dias, Ktesilaos, Phradmon und Kydon überwand. Phi-2 dias an eine Lanze gestützte Amazone ist in der zum Sprunge sich bereitenden im Vatican, Ktesilaos verwun-3 dete in einer Capitolinischen Statue wieder erkannt wor- den; die Polykletische müssen wir uns darnach als das4 Höchste in der Darstellung dieser blühenden und kräftig ausgebildeten Frauengestalten denken. Auch war Poly-5 kleitos wie Ktesilaos schon in Porträtstatuen ausgezeich- net; jener bildete den Artemon Periphoretos, dieser den Peri- kles Olympios.
2. Ueber die Amazone des Vatican, Musee Francois P. iii. n. 14., des Vf. Comment. de Myrina Amazone. GGA. 1829. Juli.
3. Ueber die verwundete des Capitols, Mus. Cap. T. iii. t. 46., im Louvre n. 281, Bouillon V. ii. pl. 11., s. die Her- ausg. Winckelm. Bd. iv. S. 356. vi. S. 103. Meyers Gesch. S. 81. Anm. 78.
5. Artemon Periphoretos war Perikles mekhanopoios gegen Samos (Ol. 84, 4; das angeblich Anakreontische Gedicht (Mehlhorn Anacr. p. 224.) auf ihn war wohl späteren Ursprungs). Die Statuen des Artemon und Perikles erwähnt Plin. Von der So- sandra §. 112. Kolotes, Phidias Schüler, bildet philosophos. Pl. Stypax bildet (zum Scherz) einen Sklaven des Perikles als splagkhnoptes, den Plin. mit dem Arbeiter des Mnesikles (Plut. Perikl. 13) wohl nur confundirt hat.
122. Noch körperlicher äußert sich die Kunst in My-1 ron dem Eleuthereer (einem halben Böoter), den seine2 Individualität besonders dahin führte, kräftiges Naturle- ben in der ausgedehntesten Mannigfaltigkeit der Erschei- nungen mit der größten Wahrheit und Naivetät aufzufas- sen (primus hic multiplicasse veritatem videtur). Seine Kuh, sein Hund, seine Seeungeheuer, sein Doli-3 chodrom Ladas, der in der höchsten und letzten Anspan-4 nung vorgestellt war, sein Diskobol, der im Moment5 des Abschleuderns aufgefaßt war, und durch zahlreiche Nachbildungen seinen Ruhm beweist, seine Pentathlen und Pankratiasten gingen aus dieser Richtung hervor. Von6
Griechen. Dritte Periode.
dias, Kteſilaos, Phradmon und Kydon uͤberwand. Phi-2 dias an eine Lanze geſtuͤtzte Amazone iſt in der zum Sprunge ſich bereitenden im Vatican, Kteſilaos verwun-3 dete in einer Capitoliniſchen Statue wieder erkannt wor- den; die Polykletiſche muͤſſen wir uns darnach als das4 Hoͤchſte in der Darſtellung dieſer bluͤhenden und kraͤftig ausgebildeten Frauengeſtalten denken. Auch war Poly-5 kleitos wie Kteſilaos ſchon in Portraͤtſtatuen ausgezeich- net; jener bildete den Artemon Periphoretos, dieſer den Peri- kles Olympios.
2. Ueber die Amazone des Vatican, Musée François P. iii. n. 14., des Vf. Comment. de Myrina Amazone. GGA. 1829. Juli.
3. Ueber die verwundete des Capitols, Mus. Cap. T. iii. t. 46., im Louvre n. 281, Bouillon V. ii. pl. 11., ſ. die Her- ausg. Winckelm. Bd. iv. S. 356. vi. S. 103. Meyers Geſch. S. 81. Anm. 78.
5. Artemon Periphoretos war Perikles μηχανοποιὸς gegen Samos (Ol. 84, 4; das angeblich Anakreontiſche Gedicht (Mehlhorn Anacr. p. 224.) auf ihn war wohl ſpäteren Urſprungs). Die Statuen des Artemon und Perikles erwähnt Plin. Von der So- ſandra §. 112. Kolotes, Phidias Schüler, bildet philosophos. Pl. Stypax bildet (zum Scherz) einen Sklaven des Perikles als σπλαγχνόπτης, den Plin. mit dem Arbeiter des Mneſikles (Plut. Perikl. 13) wohl nur confundirt hat.
122. Noch koͤrperlicher aͤußert ſich die Kunſt in My-1 ron dem Eleuthereer (einem halben Boͤoter), den ſeine2 Individualitaͤt beſonders dahin fuͤhrte, kraͤftiges Naturle- ben in der ausgedehnteſten Mannigfaltigkeit der Erſchei- nungen mit der groͤßten Wahrheit und Naivetaͤt aufzufaſ- ſen (primus hic multiplicasse veritatem videtur). Seine Kuh, ſein Hund, ſeine Seeungeheuer, ſein Doli-3 chodrom Ladas, der in der hoͤchſten und letzten Anſpan-4 nung vorgeſtellt war, ſein Diſkobol, der im Moment5 des Abſchleuderns aufgefaßt war, und durch zahlreiche Nachbildungen ſeinen Ruhm beweiſt, ſeine Pentathlen und Pankratiaſten gingen aus dieſer Richtung hervor. Von6
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Griechen. Dritte Periode.
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dete in einer Capitoliniſchen Statue wieder erkannt wor-
den; die Polykletiſche muͤſſen wir uns darnach als das
Hoͤchſte in der Darſtellung dieſer bluͤhenden und kraͤftig
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net; jener bildete den Artemon Periphoretos, dieſer den Peri-
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3. Ueber die verwundete des Capitols, Mus. Cap. T. iii.
t. 46., im Louvre n. 281, Bouillon V. ii. pl. 11., ſ. die Her-
ausg. Winckelm. Bd. iv. S. 356. vi. S. 103. Meyers Geſch.
S. 81. Anm. 78.
5. Artemon Periphoretos war Perikles μηχανοποιὸς gegen
Samos (Ol. 84, 4; das angeblich Anakreontiſche Gedicht (Mehlhorn
Anacr. p. 224.) auf ihn war wohl ſpäteren Urſprungs). Die
Statuen des Artemon und Perikles erwähnt Plin. Von der So-
ſandra §. 112. Kolotes, Phidias Schüler, bildet philosophos.
Pl. Stypax bildet (zum Scherz) einen Sklaven des Perikles als
σπλαγχνόπτης, den Plin. mit dem Arbeiter des Mneſikles (Plut.
Perikl. 13) wohl nur confundirt hat.
122. Noch koͤrperlicher aͤußert ſich die Kunſt in My-
ron dem Eleuthereer (einem halben Boͤoter), den ſeine
Individualitaͤt beſonders dahin fuͤhrte, kraͤftiges Naturle-
ben in der ausgedehnteſten Mannigfaltigkeit der Erſchei-
nungen mit der groͤßten Wahrheit und Naivetaͤt aufzufaſ-
ſen (primus hic multiplicasse veritatem videtur).
Seine Kuh, ſein Hund, ſeine Seeungeheuer, ſein Doli-
chodrom Ladas, der in der hoͤchſten und letzten Anſpan-
nung vorgeſtellt war, ſein Diſkobol, der im Moment
des Abſchleuderns aufgefaßt war, und durch zahlreiche
Nachbildungen ſeinen Ruhm beweiſt, ſeine Pentathlen und
Pankratiaſten gingen aus dieſer Richtung hervor. Von
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/123>, abgerufen am 23.11.2024.
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