10. Unter den archaistischen Apollobildern ist besonders merkwür- dig ein Apollon (Arneios von Argos?) im Mus. Chiaramonti, Gerhard Ant. Bildw. i. T. 11. Vgl. ii Theil: Apoll.
Die Reliefs in Stein können etwa so gestellt wer- den: (wobei zu bemerken, daß, außer 11, vielleicht 12. 13. 15, und den zuletztstehenden, keine sicher aus der Zeit sind, deren Kunst sie darstellen. In den ältesten, wie den Selinuntischen, erscheint die Behandlung des Re- liefs auch durch das Bestreben schwerfällig, jeden Theil des Körpers in einer möglichst deutlichen und leicht zu zeichnenden Gestalt darzustellen).
11. Die Selinuntischen Metopen §. 90, Anm. 2.
12. Das Samothrakische Relief (wohl von einem puteal), mit Agamemnon, Talthybios, Epeios. Tischbeins u. Schorns Homer nach Antiken H. ix, Tf. 1. Millingen Uned. mon. Ser. ii, pl. 1. Amalthea iii. S. 35. Corp. Inscr. n. 40.
13. Das sogen. Relief der Leukothea. Winckelmann Mon. ined. P. i. p. 67. n. 56. Zoega Bassir. T. 1. tv. 41. Winck. Werke Th. iii. Tf. 3.
14. Dreifußraub. Ein zeitig gebildetes Sujet (§. 89. Anm. 3.) wahrscheinlich bei Weihung von Tripoden viel gebraucht, die in Delphi, Theben, Athen sehr häufig. Die Basis zu Dresden (Au- gust. i. Tf. 5 -- 7) läßt sich am besten erklären als Untersatz ei- nes Dreifußes, der in einem agon lampadoukhos als Preis ge- wonnen. Auf dasselbe Original führen zurück die Reliefs bei Pa- ciaudi Mon. Pelop. T. 1. p. 114. (aus Lakonika), Monum. du Musee Nap. T. ii. pl. 35. (in Paris), Zoega T. ii. t. 66 (Villa Albani). Vgl. jetzt besonders Fr. Passow in Böttigers Archäol. u. Kunst i, S. 125.
15. Versöhnung des Herakles, dem Athena (die Gottheit dem Heros) vorausschreitet, Alkmena (?) folgt, mit den Pythischen Göt- tern, auf die Hermes und die Chariten als Friedens- und Freund- schaftsgötter folgen, auf dem Korinthischen Puteal bei L. Guilford. Dodwell Alcuni bassir. della Grecia, Rom 1812. Tour. ii. p. 201. Gerhard Ant. Bildw. i, 14 -- 16 (Zug der neuge- bornen Aphrodite nach dem Olymp).
16. Der Bomos Dodeka theon aus Villa Borghese in Pa- ris, ein treffliches Werk, edel gedacht und überaus fleißig gearbeitet. Unter den Zwölfgöttern die Mören, Horen und Chariten. Vielleicht
Hiſtoriſcher Theil.
10. Unter den archaiſtiſchen Apollobildern iſt beſonders merkwür- dig ein Apollon (Ἀρνεῖος von Argos?) im Muſ. Chiaramonti, Gerhard Ant. Bildw. i. T. 11. Vgl. ii Theil: Apoll.
Die Reliefs in Stein koͤnnen etwa ſo geſtellt wer- den: (wobei zu bemerken, daß, außer 11, vielleicht 12. 13. 15, und den zuletztſtehenden, keine ſicher aus der Zeit ſind, deren Kunſt ſie darſtellen. In den aͤlteſten, wie den Selinuntiſchen, erſcheint die Behandlung des Re- liefs auch durch das Beſtreben ſchwerfaͤllig, jeden Theil des Koͤrpers in einer moͤglichſt deutlichen und leicht zu zeichnenden Geſtalt darzuſtellen).
11. Die Selinuntiſchen Metopen §. 90, Anm. 2.
12. Das Samothrakiſche Relief (wohl von einem puteal), mit Agamemnon, Talthybios, Epeios. Tiſchbeins u. Schorns Homer nach Antiken H. ix, Tf. 1. Millingen Uned. mon. Ser. ii, pl. 1. Amalthea iii. S. 35. Corp. Inscr. n. 40.
13. Das ſogen. Relief der Leukothea. Winckelmann Mon. ined. P. i. p. 67. n. 56. Zoëga Bassir. T. 1. tv. 41. Winck. Werke Th. iii. Tf. 3.
14. Dreifußraub. Ein zeitig gebildetes Sujet (§. 89. Anm. 3.) wahrſcheinlich bei Weihung von Tripoden viel gebraucht, die in Delphi, Theben, Athen ſehr häufig. Die Baſis zu Dresden (Au- guſt. i. Tf. 5 — 7) läßt ſich am beſten erklären als Unterſatz ei- nes Dreifußes, der in einem ἀγὼν λαμπαδοῦχος als Preis ge- wonnen. Auf daſſelbe Original führen zurück die Reliefs bei Pa- ciaudi Mon. Pelop. T. 1. p. 114. (aus Lakonika), Monum. du Musée Nap. T. ii. pl. 35. (in Paris), Zoëga T. ii. t. 66 (Villa Albani). Vgl. jetzt beſonders Fr. Paſſow in Böttigers Archäol. u. Kunſt i, S. 125.
15. Verſöhnung des Herakles, dem Athena (die Gottheit dem Heros) vorausſchreitet, Alkmena (?) folgt, mit den Pythiſchen Göt- tern, auf die Hermes und die Chariten als Friedens- und Freund- ſchaftsgötter folgen, auf dem Korinthiſchen Puteal bei L. Guilford. Dodwell Alcuni bassir. della Grecia, Rom 1812. Tour. ii. p. 201. Gerhard Ant. Bildw. i, 14 — 16 (Zug der neuge- bornen Aphrodite nach dem Olymp).
16. Der Βωμὸς Δώδεκα ϑεῶν aus Villa Borgheſe in Pa- ris, ein treffliches Werk, edel gedacht und überaus fleißig gearbeitet. Unter den Zwölfgöttern die Mören, Horen und Chariten. Vielleicht
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0092"n="70"/><fwplace="top"type="header">Hiſtoriſcher Theil.</fw><lb/><p>10. Unter den archaiſtiſchen Apollobildern iſt beſonders merkwür-<lb/>
dig ein Apollon (Ἀρνεῖος von Argos?) im Muſ. Chiaramonti,<lb/>
Gerhard Ant. Bildw. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i.</hi></hi> T. 11. Vgl. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">ii</hi></hi> Theil: Apoll.</p><lb/><p>Die <hirendition="#g">Reliefs</hi> in Stein koͤnnen etwa ſo geſtellt wer-<lb/>
den: (wobei zu bemerken, daß, außer 11, vielleicht 12.<lb/>
13. 15, und den zuletztſtehenden, keine ſicher aus der<lb/>
Zeit ſind, deren Kunſt ſie darſtellen. In den aͤlteſten,<lb/>
wie den Selinuntiſchen, erſcheint die Behandlung des Re-<lb/>
liefs auch durch das Beſtreben ſchwerfaͤllig, jeden Theil<lb/>
des Koͤrpers in einer moͤglichſt deutlichen und leicht zu<lb/>
zeichnenden Geſtalt darzuſtellen).</p><lb/><p>11. Die Selinuntiſchen Metopen §. 90, Anm. 2.</p><lb/><p>12. Das Samothrakiſche Relief (wohl von einem <hirendition="#aq">puteal</hi>), mit<lb/>
Agamemnon, Talthybios, Epeios. Tiſchbeins u. Schorns Homer nach<lb/>
Antiken H. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">ix,</hi></hi> Tf. 1. Millingen <hirendition="#aq">Uned. mon. Ser. <hirendition="#k">ii</hi>, pl.</hi> 1.<lb/>
Amalthea <hirendition="#k"><hirendition="#aq">iii.</hi></hi> S. 35. <hirendition="#aq">Corp. Inscr. n.</hi> 40.</p><lb/><p>13. Das ſogen. Relief der Leukothea. Winckelmann <hirendition="#aq">Mon.<lb/>
ined. P. <hirendition="#k">i</hi>. p. 67. n.</hi> 56. Zoëga <hirendition="#aq">Bassir. T. 1. tv.</hi> 41. Winck.<lb/>
Werke Th. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">iii.</hi></hi> Tf. 3.</p><lb/><p>14. <hirendition="#g">Dreifußraub</hi>. Ein zeitig gebildetes Sujet (§. 89. Anm.<lb/>
3.) wahrſcheinlich bei Weihung von Tripoden viel gebraucht, die in<lb/>
Delphi, Theben, Athen ſehr häufig. Die Baſis zu Dresden (Au-<lb/>
guſt. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i.</hi></hi> Tf. 5 — 7) läßt ſich am beſten erklären als Unterſatz ei-<lb/>
nes Dreifußes, der in einem ἀγὼνλαμπαδοῦχος als Preis ge-<lb/>
wonnen. Auf daſſelbe Original führen zurück die Reliefs bei Pa-<lb/>
ciaudi <hirendition="#aq">Mon. Pelop. T. 1. p.</hi> 114. (aus Lakonika), <hirendition="#aq">Monum. du<lb/>
Musée Nap. T. <hirendition="#k">ii</hi>. pl.</hi> 35. (in Paris), Zoëga <hirendition="#aq">T. <hirendition="#k">ii</hi>. t.</hi> 66<lb/>
(Villa Albani). Vgl. jetzt beſonders Fr. Paſſow in Böttigers<lb/>
Archäol. u. Kunſt <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i,</hi></hi> S. 125.</p><lb/><p>15. Verſöhnung des Herakles, dem Athena (die Gottheit dem<lb/>
Heros) vorausſchreitet, Alkmena (?) folgt, mit den Pythiſchen Göt-<lb/>
tern, auf die Hermes und die Chariten als Friedens- und Freund-<lb/>ſchaftsgötter folgen, auf dem Korinthiſchen Puteal bei L. Guilford.<lb/>
Dodwell <hirendition="#aq">Alcuni bassir. della Grecia,</hi> Rom 1812. <hirendition="#aq">Tour. <hirendition="#k">ii.</hi><lb/>
p.</hi> 201. Gerhard Ant. Bildw. <hirendition="#k"><hirendition="#aq">i,</hi></hi> 14 — 16 (Zug der neuge-<lb/>
bornen Aphrodite nach dem Olymp).</p><lb/><p>16. Der ΒωμὸςΔώδεκαϑεῶν aus Villa Borgheſe in Pa-<lb/>
ris, ein treffliches Werk, edel gedacht und überaus fleißig gearbeitet.<lb/>
Unter den Zwölfgöttern die Mören, Horen und Chariten. Vielleicht<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[70/0092]
Hiſtoriſcher Theil.
10. Unter den archaiſtiſchen Apollobildern iſt beſonders merkwür-
dig ein Apollon (Ἀρνεῖος von Argos?) im Muſ. Chiaramonti,
Gerhard Ant. Bildw. i. T. 11. Vgl. ii Theil: Apoll.
Die Reliefs in Stein koͤnnen etwa ſo geſtellt wer-
den: (wobei zu bemerken, daß, außer 11, vielleicht 12.
13. 15, und den zuletztſtehenden, keine ſicher aus der
Zeit ſind, deren Kunſt ſie darſtellen. In den aͤlteſten,
wie den Selinuntiſchen, erſcheint die Behandlung des Re-
liefs auch durch das Beſtreben ſchwerfaͤllig, jeden Theil
des Koͤrpers in einer moͤglichſt deutlichen und leicht zu
zeichnenden Geſtalt darzuſtellen).
11. Die Selinuntiſchen Metopen §. 90, Anm. 2.
12. Das Samothrakiſche Relief (wohl von einem puteal), mit
Agamemnon, Talthybios, Epeios. Tiſchbeins u. Schorns Homer nach
Antiken H. ix, Tf. 1. Millingen Uned. mon. Ser. ii, pl. 1.
Amalthea iii. S. 35. Corp. Inscr. n. 40.
13. Das ſogen. Relief der Leukothea. Winckelmann Mon.
ined. P. i. p. 67. n. 56. Zoëga Bassir. T. 1. tv. 41. Winck.
Werke Th. iii. Tf. 3.
14. Dreifußraub. Ein zeitig gebildetes Sujet (§. 89. Anm.
3.) wahrſcheinlich bei Weihung von Tripoden viel gebraucht, die in
Delphi, Theben, Athen ſehr häufig. Die Baſis zu Dresden (Au-
guſt. i. Tf. 5 — 7) läßt ſich am beſten erklären als Unterſatz ei-
nes Dreifußes, der in einem ἀγὼν λαμπαδοῦχος als Preis ge-
wonnen. Auf daſſelbe Original führen zurück die Reliefs bei Pa-
ciaudi Mon. Pelop. T. 1. p. 114. (aus Lakonika), Monum. du
Musée Nap. T. ii. pl. 35. (in Paris), Zoëga T. ii. t. 66
(Villa Albani). Vgl. jetzt beſonders Fr. Paſſow in Böttigers
Archäol. u. Kunſt i, S. 125.
15. Verſöhnung des Herakles, dem Athena (die Gottheit dem
Heros) vorausſchreitet, Alkmena (?) folgt, mit den Pythiſchen Göt-
tern, auf die Hermes und die Chariten als Friedens- und Freund-
ſchaftsgötter folgen, auf dem Korinthiſchen Puteal bei L. Guilford.
Dodwell Alcuni bassir. della Grecia, Rom 1812. Tour. ii.
p. 201. Gerhard Ant. Bildw. i, 14 — 16 (Zug der neuge-
bornen Aphrodite nach dem Olymp).
16. Der Βωμὸς Δώδεκα ϑεῶν aus Villa Borgheſe in Pa-
ris, ein treffliches Werk, edel gedacht und überaus fleißig gearbeitet.
Unter den Zwölfgöttern die Mören, Horen und Chariten. Vielleicht
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Müller, Karl Otfried: Handbuch der Archäologie der Kunst. Breslau, 1830, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_kunst_1830/92>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.