Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.was der edlen und schönen Ausbildung des Körpers 5. Dem Dorischen Stamme ist dagegen wahr- Lakone bei Plut. Lak. Ap. p. 246. über den Unterschied von kreis- son und kabbalikoteros (ein bessrer Ringer) sagt. 1 Plut. Lyk. 19. reg. ap. p. 125. Lac. ap. p. 225. Se- neca de benef. 5, 3. Was Xen. Staat 4, 6. von den Faust- kämpfen der ebontes sagt, geht nicht auf gymnastische. 2 Pla- ton Laches 183. 3 Wo sie gewiß mit dem Söldnerdienst zusammenhing und epideixis der Virtuosität im Waffengebrauch war. 4 Athen. 4, 154 d. Auch gab es eine eigenthümliche
Mantinike oplisis. was der edlen und ſchoͤnen Ausbildung des Koͤrpers 5. Dem Doriſchen Stamme iſt dagegen wahr- Lakone bei Plut. Lak. Ap. p. 246. uͤber den Unterſchied von κϱείσ- σων und καββαλικώτεϱος (ein beſſrer Ringer) ſagt. 1 Plut. Lyk. 19. reg. ap. p. 125. Lac. ap. p. 225. Se- neca de benef. 5, 3. Was Xen. Staat 4, 6. von den Fauſt- kaͤmpfen der ἡβῶντες ſagt, geht nicht auf gymnaſtiſche. 2 Pla- ton Laches 183. 3 Wo ſie gewiß mit dem Soͤldnerdienſt zuſammenhing und ἐπἱδειξις der Virtuoſitaͤt im Waffengebrauch war. 4 Athen. 4, 154 d. Auch gab es eine eigenthuͤmliche
Μαντινικὴ ὅπλισις. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0312" n="306"/> was der edlen und ſchoͤnen Ausbildung des Koͤrpers<lb/> fromme, von dem jenſeits gelegnen unterſchied, zeigt<lb/> inſonderheit das gaͤnzliche Verbot der roheren Uebun-<lb/> gen, des Fauſtkampfs und Pankrations <note place="foot" n="1">Plut. Lyk. 19. <hi rendition="#aq">reg. ap. p.</hi> 125. <hi rendition="#aq">Lac. ap. p.</hi> 225. Se-<lb/> neca <hi rendition="#aq">de benef.</hi> 5, 3. Was Xen. Staat 4, 6. von den Fauſt-<lb/> kaͤmpfen der ἡβῶντες ſagt, geht nicht auf gymnaſtiſche.</note>. Als Grund<lb/> deſſelben wird angegeben, daß nur in dieſen ein aus-<lb/> druͤckliches Geſtaͤndniß des Beſiegten, das Aufheben<lb/> der Hand, zur Beendigung des Kampfes gehoͤrte, und<lb/> Lykurg ein ſolches ſeinen Spartiaten nicht habe geſtat-<lb/> ten wollen; der wahre liegt in jener Grundanſicht.<lb/> Auf der andern Seite war eben ſo den Hoplomachen,<lb/> die ſich oͤffentlich in geſchickter Behandlung der Waffen<lb/> zeigten, Lakonika verſchloſſen <note place="foot" n="2">Pla-<lb/> ton Laches 183.</note> — obgleich die Kolonie<lb/> Kyrene die Hoplomachie von ihrem Geſetzgeber Demo-<lb/> nax aus dem Arkadiſchen Mantinea <note place="foot" n="3">Wo ſie gewiß mit dem Soͤldnerdienſt<lb/> zuſammenhing und ἐπἱδειξις der Virtuoſitaͤt im Waffengebrauch<lb/> war.</note> angenommen<lb/> hatte <note place="foot" n="4">Athen. 4, 154 <hi rendition="#aq">d.</hi> Auch gab es eine eigenthuͤmliche<lb/> Μαντινικὴ ὅπλισις.</note> — wahrſcheinlich weil das Geſchaͤft der Waf-<lb/> fenfuͤhrung zu ernſt ſchien, um zur Oſtentation und zum<lb/> Spiele zu dienen.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>5.</head><lb/> <p>Dem Doriſchen Stamme iſt dagegen wahr-<lb/> ſcheinlich, wie uͤberhaupt die Ausbildung gymniſcher<lb/> Agonen zu großen Nationalfeſten, ſo beſonders die Ein-<lb/> fuͤhrung der <hi rendition="#g">Kraͤnze</hi> an die Stelle andrer Preiſe zu-<lb/> zuſchreiben. Denn Homers gymniſche Kaͤmpfer haben<lb/> noch die Ausſicht reellerer Belohnungen, aber es war<lb/> ganz der Stufe althelleniſcher Humanitaͤt, auf der wir<lb/><note xml:id="seg2pn_39_2" prev="#seg2pn_39_1" place="foot" n="3">Lakone bei Plut. Lak. Ap. <hi rendition="#aq">p.</hi> 246. uͤber den Unterſchied von κϱείσ-<lb/> σων und καββαλικώτεϱος (ein beſſrer Ringer) ſagt.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [306/0312]
was der edlen und ſchoͤnen Ausbildung des Koͤrpers
fromme, von dem jenſeits gelegnen unterſchied, zeigt
inſonderheit das gaͤnzliche Verbot der roheren Uebun-
gen, des Fauſtkampfs und Pankrations 1. Als Grund
deſſelben wird angegeben, daß nur in dieſen ein aus-
druͤckliches Geſtaͤndniß des Beſiegten, das Aufheben
der Hand, zur Beendigung des Kampfes gehoͤrte, und
Lykurg ein ſolches ſeinen Spartiaten nicht habe geſtat-
ten wollen; der wahre liegt in jener Grundanſicht.
Auf der andern Seite war eben ſo den Hoplomachen,
die ſich oͤffentlich in geſchickter Behandlung der Waffen
zeigten, Lakonika verſchloſſen 2 — obgleich die Kolonie
Kyrene die Hoplomachie von ihrem Geſetzgeber Demo-
nax aus dem Arkadiſchen Mantinea 3 angenommen
hatte 4 — wahrſcheinlich weil das Geſchaͤft der Waf-
fenfuͤhrung zu ernſt ſchien, um zur Oſtentation und zum
Spiele zu dienen.
5.
Dem Doriſchen Stamme iſt dagegen wahr-
ſcheinlich, wie uͤberhaupt die Ausbildung gymniſcher
Agonen zu großen Nationalfeſten, ſo beſonders die Ein-
fuͤhrung der Kraͤnze an die Stelle andrer Preiſe zu-
zuſchreiben. Denn Homers gymniſche Kaͤmpfer haben
noch die Ausſicht reellerer Belohnungen, aber es war
ganz der Stufe althelleniſcher Humanitaͤt, auf der wir
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1 Plut. Lyk. 19. reg. ap. p. 125. Lac. ap. p. 225. Se-
neca de benef. 5, 3. Was Xen. Staat 4, 6. von den Fauſt-
kaͤmpfen der ἡβῶντες ſagt, geht nicht auf gymnaſtiſche.
2 Pla-
ton Laches 183.
3 Wo ſie gewiß mit dem Soͤldnerdienſt
zuſammenhing und ἐπἱδειξις der Virtuoſitaͤt im Waffengebrauch
war.
4 Athen. 4, 154 d. Auch gab es eine eigenthuͤmliche
Μαντινικὴ ὅπλισις.
3 Lakone bei Plut. Lak. Ap. p. 246. uͤber den Unterſchied von κϱείσ-
σων und καββαλικώτεϱος (ein beſſrer Ringer) ſagt.
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