 11. 3, 33. 2 Als einen athlos für Eurystheus betrachtete sie schon Pindar, der den Herakles durch den Zwang für den Raub entschuldigte. Frgm. inc. 48 Böckh. 3 287. vgl. 979. 4 Athen. 11, 469 d. 5 Frgm. S. 17. Suchf. S. Hermanns Consti-
tution bei Friedemann Comment. in Strab. p. 638. der Helleniſche Heros hatte wenig bekuͤmmert um ihre Urſpruͤnglich alſo moͤchte dieſe Fabel ſich an die 6. Schon in Heſiods Theogonie 3 wird der drei- 1 Proxenos Epeirotika bei Suidas und Apoſtol. Λαϱινοὶ β. Vgl. Lykos von ʹRhegion ebenda. Aelian N. A. 12, 11. 3, 33. 2 Als einen ἀϑλος fuͤr Euryſtheus betrachtete ſie ſchon Pindar, der den Herakles durch den Zwang fuͤr den Raub entſchuldigte. Frgm. inc. 48 Boͤckh. 3 287. vgl. 979. 4 Athen. 11, 469 d. 5 Frgm. S. 17. Suchf. S. Hermanns Conſti-
tution bei Friedemann Comment. in Strab. p. 638. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0454" n="424"/> der Helleniſche Heros hatte wenig bekuͤmmert um ihre<lb/> Heiligkeit ſie davon getrieben und <hi rendition="#g">ſeinen</hi> Goͤttern ge-<lb/> weiht. Fortwaͤhrend zeichnete ſich Epeiros durch eine<lb/> Race trefflicher Stiere (λαϱινοὶ βόες) aus, die man<lb/> von den Heerden des Geryoneus herleitete, welche He-<lb/> rakles dem Dodonaͤiſchen Zeus dargebracht <note place="foot" n="1">Proxenos Epeirotika bei Suidas und Apoſtol. Λαϱινοὶ β.<lb/> Vgl. Lykos von ʹRhegion ebenda. Aelian <hi rendition="#aq">N. A.</hi> 12, 11. 3, 33.</note>.</p><lb/> <p>Urſpruͤnglich alſo moͤchte dieſe Fabel ſich an die<lb/> große Dichtung des Kampfes um Ephyra angeknuͤpft<lb/> haben. Nach und nach aber wurde ſie davon getrennt <note place="foot" n="2">Als einen ἀϑλος fuͤr Euryſtheus betrachtete ſie ſchon Pindar,<lb/> der den Herakles durch den Zwang fuͤr den Raub entſchuldigte.<lb/><hi rendition="#aq">Frgm. inc.</hi> 48 Boͤckh.</note>,<lb/> und in einem eignen, wunderbaren Charakter ausgebil-<lb/> det: in einer Zeit, in der die ſtreitbare Kuͤhnheit im<lb/> engeren Kreiſe die Zuhoͤrer nicht mehr ſo anzog und<lb/> feſſelte, als weite Wunderfahrten in die Eldorado’s der<lb/> Weſtwelt.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head>6.</head><lb/> <p>Schon in Heſiods Theogonie <note place="foot" n="3">287. vgl. 979.</note> wird der drei-<lb/> koͤpfige Geryoneus, Sohn Goldſchwerdts (Χρυσάωρ)<lb/> und der Schoͤnſtroͤmenden (Καλλιϱόη) nach der umſtroͤm-<lb/> ten Erytheia jenſeits des Okeanos geſetzt, und ihm Or-<lb/> thos zum Hund und Eurytion zum Waͤchter des dun-<lb/> keln Weideplatzes beigegeben. — Peiſandros <note place="foot" n="4">Athen.<lb/> 11, 469 <hi rendition="#aq">d.</hi></note> um<lb/> Olymp. 40. ließ demgemaͤß den Helden in einem Be-<lb/> cher uͤber den Okeanos ſchiffen, welcher Helios gehoͤrte,<lb/> aber ihm von Okeanos gegeben wurde. Steſichoros<lb/> folgte dieſer Sage, und nahm noch mehr fabelhafte<lb/> Kunde von jenen Weſtlaͤndern hinein. Er erwaͤhnte<lb/> die Quellen des Fluſſes Tarteſſos in der Schlucht der<lb/> Silberberge Erytheia gegenuͤber <note place="foot" n="5">Frgm. S. 17. Suchf. S. Hermanns Conſti-<lb/> tution bei Friedemann <hi rendition="#aq">Comment. in Strab. p.</hi> 638.</note>. Er erzaͤhlte, wie<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [424/0454]
der Helleniſche Heros hatte wenig bekuͤmmert um ihre
Heiligkeit ſie davon getrieben und ſeinen Goͤttern ge-
weiht. Fortwaͤhrend zeichnete ſich Epeiros durch eine
Race trefflicher Stiere (λαϱινοὶ βόες) aus, die man
von den Heerden des Geryoneus herleitete, welche He-
rakles dem Dodonaͤiſchen Zeus dargebracht 1.
Urſpruͤnglich alſo moͤchte dieſe Fabel ſich an die
große Dichtung des Kampfes um Ephyra angeknuͤpft
haben. Nach und nach aber wurde ſie davon getrennt 2,
und in einem eignen, wunderbaren Charakter ausgebil-
det: in einer Zeit, in der die ſtreitbare Kuͤhnheit im
engeren Kreiſe die Zuhoͤrer nicht mehr ſo anzog und
feſſelte, als weite Wunderfahrten in die Eldorado’s der
Weſtwelt.
6.
Schon in Heſiods Theogonie 3 wird der drei-
koͤpfige Geryoneus, Sohn Goldſchwerdts (Χρυσάωρ)
und der Schoͤnſtroͤmenden (Καλλιϱόη) nach der umſtroͤm-
ten Erytheia jenſeits des Okeanos geſetzt, und ihm Or-
thos zum Hund und Eurytion zum Waͤchter des dun-
keln Weideplatzes beigegeben. — Peiſandros 4 um
Olymp. 40. ließ demgemaͤß den Helden in einem Be-
cher uͤber den Okeanos ſchiffen, welcher Helios gehoͤrte,
aber ihm von Okeanos gegeben wurde. Steſichoros
folgte dieſer Sage, und nahm noch mehr fabelhafte
Kunde von jenen Weſtlaͤndern hinein. Er erwaͤhnte
die Quellen des Fluſſes Tarteſſos in der Schlucht der
Silberberge Erytheia gegenuͤber 5. Er erzaͤhlte, wie
1 Proxenos Epeirotika bei Suidas und Apoſtol. Λαϱινοὶ β.
Vgl. Lykos von ʹRhegion ebenda. Aelian N. A. 12, 11. 3, 33.
2 Als einen ἀϑλος fuͤr Euryſtheus betrachtete ſie ſchon Pindar,
der den Herakles durch den Zwang fuͤr den Raub entſchuldigte.
Frgm. inc. 48 Boͤckh.
3 287. vgl. 979.
4 Athen.
11, 469 d.
5 Frgm. S. 17. Suchf. S. Hermanns Conſti-
tution bei Friedemann Comment. in Strab. p. 638.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |