trägt auch die Anwendung der Mahlerei zur Verewigung kriegerischer Großthaten und zum Schmuck der Triumphe dazu bei, ihr Ehre bei den Römern zu verschaffen.
1. Die ältesten Consular-Münzen haben vorn den Kopf mit dem geflügelten Helm (Pallas oder Roma?); auf dem Revers die Dioskuren, dafür aber bald ein Rossegespann (bigati, serrati). Die Familien-Münzen prunken ursprünglich nicht mit besondern Typen, in Bezug auf Cultus u. Geschichte der Geschlechter, sondern haben auch die allgemeinen Römischen Embleme der Consular-Mün- zen. Nur bildet man auf den Gespannen verschiedne Götter ab. Interessant ist der Denar der Pompeja gens mit der Wölfin, den Kindern und dem Fostlus. Die Wölfin ist gut, wahrschein- lich nach der Etruskischen, §. 172., gezeichnet; alles Andre noch schlecht und roh.
Familiae Romanae in antiquis Numism. ex bibl. Ful- vii Ursini ed. Car. Patin. Paris. 1663. Vaillant. Mo- relli. Eckhel D. N. ii, v. p. 53 sqq. besonders 111. Stieg- litz Versuch einer Einrichtung (§. 98. Anm. 3.) S. 99.
2. Fabius Pictor mahlt aedem Salutis, u. zwar gut, 451. Liv. x, 2. Plin. xxxv, 7. Val. Max. viii, 14, 6. Dion. Hal. Fragm. von Mai xvi, 6. M. Pacuvius von Rudiae, der Tragiker (ein Halbgrieche), aedem Herculis in foro boario g. 560. Postea non est spectata (haec ars) ho- nestis manibus. Plin.
3. S. die Beispiele Plin. xxxv, 7. M. Valerius Messala Schlacht gegen die Karthager in Sicilien 489. L. Scipio g. 564. L. Hostilius Mancinus erklärt 606. selbst dem Volke ein Gemählde von Carthago's Eroberung. Die Triumphe machten Gemählde nöthig (Petersen Einl. S. 58); dafür ließ Paul. Aemilius den Me- trodor von Athen kommen (ad excolendum triumphum) Plin. xxxv, 40, 30.
Hiſtoriſcher Theil.
traͤgt auch die Anwendung der Mahlerei zur Verewigung kriegeriſcher Großthaten und zum Schmuck der Triumphe dazu bei, ihr Ehre bei den Roͤmern zu verſchaffen.
1. Die älteſten Conſular-Münzen haben vorn den Kopf mit dem geflügelten Helm (Pallas oder Roma?); auf dem Revers die Dioskuren, dafür aber bald ein Roſſegeſpann (bigati, serrati). Die Familien-Münzen prunken urſprünglich nicht mit beſondern Typen, in Bezug auf Cultus u. Geſchichte der Geſchlechter, ſondern haben auch die allgemeinen Römiſchen Embleme der Conſular-Mün- zen. Nur bildet man auf den Geſpannen verſchiedne Götter ab. Intereſſant iſt der Denar der Pompeja gens mit der Wölfin, den Kindern und dem Fostlus. Die Wölfin iſt gut, wahrſchein- lich nach der Etruskiſchen, §. 172., gezeichnet; alles Andre noch ſchlecht und roh.
Familiae Romanae in antiquis Numism. ex bibl. Ful- vii Ursini ed. Car. Patin. Paris. 1663. Vaillant. Mo- relli. Eckhel D. N. ii, v. p. 53 sqq. beſonders 111. Stieg- litz Verſuch einer Einrichtung (§. 98. Anm. 3.) S. 99.
2. Fabius Pictor mahlt aedem Salutis, u. zwar gut, 451. Liv. x, 2. Plin. xxxv, 7. Val. Max. viii, 14, 6. Dion. Hal. Fragm. von Mai xvi, 6. M. Pacuvius von Rudiae, der Tragiker (ein Halbgrieche), aedem Herculis in foro boario g. 560. Postea non est spectata (haec ars) ho- nestis manibus. Plin.
3. S. die Beiſpiele Plin. xxxv, 7. M. Valerius Meſſala Schlacht gegen die Karthager in Sicilien 489. L. Scipio g. 564. L. Hoſtilius Mancinus erklärt 606. ſelbſt dem Volke ein Gemählde von Carthago’s Eroberung. Die Triumphe machten Gemählde nöthig (Peterſen Einl. S. 58); dafür ließ Paul. Aemilius den Me- trodor von Athen kommen (ad excolendum triumphum) Plin. xxxv, 40, 30.
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traͤgt auch die Anwendung der Mahlerei zur Verewigung
kriegeriſcher Großthaten und zum Schmuck der Triumphe
dazu bei, ihr Ehre bei den Roͤmern zu verſchaffen.
1. Die älteſten Conſular-Münzen haben vorn den Kopf mit
dem geflügelten Helm (Pallas oder Roma?); auf dem Revers
die Dioskuren, dafür aber bald ein Roſſegeſpann (bigati, serrati).
Die Familien-Münzen prunken urſprünglich nicht mit beſondern
Typen, in Bezug auf Cultus u. Geſchichte der Geſchlechter, ſondern
haben auch die allgemeinen Römiſchen Embleme der Conſular-Mün-
zen. Nur bildet man auf den Geſpannen verſchiedne Götter ab.
Intereſſant iſt der Denar der Pompeja gens mit der Wölfin,
den Kindern und dem Fostlus. Die Wölfin iſt gut, wahrſchein-
lich nach der Etruskiſchen, §. 172., gezeichnet; alles Andre noch
ſchlecht und roh.
Familiae Romanae in antiquis Numism. ex bibl. Ful-
vii Ursini ed. Car. Patin. Paris. 1663. Vaillant. Mo-
relli. Eckhel D. N. ii, v. p. 53 sqq. beſonders 111. Stieg-
litz Verſuch einer Einrichtung (§. 98. Anm. 3.) S. 99.
2. Fabius Pictor mahlt aedem Salutis, u. zwar gut, 451. Liv.
x, 2. Plin. xxxv, 7. Val. Max. viii, 14, 6. Dion. Hal.
Fragm. von Mai xvi, 6. M. Pacuvius von Rudiae, der
Tragiker (ein Halbgrieche), aedem Herculis in foro boario
g. 560. Postea non est spectata (haec ars) ho-
nestis manibus. Plin.
3. S. die Beiſpiele Plin. xxxv, 7. M. Valerius Meſſala
Schlacht gegen die Karthager in Sicilien 489. L. Scipio g. 564.
L. Hoſtilius Mancinus erklärt 606. ſelbſt dem Volke ein Gemählde
von Carthago’s Eroberung. Die Triumphe machten Gemählde
nöthig (Peterſen Einl. S. 58); dafür ließ Paul. Aemilius den Me-
trodor von Athen kommen (ad excolendum triumphum) Plin.
xxxv, 40, 30.
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Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/190>, abgerufen am 16.02.2025.
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