Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.ist das Regiment getheilt, und laut Ehe- nur N 3
iſt das Regiment getheilt, und laut Ehe- nur N 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0197" n="197"/> iſt das Regiment getheilt, und laut Ehe-<lb/> vertrag ein Tauſch der wechſelſeitigen Ge-<lb/> rechtſame getroffen. Weil bey ſolchen Ehen<lb/> die Eiferſucht nicht praͤſidirt, ſind ſie dem<lb/> Anſchein nach die gluͤcklichſten, und man<lb/> pflegt zu ſagen, ſo ein Paar lebe zuſammen<lb/> wie zwey Engel. Wo endlich eitel veral-<lb/> tete Domeſtikengeſichter <hi rendition="#aq">ſans conſequence</hi><lb/> zum Vorſchein kommen, da iſt das Regi-<lb/> ment wieder getheilt; aber auf andre Ma-<lb/> nier, ein Schwerdt haͤlt’s andre in der<lb/> Scheide: der Hausvater waͤhlt den Diener,<lb/> die Frau die Magd. — Wer inzwiſchen<lb/> von dieſen Cautelen Gebrauch machen will,<lb/> ſoll wiſſen, daß man ſie nicht brauchen<lb/> kann, wie einen Haberſack, der fuͤr alles<lb/> paßt was man hineinſchuͤttet, ihn zu fuͤllen,<lb/> ſondern wie ein Futteral, das nur fuͤr<lb/> Dinge paßt, wozu es gemacht iſt. Will<lb/> das ſo viel ſagen, daß dieſe Cautelen nicht<lb/> fuͤr jede Eh’ in der Welt paſſen, ſondern<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><fw place="bottom" type="catch">nur</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [197/0197]
iſt das Regiment getheilt, und laut Ehe-
vertrag ein Tauſch der wechſelſeitigen Ge-
rechtſame getroffen. Weil bey ſolchen Ehen
die Eiferſucht nicht praͤſidirt, ſind ſie dem
Anſchein nach die gluͤcklichſten, und man
pflegt zu ſagen, ſo ein Paar lebe zuſammen
wie zwey Engel. Wo endlich eitel veral-
tete Domeſtikengeſichter ſans conſequence
zum Vorſchein kommen, da iſt das Regi-
ment wieder getheilt; aber auf andre Ma-
nier, ein Schwerdt haͤlt’s andre in der
Scheide: der Hausvater waͤhlt den Diener,
die Frau die Magd. — Wer inzwiſchen
von dieſen Cautelen Gebrauch machen will,
ſoll wiſſen, daß man ſie nicht brauchen
kann, wie einen Haberſack, der fuͤr alles
paßt was man hineinſchuͤttet, ihn zu fuͤllen,
ſondern wie ein Futteral, das nur fuͤr
Dinge paßt, wozu es gemacht iſt. Will
das ſo viel ſagen, daß dieſe Cautelen nicht
fuͤr jede Eh’ in der Welt paſſen, ſondern
nur
N 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |