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Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778.

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haft, wo stärkere die Abstuffingen vom
Kützel bis zum Schmerz unterscheiden; wer-
den bis zu Schwindel und Ohnmacht ge-
reizt, wo diese balsamische Erquickung ein-
saugen. Daher kanns Fälle geben, wo
empfindsame Personen weniger unterschei-
den und einförmiger urtheilen, als die stär-
kere Nerven haben: denn sie werden von
angenehmen und unangenehmen Empfindun-
gen zu heftig erschüttert. Und aus diesem
Grunde getraue ich mir Lavaters ganzen
synonymischen Thesaurus in fünf oder sechs
Formeln einzuschließen, und darunter alle
seine physiognomischen Urtheile, die er je-
mals ausgesprochen hat, oder noch dereinst
aussprechen wird, einzuschließen. Wenn
die Fragmente hier zur Hand wären, wollte
ich Jhnen die Formeln Schockweiße zuzäh-
len, die alle nichts mehr und nichts weni-
ger sagen als: ein Kopf der Fähigkeit
oder Talente verspricht; eben so viel ließen

sich

haft, wo ſtaͤrkere die Abſtuffingen vom
Kuͤtzel bis zum Schmerz unterſcheiden; wer-
den bis zu Schwindel und Ohnmacht ge-
reizt, wo dieſe balſamiſche Erquickung ein-
ſaugen. Daher kanns Faͤlle geben, wo
empfindſame Perſonen weniger unterſchei-
den und einfoͤrmiger urtheilen, als die ſtaͤr-
kere Nerven haben: denn ſie werden von
angenehmen und unangenehmen Empfindun-
gen zu heftig erſchuͤttert. Und aus dieſem
Grunde getraue ich mir Lavaters ganzen
ſynonymiſchen Theſaurus in fuͤnf oder ſechs
Formeln einzuſchließen, und darunter alle
ſeine phyſiognomiſchen Urtheile, die er je-
mals ausgeſprochen hat, oder noch dereinſt
ausſprechen wird, einzuſchließen. Wenn
die Fragmente hier zur Hand waͤren, wollte
ich Jhnen die Formeln Schockweiße zuzaͤh-
len, die alle nichts mehr und nichts weni-
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[214/0214] haft, wo ſtaͤrkere die Abſtuffingen vom Kuͤtzel bis zum Schmerz unterſcheiden; wer- den bis zu Schwindel und Ohnmacht ge- reizt, wo dieſe balſamiſche Erquickung ein- ſaugen. Daher kanns Faͤlle geben, wo empfindſame Perſonen weniger unterſchei- den und einfoͤrmiger urtheilen, als die ſtaͤr- kere Nerven haben: denn ſie werden von angenehmen und unangenehmen Empfindun- gen zu heftig erſchuͤttert. Und aus dieſem Grunde getraue ich mir Lavaters ganzen ſynonymiſchen Theſaurus in fuͤnf oder ſechs Formeln einzuſchließen, und darunter alle ſeine phyſiognomiſchen Urtheile, die er je- mals ausgeſprochen hat, oder noch dereinſt ausſprechen wird, einzuſchließen. Wenn die Fragmente hier zur Hand waͤren, wollte ich Jhnen die Formeln Schockweiße zuzaͤh- len, die alle nichts mehr und nichts weni- ger ſagen als: ein Kopf der Faͤhigkeit oder Talente verſpricht; eben ſo viel ließen ſich

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Zitationshilfe: Musäus, Johann Karl August: Physiognomische Reisen. Bd. 2. Altenburg, 1778, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/musaeus_reisen02_1778/214>, abgerufen am 24.11.2024.