Müller, Johann Bernhard: Leben und Gewohnheiten Der Ostiacken. Berlin, 1726.war er intentionirt, sich nach dem Kiovischen Klo- § 9. Dieses Vornehmen ins Werck zu §. 10. Ob nun gleich der Dienst des Sa- so E 3
war er intentionirt, ſich nach dem Kioviſchen Klo- § 9. Dieſes Vornehmen ins Werck zu §. 10. Ob nun gleich der Dienſt des Sa- ſo E 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="69"/> war er <hi rendition="#aq">intentionirt,</hi> ſich nach dem <hi rendition="#aq">Kiovi</hi>ſchen Klo-<lb/> ſter, welchem er ſeine Jugend gewidmet ge-<lb/> habt, zu verfuͤgen/ und daſelbſt ſein Leben zu<lb/> beſchlieſſen. Allein er wurde durch den<lb/> Durchl. Fuͤrſten und <hi rendition="#aq">Gouverneuren Siberiens,<lb/> Knees Matphei Petrowitz Gagarin</hi> beweglich<lb/> erſucht, dis ſein <hi rendition="#aq">Gouvernement</hi> ſobald nicht<lb/> zu <hi rendition="#aq">quittir</hi>en/ ſondern eine Zeitlang ſich daſelbſt<lb/> noch aufzuhalten; Dieſem leutſeligen Herrn/<lb/> der durch ſein <hi rendition="#aq">genereuſes</hi> Gemuͤth ihm einen je-<lb/> den verbindlich gemacht/ zu willfahren/ bat er<lb/> ihm die Freyheit aus/ die <hi rendition="#aq">Oſtiacken</hi> aus dem<lb/> Heydenthum zu ſeiner <hi rendition="#aq">Religion</hi> zu bringen.<lb/> Welches ihm denn um deſto mehr gewaͤhret<lb/> wurde/ je mehr die Abſicht Jhro Groß-Czaa-<lb/> riſchen Majeſtaͤt dahin geziehlet geweſen.</p><lb/> <p>§ 9. Dieſes Vornehmen ins Werck zu<lb/> ſetzen, war keine fertige Arbeit, vielweniger ge-<lb/> ziemte es ſich mit geſtieffelten Evangeliſten/<lb/> wie heutiges Tages die Gewohnheit zu <hi rendition="#aq">refor-<lb/> mir</hi>en/ ſondern er begab ſich mit einigen<lb/> Geiſtlichen an die Oerter/ da ſie ihre vor-<lb/> nehmſte Abgoͤtter ſtehen hatten: Und weil<lb/> das Volck daſelbſt zuſammen kam/ zeigte er<lb/> ihnen die groſſe Thorheit, ein hoͤltzernes Bild<lb/> zu ehren/ und wieß ſie auf den warhafftigen<lb/> GOTT/ dem allein die Anbetung zukaͤme.</p><lb/> <p>§. 10. Ob nun gleich der Dienſt des Sa-<lb/> tans in ſeinen Kindern muͤhſam und ſchaͤdlich,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [69/0085]
war er intentionirt, ſich nach dem Kioviſchen Klo-
ſter, welchem er ſeine Jugend gewidmet ge-
habt, zu verfuͤgen/ und daſelbſt ſein Leben zu
beſchlieſſen. Allein er wurde durch den
Durchl. Fuͤrſten und Gouverneuren Siberiens,
Knees Matphei Petrowitz Gagarin beweglich
erſucht, dis ſein Gouvernement ſobald nicht
zu quittiren/ ſondern eine Zeitlang ſich daſelbſt
noch aufzuhalten; Dieſem leutſeligen Herrn/
der durch ſein genereuſes Gemuͤth ihm einen je-
den verbindlich gemacht/ zu willfahren/ bat er
ihm die Freyheit aus/ die Oſtiacken aus dem
Heydenthum zu ſeiner Religion zu bringen.
Welches ihm denn um deſto mehr gewaͤhret
wurde/ je mehr die Abſicht Jhro Groß-Czaa-
riſchen Majeſtaͤt dahin geziehlet geweſen.
§ 9. Dieſes Vornehmen ins Werck zu
ſetzen, war keine fertige Arbeit, vielweniger ge-
ziemte es ſich mit geſtieffelten Evangeliſten/
wie heutiges Tages die Gewohnheit zu refor-
miren/ ſondern er begab ſich mit einigen
Geiſtlichen an die Oerter/ da ſie ihre vor-
nehmſte Abgoͤtter ſtehen hatten: Und weil
das Volck daſelbſt zuſammen kam/ zeigte er
ihnen die groſſe Thorheit, ein hoͤltzernes Bild
zu ehren/ und wieß ſie auf den warhafftigen
GOTT/ dem allein die Anbetung zukaͤme.
§. 10. Ob nun gleich der Dienſt des Sa-
tans in ſeinen Kindern muͤhſam und ſchaͤdlich,
ſo
E 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDie vorliegende Ausgabe ist die erste eigenständi… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |