Musäus, Johann Karl August: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N*** in Briefen entworfen. Zweiter Theil. Eisenach, 1761.Der Doctor eröffnete den Ball mit Sir Beauchamps Gemahlin, er würde auch ohne Zweifel bis auf den letzten Mann ausgehalten haben, wenn ihn nicht ein kleiner Zufall davon abgehalten hätte. Er wollte zu sehr bewundert seyn, und machte in einer Menuet eine so künstliche Wendung auf einem Fuße, daß er ihn darüber verstauchte. Der Baronet war aber so sorgfältig und ließ durch zween handfeste Bedienten, ungeachtet des Schreiens des guten Mannes, den verstauchten Fuß so lange ziehen bis er glücklich wieder eingerichtet war. Ich denke, der Doctor wird sobald nicht wieder tanzen. Den 29. Abermal ein neues Vergnügen! Herr Grandison ist in Erfindungen, seine Gäste zu belustigen, unerschöpflich. Es scheint, daß er allen seinen Verstand angewendet hat, um mich noch zu guter letzt auf eine Art zu unterhalten, die fähig ist, von dem Vergnügen in Grandisonhall, mir einen solchen Eindruck zu machen, daß ich abwesend oftmals daran zurück denken soll. Er hat heute seinen Welschen Der Doctor eröffnete den Ball mit Sir Beauchamps Gemahlin, er würde auch ohne Zweifel bis auf den letzten Mann ausgehalten haben, wenn ihn nicht ein kleiner Zufall davon abgehalten hätte. Er wollte zu sehr bewundert seyn, und machte in einer Menuet eine so künstliche Wendung auf einem Fuße, daß er ihn darüber verstauchte. Der Baronet war aber so sorgfältig und ließ durch zween handfeste Bedienten, ungeachtet des Schreiens des guten Mannes, den verstauchten Fuß so lange ziehen bis er glücklich wieder eingerichtet war. Ich denke, der Doctor wird sobald nicht wieder tanzen. Den 29. Abermal ein neues Vergnügen! Herr Grandison ist in Erfindungen, seine Gäste zu belustigen, unerschöpflich. Es scheint, daß er allen seinen Verstand angewendet hat, um mich noch zu guter letzt auf eine Art zu unterhalten, die fähig ist, von dem Vergnügen in Grandisonhall, mir einen solchen Eindruck zu machen, daß ich abwesend oftmals daran zurück denken soll. Er hat heute seinen Welschen <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0209" n="207"/> Der Doctor eröffnete den Ball mit Sir Beauchamps Gemahlin, er würde auch ohne Zweifel bis auf den letzten Mann ausgehalten haben, wenn ihn nicht ein kleiner Zufall davon abgehalten hätte. Er wollte zu sehr bewundert seyn, und machte in einer Menuet eine so künstliche Wendung auf einem Fuße, daß er ihn darüber verstauchte. Der Baronet war aber so sorgfältig und ließ durch zween handfeste Bedienten, ungeachtet des Schreiens des guten Mannes, den verstauchten Fuß so lange ziehen bis er glücklich wieder eingerichtet war. Ich denke, der Doctor wird sobald nicht wieder tanzen.</p> <p>Den 29. Abermal ein neues Vergnügen! Herr Grandison ist in Erfindungen, seine Gäste zu belustigen, unerschöpflich. Es scheint, daß er allen seinen Verstand angewendet hat, um mich noch zu guter letzt auf eine Art zu unterhalten, die fähig ist, von dem Vergnügen in Grandisonhall, mir einen solchen Eindruck zu machen, daß ich abwesend oftmals daran zurück denken soll. Er hat heute seinen Welschen </p> </div> </body> </text> </TEI> [207/0209]
Der Doctor eröffnete den Ball mit Sir Beauchamps Gemahlin, er würde auch ohne Zweifel bis auf den letzten Mann ausgehalten haben, wenn ihn nicht ein kleiner Zufall davon abgehalten hätte. Er wollte zu sehr bewundert seyn, und machte in einer Menuet eine so künstliche Wendung auf einem Fuße, daß er ihn darüber verstauchte. Der Baronet war aber so sorgfältig und ließ durch zween handfeste Bedienten, ungeachtet des Schreiens des guten Mannes, den verstauchten Fuß so lange ziehen bis er glücklich wieder eingerichtet war. Ich denke, der Doctor wird sobald nicht wieder tanzen.
Den 29. Abermal ein neues Vergnügen! Herr Grandison ist in Erfindungen, seine Gäste zu belustigen, unerschöpflich. Es scheint, daß er allen seinen Verstand angewendet hat, um mich noch zu guter letzt auf eine Art zu unterhalten, die fähig ist, von dem Vergnügen in Grandisonhall, mir einen solchen Eindruck zu machen, daß ich abwesend oftmals daran zurück denken soll. Er hat heute seinen Welschen
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